Das Thema Tagebücher hat euch begeistert, wie ich an den vielen Kommentaren sehen konnte. Nach den Notizbüchern von Martin Walser und der Artikelserie in der ZEIT hat mir Petra van Cronenburg einen Link auf den Artikel Autoren und ihre Tagebücher geschickt.
Interessanterweise bestätigt sie meine Theorie, wonach jede Art von chronologischer Aufzeichnung in Notizbüchern nachträglich zum Tagebuch mutiert:

[…] Irgendwann konnte ich keine Tagebücher mehr schreiben. Da war ich Autorin. Ich sammle zwar meine Terminkalender, um nachträglich wichtige Ereignisse rekonstruieren zu können. Sie dienen mir auch als Rechercheunterlage, weil ich, völlig absurd, täglich die Wetterlage notiere und das Aufblühen besonderer Pflanzen […]

Besonders interessant finde ich aber ihre Art, verschiedene Bücher für verschiedene Zwecke zu führen bzw. Notizen in einer bestimmten Art und Weise zu gruppieren. So führt sie ein Heft mit dem Titel „Das pralle Leben“ oder bewahrt seltene und schöne Wörter in einer „Wort-Schatzkiste“ auf. Eine Schublade namens „Aufmöbelkiste“ hilft beim Motivieren. Das „Schwammbuch“ ist ein stets griffbereites Notizbuch, um alle spontanen Einfälle festhalten zu können. Schöne Inspiration!

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3 Antworten
  1. Regina sagt:

    Danke für diesen schönen Fund.
    Insbesondere das schöne Wort „Schwammbuch“ – das ich sofort in mein privates Notizbuch übertragen habe.
    Denn so eins habe ich auch. Mein kleiner A7 immer dabei Hefthalter ist inzwischen dazu geworden. es geht halt mehr rein als nur mein spezifisches PocketMod.
    Dann teilt sich alles auf:
    Privates in mein privates Notizbuch (derzeit ein Brunnen Kompagnon, dessen rauhes Papier ich gar nicht mag, obwohl es zum Zeichnen prima ist, aber ich kann ja gar nicht Zeichnen), es sei denn es war ein Traum, der kommt ins Traumtagebuch – interessant, was das Hirn sich so zurechtspinnt, wenn man schläft.
    Geschäftliches in mein Arbeitsnotizbuch – da sind überwiegend Todo – Listen drin, oder aber Informationen, die neue Todo-Listen ergeben. Das wird alles auch am PC geführt, aber bei Telefonaten und bei direkten Gesprächen arbeite ich lieber mit Stift und Papier.

    Und würde man mich fragen, ich schwörte Stein und Bein, dass ich kein Tagebuch führe, bloß verschiedene Notizbücher.

  2. Juli407 sagt:

    Wow, da hast du wieder einen tollen Fund gemacht.
    Ich finde es sehr interessant zu erfahren, wie Menschen ihre „Tagebücher“ führen, die ja eigentlich keine sind – oder doch?
    Ich werde dadurch immer wieder inspiriert. Es gibt öfters Dinge, die ich einfach gern aufschreiben würde, um sie nicht zu vergessen. Seien es schöne Formulierungen – die kommen ab heute in einen Abteil in meinen Filofax namens „Wort-Schatzkiste“ oder einfach nur Gedanken, die ich nicht ins Tagebuch schreiben möchte, weil ich darüber noch genauer nachdenken möchte, ehe ich sie im Tagebuch erwähne und es dort ausführlicher zu machen – die kommen ab sofort in die Rubrik „Schwamm“.

    Danke!
    Und weiter so!

  3. Christian sagt:

    @Regina, Juli407: freut mich, dass euch der Artikel so gut gefallen hat wie mir. Die Anregungen im Artikel fand ich auch prima – egal, ob man sie direkt übernimmt oder variiert in die eigene Arbeit mit Notizbüchern integriert.

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