Archiv für » August 22nd, 2009«

Dank eines Tipps von @iris30606 bin ich auf ein sehr ergiebiges Thema gestoßen: Journaling Prompts. Eine deutsche Übersetzung habe ich nicht gefunden. „to prompt“ heißt so viel wie „auffordern“ und „journaling“ würde ich mal mit „Schreiben (in ein Notizbuch)“ übersetzen. Journaling Prompts sind also Aufforderungen zum Schreiben.
Wer mit dem Schreiben anfängt und kreativ sein möchte, braucht oft eine Anregung, um in eine Assoziationskette zu geraten oder in Gedanken zu verfallen, die man für niederschreibenswert hält. Wer das zum ersten Mal macht, dem kann ein leeres blanko 200 Seiten Notizbuch durchaus Angst machen: „das kriege ich nie voll!“. Viele von euch haben natürlich so viele Ideen, dass sie damit überhaupt kein Problem haben, aber für alle anderen oder diejenigen, die Abwechslung im Schreiben wollen, eignen sich die „Journaling Prompts“.

Wir funktionieren diese „Aufforderungen zum Schreiben“?

Dazu schreibt hält man sich eine Liste von Kurzthemen, von denen man jeden Tag eines bearbeitet. Alternativ kann man in den Kopf jeder Seite eines leeren Notizbuches eine „Aufforderung“ schreiben – oder zufällig auf die Seiten verteilt, also nicht auf jeder Seite. Die Liste kann man auch außerhalb des Notizbuchs auf einem Zettel halten oder auf vielen kleinen Zetteln wie (etwas aufgebuntet (Achtung Neologismus)) hier:

Das Bild stammt von der Seite All About Me Journaling Prompts, auf der Sherrill Ghilardi Pierre beschreibt, wie sie sich ihre „Prompts“ selbst bastelt. Zudem enthält die Seite mehr als 400 (!) „prompts“ für den täglichen Bedarf. Hier ein paar Beispiele:

# Wer inspiriert dich?
# Im nächsten Jahr plane ich …
# Was ist dir das Wichtigste im Leben?
# Welche Dinge siehst du pessimistisch?
# Was war dein erstes Auto?
# Wie fühlst du dich, wenn du bei dir selbst bist?
# Ich schau auf zu …. , weil
# Wie sah dein erstes Fahrrad aus?
# Was bedeutet für dich Freiheit

Es ist klar, dass die Liste unendlich fortgesetzt werden kann. Wenn man sich ein „Prompt“ vornimmt, schreibt man auf, was einem dazu einfällt. Auf diese Weise bekommt man leicht Anregungen und gerät in den Schreibprozess. Letztlich ist es dann egal, was man schreibt – es gibt nicht die Antwort. Es geht nur darum, den Anstoss zum Schreiben zu bekommen, so wie wenn man einen Ball anstößt, damit er losläuft. Jede „Aufforderung“ ist dann ein neues Anschubsen.

Mehr Journaling Prompts gibt es auf der etwas „antik“ gestalteten Seite journalingprompts.com (mit der Maus über die knallbunten Sternchen fahren) oder bei Writing Prompts/Journal Topics. Die Idee der „Aufforderungen“ gibt es auch beim „kreativen Schreiben“. Beispiele bei creativewritingprompts.com (mit der Maus über die Zahlen fahren) oder bei writersdigest.com.


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Ich finde die Idee der „Prompts“ wirklich klasse, auch wenn ich selbst noch nie Probleme hatte, irgendetwas zu schreiben oder mit dem Schreiben anzufangen – ich schreibe nur, wenn es was zu schreiben gibt. Aber lasst uns doch mal etwas Crowdsourcing betreiben. Ich schlage folgendes vor:

  • Wenn jemand eine schöne „Aufforderung zum Schreiben“ findet, dann schickt er die bei Twitter als Tweet mit dem Hashtag #journalingprompt. Bis jetzt hat scheinbar noch nie jemand diesen Hashtag verwendet! Jedenfalls kann ich ihn nirgends finden.
  • Jeder, der eine „Aufforderung“ sucht, muss dann nur über die Twitter Suche nach #journalingprompt suchen
  • Die Sprache des Prompt ist egal, Englisch sogar ab und an willkommen. Vielleicht können wir ja bei Twitter eine #journalingprompt Welle mit der großen englischsprachigen Notizbuch Community lostreten. Das wäre doch mal was.

Auf geht’s!

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Beim Stöbern in Jessicas Blog war ich verblüfft, im Artikel Handmade Books Notizbücher mit Keramikeinband zu finden:


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Hergestellt wurden die Bücher von einem Mitglied der Santa Fe Book Arts Group. Auf der Webseite finden sich dutzende Bilder von künstlerisch gestalten Büchern, wie dieses Buch Leaves von C Williams


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Oder dieses Buch von untitled altered book #30 von S. C. Thayer:


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Webseite besucht, sollte sich etwas Zeit nehmen und den Finger am Scrollrad der Maus lassen: alle Kunstwerke sind auf einer Seite dargestellt, auf der man unendlich nach unten scrollen muss. Ein Augenschmaß für den Samstagnachmittag.

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Jacky hat mich auf weekdate.com aufmerksam gemacht (Twitter: @weekdate). Sie hatte bereits in ihrem Artikel Der Zeitplan – Zeitmanagement Teil 6 darüber berichtet. Die besondere Funktion des Kalenders ist die Idee des „Write it once“ für regelmäßige Termine, die monatlich oder wöchentlich stattfinden. Im oberen Teil des Kalenders werden monatlich regelmäßig stattfindende Termine eingetragen, um unteren Teil die Termine pro Woche. In der Mitte kommen dann die tagesspezifischen Termine. Wenn man diese nun weiterblättert, bleibt der obere und der untere Teil stehen, so dass man die regelmäßigen Termine immer noch parat hat. Man schreibt sie halt nur einmal – „write it once“.
Wie das ungefähr aussieht, kann auf diesem Bild aus dem Shop sehen:


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© weekdate.com

Ein Kalender ist natürlich kein Notizbuch; ich fand die Idee trotzdem interessant, denn diese Kalenderidee ist prädestiniert für einen Notizbuchhack. Falls sich jemand ans Werk macht, freue ich mich über Bilder des Ergebnisses. Ich könnte mir auch vorstellen, dass man den Hack noch um eine jährliche Lasche erweitert, die etwa an Aktionen zu fixen Terminen wie Weihnachten oder Hochzeitstagen Aktionen festhält.

Das folgende Video zeigt, wie der Kalender funktioniert (am besten auf Vollbildansicht einstellen).

Danke nochmal an Jacqueline für den Tipp. Wenn ihr auch Tipps habt, was im Notizbuchblog sehenswert ist, freue ich mich über eine Mail. Bei uservoice (s. „Feedback“ Knopf am linken Rand) hat auch schon jemand vorgeschlagen, dass ich die Leser über den nächsten Beitrag abstimmen lasse. Freue mich also über Vorschläge.

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