1000 ways to leave your lover – und 1000 Arten, ein Tagebuch zu schreiben. In dem Buch von Christian Schärf im Duden Verlag (hatten wir schon vorgestellt) werden 25 verschieden Stile berühmter Diaristen skizziert. Wenn man die möglichen Kombinationen und individuellen Spielarten dazu nimmt, kommt man sicher auf 1000 Arten, mindestens. (Siehe auch Beitrag vom 13.12.122 über die 101 Gründe für Tagebuchführen von Sam, http://www.easyjournaling.com/).
Heute einmal die direkte Frage an die Tagebuchschreiber unter Euch: wie würdet Ihr Euren eigenen Tagebuchstil charakterisieren? Der Einfachheit halber, gebe ich ein paar Stilrichtungen – 10 statt 1000 – vor, wissend, dass Stilmix normal ist und die Reinform selten vorkommt. Mir geht es darum, Rückmeldung zu erhalten, was euch beim Thema Tagebuch besonders interessiert und wie Ihr analog oder digital das Prinzip Tagebuch mit Leben füllt.
Bitte Ankreuzen, welcher Typenbeschreibung Ihr Euch am ehesten zuordnen würdet.
- Chronisten: Täglich alles aufschreiben, was passiert ist, egal ob in Stichworten oder Prosa
- Momente-Sammler: Besondere Erlebnisse oder Erfahrungen im Tagebuch festhalten, um sich daran zu erinnern
- Freestyler: Morgen- oder Abendseiten, also free-writing oder automatisches Schreiben.
- Spontis: Spontane Aufzeichnungen, assoziatives Skizzieren, egal ob in Stichworten, Prosa oder Lyrik und /oder Zeichnungen
- Affekt-Schreiber: Anfallsartiges Niederschreiben negativer Gefühle, um so den Frust, Schmerz, Ärger nach draußen zu bringen und sich zu entlasten.
- Selbstbeobachter: das eigene Denken, Fühlen und Handeln schreibend umkreisen,eine Art DIY-Psycho-Analyse
- Reflexionsschreiber: vor Entscheidungen oder in Konflikten die unterschiedlichen Sichtweisen zu Papier bringen – egal ob in Listenform oder Prosa
- Themen-Schreiber: Reise, Garten, Lektüre, Traumtagebuch, Ideentagebuch …
- Experimentalisten: Arbeit mit kreativen Schreibtechniken im Tagebuch
- Ganz anders, nämlich …
Auf Eure Kreuze und Eure ausführlichen Antworten freue ich mich sehr und hoffe, Ihr zwackt 5 Minuten vom Tagebuchschreiben ab für eine Mail an ava@notizbuchblog.de oder einen Kommentar.
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Ich bin auf jeden Fall eine „Chronistin“, d. h., ich schreibe alles auf, was passiert ist, was ich getan habe usw. – aber wenn ich z. B. Sorgen habe oder eine wichtige Entscheidung ansteht, reflektiere/analysiere ich auch, oder ich schreibe mir Ärger von der Seele. Ich glaube, so scharf kann man das gar nicht trennen.
Affekt-Schreiberin mit Momenten von Selbstbeobachtung und Momente-Sammlung.
Denke auch wie die Iris, es kommt auf die täglich Stimmung und die Situationen an die vorgefallen/passiert sind.
Eine Mischung aus täglich Freestyler (morgens), häufig Sponti, manchmal Selbstbeobachter und auch Themenschreiber (bemerkenswerte Träume, Ideen und Zitate mit meinen Gedanken dazu)
Ich bin auch ein Mischling zwischen Freestyler, Sponti, Selbstbeobachter und Reflexer ;)
Ich bin irgendwie von allem ein bisschen. Aber jeden Tag alles aufschreiben, nein, das tue ich nicht. Viel von meinen Tagen schreibe ich in E-Mails an Freunden oder auch in Briefen. Diese ergänzen mein Tagebuch. Ich hebe Eintrittskarten auf, klebe Schnipsel auf, Zeitungsausschnitte, schreibe einfach drauf los, mache Für- und Widerlisten, liebe Elfchen, versuche Gefühle in Worte zu kleiden. Doch vor allem möchte ich offen und ehrlich zu mir selbst sein.
[…] …das fragt der Notizbuchblog. Schaut mal hier. […]
Affektschreiber und Selbstbeobachter mit einer Prise Momentesammler. Und „Verzierer“, der alles Mögliche einklebt :)
Momente sammeln, Situationen abwägen, sich selbst und andere, Situationen, Orte etc. beobachtend und schreibend erfassen, dazu kleine Zeichnungen, Pläne, To-do-Listen, Eintrittskarten (Theater, Museum etc.) und derley mehr füllt meine Tagebücher. Mischlinge scheinen häufig zu sein, wie die Kommentare zeigen : )
Ich bin Chronistin, mit der Einschränkung, dass ich nicht alles aufschreibe, was an einem Tag passiert ist, sondern nur wichtige Sachen. Ab und zu wälze ich dann mal ein Thema aus und reflektiere, aber eher selten. Dazu ist mein Tagebuch nicht da. Meistens ist es ein Text oder mehrere kleine thematische Texte über Arbeit, Familienleben, anderes. Spontane Ideen (für was auch immer) kommen als Stichpunkte oder -sätze auch hinein, aber auch mehr aus einem Vollständigkeitsdrang heraus. Im Tagebuch wird im Allgemeinen nichts mit ihnen gemacht. Sie gehören halt zur Chronik.
Ich kann mich ebenfalls keinem Typ uneingeschränkt zuordnen bzw. nutze das Tagebuch für mehrere dieser Rubriken…