Archiv für » August, 2009 «

Den ersten Artikel des Notizbuchblog schrieb ich am 18. Mai 2009, vor genau 100 Tagen. Was dann geschah, habe ich ehrlich gesagt nie erwartet: ich wurde förmlich überrannt und die Zugriffe stiegen täglich. Ich hatte wohl einen Nev getroffen und eine sog. „Marktlücke“ entdeckt. Was in den USA und im englischsprachigen Webkosmos eine große Community hat, war im deutschsprachigen Blograum deutlich unterrepräsentiert bis gar nicht vorhanden: Notizbücher. Hier die Zugriffe der ersten 100 Tage in der Monatsansicht:

Im Mai passierte nichts, im Juni schon etwas mehr und im Juli überraschten mich dann Artikel bei Field Notes und bei imgriff.com, die mir bleibend neue Leser bescherten. So schaffte ich es auf über 12.000 Views im Blog im Juli. Im August sind es nun fast 10.000 und der Monat ist noch nicht vorbei …

Die Statistik: 130 Artikel, 115 Kommentare, 27 Kategorien und 207 Tags. Dazu nur 154 geblockte Spam Kommentare. Zusätzlich: viele Mails von euch, Tweets und sogar Telefonate und eine sehr inspirierende Einladung zu brandbook.de.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die regelmäßig das Blog besuchen, mir Tipps schicken, Anregungen abgeben; ich möchte allen danken, die Kommentare hinterlassen und allen, die meinen RSS Feed abonniert haben. Dank an alle, die mich verlinken und weiterempfehlen, und dank an alle, die der Meinung sind, dass dieses Blog Sinn macht. Das Blog kostet einiges an Zeit und es ist schön, wenn man dafür so viel positive Rückmeldungen erhält.

Damit ihr alle auch in Zukunft auf dem Laufenden bleibt, empfehle ich meinen neuen Feedburner RSS Feed. Falls ihr den bisherigen Feed abonniert habt, könnt ihr den natürlich beibehalten. Für Analysezwecke wäre es aber prima, wenn ihr auf den Feedburner Feed umschwenken würdet. Natürlich findet ihr mich auch bei Twitter unter @notizbuchblog. Vielleicht ist dem ein oder anderen aufgefallen, dass ich die Artikel auch bei @literatur verteile, eines meiner vielen anderen Twitter Konten.
Über Rückmeldungen jedweder Art freue ich mich per Mail, per Kommentar im Blog, per Twitter oder per Uservoice.

Und jetzt weiter viel Spaß im Blog. Bin gespannt, was ich zum 1. Geburtstag berichten kann …

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Kategorie: Allgemein  Tags:

@ZhiQ twittert vor wenigen Minuten einen Link, der mich zu behance führt, wo Anna Rusakova aus Kiew ihre Notizbuchkunst präsentiert: Mehrere Bildschirmseiten Fotos ihres Notizbuches – wunderbar, sich in all den Details zu verlieren (alternativ bei posterous):


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Kategorie: Kunst

Mit meinen 15 Ideen zur Nutzung von Notizbüchern bin ich in die Endrunde der My Moleskine 2.0 Competition gekommen; wo ich allerdings keinen Preis gewonnen habe. Da aber die Ideen offensichtlich nicht so abwegig sind, möchte ich sie hier nach und nach im Detail vorstellen.

Heute (die zugegebener Maßen scheinbar unspektakuläre Regel): Notizbuchregel 13 – Adresse eintragen

Adresse eintragen – immer vollständige Adresse, E-Mail und Telefonnummer vorne ins Buch schreiben. Wenn es verloren geht, kann es ein ehrlicher Finder zurückschicken oder sich melden.

Man kann die Adressangabe aber auch mal für was ganz anderes benutzen: warum nicht ein Buch mit Absicht irgendwo ablegen, ganz vorne die eigene Adresse eintragen und eine Bitte an den Finder, doch irgendetwas im Buch zu hinterlassen und es dann zurückschicken (vielleicht zusammen mit dem entsprechenden Rückporto, damit sich die Wahrscheinlichkeit für den Rückversand erhöht). Diesen Vorgang kann man dann mehrfach wiederholen und erhält mit etwas Glück eine hochgradig randomisierte Liste von Einträgen. Vielleicht ist ja ein Künstler darunter? Oder ein Dichter? Oder einfach nur ein kreativer Kopf, der ein paar nette Worte und eine kleine Zeichnung hinterlässt. Einen Versuch wäre es Wert, oder?

Kritisch ist natürlich das Eintragen wichtiger Daten wie Pincodes, Bankverbindungen etc. in irgendwelchen Einträgen im Buch. Zusammen mit der Adresse kann da ein unehrlicher Finder ziemlichen Schindluder treiben.


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Bisher erschienen:

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Kategorie: Tipps  Tags: , ,

Vor einigen Tagen berichtete ich über Notizbuchkunst im Ukiyo-e Stil. Ein berühmtes Ukiyo-e ist Die große Welle vor Kanagawa von Hokusai. Ein besonders schönes Exemplar, das von „der Welle“ inspiriert sein dürfte, ist Wave, das Mattias Mackler in seiner Seite „Moleskine Line Series“ veröffentlicht hat.


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© Mattias Mackler

Ein anderes schönes Exemplar aus der „Moleskine Line Series“ ist das Bild „rain“


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© Mattias Mackler

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Kategorie: Kunst  Tags: ,

Twitter ist eine nicht versiegende Quelle an Ideen und den Beweis dafür hat unlängst @moleskinny wieder angetreten, als er einen Link auf den Artikel pocket moleskine double pen holder verbreitet hat. David H. Numan beschreibt in diesem Artikel wie man sich einen Doppelstifthalter aus der Verpackung einer 20 kg Haferflockentüte basteln kann. Der Stifthalter wird über den Einband eines Notizbuchs gelegt. Witzige Idee und in sechs Schritten auch schnell erklärt.


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Kategorie: Hack  Tags: ,

Mit „Als wir noch in … wohnten, da …“ oder mit „Damals haben wir immer …“ oder ähnlichen Einleitungen fangen Menschen oft an, von der Vergangenheit zu erzählen. Man hört gerne zu und lässt sie von einer Zeit erzählen, die bald vergessen sein wird. Gerade in einer Zeit, in der jeder Moment mit einer Digitalkamera festgehalten wird, sind diese persönlichen Erzählungen als authentische Berichte sehr viel wert. Es geht dabei weniger um die Objektivität als vielmehr um den Kontext, in der die Person erzählt – den persönlichen Kontext. Spätestens wenn ein Mensch stirbt, fallen einem all die Fragen ein, die man ihm noch stellen wollte, und während der Lebenszeit kommt man oft nicht zum Fragen oder hält die Fragen für belanglos. Erst wenn man nicht mehr fragen kann, werden die Fragen und v.a. ihre Antworten wertvoll.
Die Sonntagsidee eines personalisierten Geschichtsbuches zielt drauf ab, das Authentische eines papiernen Notizbuchs mit dem Authentischen einer subjektiven persönlichen Erzählung zu verbinden.
Daher folgender Vorschlag:

  1. Man kaufe ein Notizbuch, gerne auch ein handgemachtes und keine Massenware – v.a. eines von hoher Qualität
  2. Dann erstelle man entweder im Buch oder auf einem gesonderten Blatt eine Liste von Themen und Fragen, über die man immer schon einmal mit einem bestimmten Menschen reden wollte und deren Antworten einem bewahrenswert erscheinen (Beispiele s.unten)
  3. Nun suche man einen geeigneten Stift und gebe beides der Person mit der Bitte, zwanglos, wann immer ihr Lust nach Schreiben ist, die Liste abzuarbeiten und das Buch mit Leben zu füllen.
  4. Auf diese Weise erhält man ein handschriftliches Geschichtsbuch, personalisiert für diese Person


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Info: das Buch habe ich selbst so gefaltet, aber darüber werde ich ein anderes Mal berichten …

Hier noch ein kleines Brainstorming von Anmerkungen zur Idee

  • Welche Menschen könnte man befragen? Großeltern, Eltern, Verwandte aller Art, Nachbarn, Freunde, …
  • Was wären typische Inhalte / Fragen?
    • Die Person soll deine Lieblingsrezepte aufschreiben (wirkt prima bei Großeltern + Eltern)
    • Was hast du gemacht, als … passiert ist? (Mondlandung, Kriegsende, …)
    • Würdest du alles nochmal genauso machen?
    • Interessante Vorkommnisse. Vielleicht weiß man von früheren Erzählungen noch Geschichten, die die Person erzählt hatte. Jetzt kann man sie bitte, die Geschichten aufzuschreiben
    • Selbstgeschriebene Gedichte der Person oder selbstgemalte Bilder
    • Verwandtschaftsverhältnisse / Stammbaum
    • Was ist das älteste Erlebnis, an das du dich erinnerst?
    • Was möchtest du mir mit auf den Weg geben?
    • Spezialwissen der Person
  • eine nette Variante: wenn man nicht eine andere Person bittet, ein Buch zu füllen, sondern wenn man es aus sich heraus für eine andere Person tut und dieser dann schenkt.
  • Vielleicht gibt es eine Person, die man noch gar nicht kennt, von der man aber glaubt, dass sie interessantes zu erzählen hat: vielleicht mal fragen, ob diese Person so ein Buch ausfüllen würde?
  • ein Buch ausfüllen lassen, aber erst in 10 oder 20 Jahren öffnen

Fällt euch noch was ein, was im Buch drinstehen könnte? Was könnte man noch mit der Idee anfangen?

Bei Droemer Knaur gibt es eine Reihe, die übrigens genau diese Idee bedient, etwa mit dem Buch Mama, erzähl mal:

Unsere Eltern sind Hüter eines ganz persönlichen Erinnerungsschatzes, den wir gerne bewahren möchten. Diese beiden liebevoll gestalteten Geschenkbücher enthalten all die Fragen, die wir unseren Eltern immer schon mal stellen wollten – und viel Platz, um die Antworten aufzuschreiben. Alles über Kindheit, Liebe, Freizeit und Persönliches

Aber ihr wollt sicher ein selbstgestaltes Buch mit eigenen Fragen erstellen und nicht ein vorgefertigtes nehmen, oder?

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Kategorie: Sonntagsidee  Tags: ,

Dank eines Tipps von @iris30606 bin ich auf ein sehr ergiebiges Thema gestoßen: Journaling Prompts. Eine deutsche Übersetzung habe ich nicht gefunden. „to prompt“ heißt so viel wie „auffordern“ und „journaling“ würde ich mal mit „Schreiben (in ein Notizbuch)“ übersetzen. Journaling Prompts sind also Aufforderungen zum Schreiben.
Wer mit dem Schreiben anfängt und kreativ sein möchte, braucht oft eine Anregung, um in eine Assoziationskette zu geraten oder in Gedanken zu verfallen, die man für niederschreibenswert hält. Wer das zum ersten Mal macht, dem kann ein leeres blanko 200 Seiten Notizbuch durchaus Angst machen: „das kriege ich nie voll!“. Viele von euch haben natürlich so viele Ideen, dass sie damit überhaupt kein Problem haben, aber für alle anderen oder diejenigen, die Abwechslung im Schreiben wollen, eignen sich die „Journaling Prompts“.

Wir funktionieren diese „Aufforderungen zum Schreiben“?

Dazu schreibt hält man sich eine Liste von Kurzthemen, von denen man jeden Tag eines bearbeitet. Alternativ kann man in den Kopf jeder Seite eines leeren Notizbuches eine „Aufforderung“ schreiben – oder zufällig auf die Seiten verteilt, also nicht auf jeder Seite. Die Liste kann man auch außerhalb des Notizbuchs auf einem Zettel halten oder auf vielen kleinen Zetteln wie (etwas aufgebuntet (Achtung Neologismus)) hier:

Das Bild stammt von der Seite All About Me Journaling Prompts, auf der Sherrill Ghilardi Pierre beschreibt, wie sie sich ihre „Prompts“ selbst bastelt. Zudem enthält die Seite mehr als 400 (!) „prompts“ für den täglichen Bedarf. Hier ein paar Beispiele:

# Wer inspiriert dich?
# Im nächsten Jahr plane ich …
# Was ist dir das Wichtigste im Leben?
# Welche Dinge siehst du pessimistisch?
# Was war dein erstes Auto?
# Wie fühlst du dich, wenn du bei dir selbst bist?
# Ich schau auf zu …. , weil
# Wie sah dein erstes Fahrrad aus?
# Was bedeutet für dich Freiheit

Es ist klar, dass die Liste unendlich fortgesetzt werden kann. Wenn man sich ein „Prompt“ vornimmt, schreibt man auf, was einem dazu einfällt. Auf diese Weise bekommt man leicht Anregungen und gerät in den Schreibprozess. Letztlich ist es dann egal, was man schreibt – es gibt nicht die Antwort. Es geht nur darum, den Anstoss zum Schreiben zu bekommen, so wie wenn man einen Ball anstößt, damit er losläuft. Jede „Aufforderung“ ist dann ein neues Anschubsen.

Mehr Journaling Prompts gibt es auf der etwas „antik“ gestalteten Seite journalingprompts.com (mit der Maus über die knallbunten Sternchen fahren) oder bei Writing Prompts/Journal Topics. Die Idee der „Aufforderungen“ gibt es auch beim „kreativen Schreiben“. Beispiele bei creativewritingprompts.com (mit der Maus über die Zahlen fahren) oder bei writersdigest.com.


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Ich finde die Idee der „Prompts“ wirklich klasse, auch wenn ich selbst noch nie Probleme hatte, irgendetwas zu schreiben oder mit dem Schreiben anzufangen – ich schreibe nur, wenn es was zu schreiben gibt. Aber lasst uns doch mal etwas Crowdsourcing betreiben. Ich schlage folgendes vor:

  • Wenn jemand eine schöne „Aufforderung zum Schreiben“ findet, dann schickt er die bei Twitter als Tweet mit dem Hashtag #journalingprompt. Bis jetzt hat scheinbar noch nie jemand diesen Hashtag verwendet! Jedenfalls kann ich ihn nirgends finden.
  • Jeder, der eine „Aufforderung“ sucht, muss dann nur über die Twitter Suche nach #journalingprompt suchen
  • Die Sprache des Prompt ist egal, Englisch sogar ab und an willkommen. Vielleicht können wir ja bei Twitter eine #journalingprompt Welle mit der großen englischsprachigen Notizbuch Community lostreten. Das wäre doch mal was.

Auf geht’s!

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Kategorie: Fundstücke  Tags: , ,

Beim Stöbern in Jessicas Blog war ich verblüfft, im Artikel Handmade Books Notizbücher mit Keramikeinband zu finden:


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Hergestellt wurden die Bücher von einem Mitglied der Santa Fe Book Arts Group. Auf der Webseite finden sich dutzende Bilder von künstlerisch gestalten Büchern, wie dieses Buch Leaves von C Williams


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Oder dieses Buch von untitled altered book #30 von S. C. Thayer:


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Webseite besucht, sollte sich etwas Zeit nehmen und den Finger am Scrollrad der Maus lassen: alle Kunstwerke sind auf einer Seite dargestellt, auf der man unendlich nach unten scrollen muss. Ein Augenschmaß für den Samstagnachmittag.

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Kategorie: Kunst  Tags: ,

Jacky hat mich auf weekdate.com aufmerksam gemacht (Twitter: @weekdate). Sie hatte bereits in ihrem Artikel Der Zeitplan – Zeitmanagement Teil 6 darüber berichtet. Die besondere Funktion des Kalenders ist die Idee des „Write it once“ für regelmäßige Termine, die monatlich oder wöchentlich stattfinden. Im oberen Teil des Kalenders werden monatlich regelmäßig stattfindende Termine eingetragen, um unteren Teil die Termine pro Woche. In der Mitte kommen dann die tagesspezifischen Termine. Wenn man diese nun weiterblättert, bleibt der obere und der untere Teil stehen, so dass man die regelmäßigen Termine immer noch parat hat. Man schreibt sie halt nur einmal – „write it once“.
Wie das ungefähr aussieht, kann auf diesem Bild aus dem Shop sehen:


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© weekdate.com

Ein Kalender ist natürlich kein Notizbuch; ich fand die Idee trotzdem interessant, denn diese Kalenderidee ist prädestiniert für einen Notizbuchhack. Falls sich jemand ans Werk macht, freue ich mich über Bilder des Ergebnisses. Ich könnte mir auch vorstellen, dass man den Hack noch um eine jährliche Lasche erweitert, die etwa an Aktionen zu fixen Terminen wie Weihnachten oder Hochzeitstagen Aktionen festhält.

Das folgende Video zeigt, wie der Kalender funktioniert (am besten auf Vollbildansicht einstellen).

Danke nochmal an Jacqueline für den Tipp. Wenn ihr auch Tipps habt, was im Notizbuchblog sehenswert ist, freue ich mich über eine Mail. Bei uservoice (s. „Feedback“ Knopf am linken Rand) hat auch schon jemand vorgeschlagen, dass ich die Leser über den nächsten Beitrag abstimmen lasse. Freue mich also über Vorschläge.

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Kategorie: Fundstücke  Tags:

Bei flickr habe ich sehr schöne Notizbuchkunst gefunden. Susan Rudat publiziert dort ihre Notizbuchkunst, die mich an Ukiyo-e erinnert. Ukiyo-e sind japanische Farbholzschnitte, die großen Einfluss auf die westliche Kunstszene hatten. Die Bilder sind ein echter Geheimtipp; unbedingt reinschauen.


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© susanrudat


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© susanrudat

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Kategorie: Kunst  Tags: ,