Die Erkundung der Vergangenheit könnte also künftig einen schärferen Blick in die Zukunft erlauben.“, schreibt Axel Bojanowski am 23.01.13 als Schlusssatz unter seinen Text über Tagebucheinträge aus dem Eis: Spiegel Artikel.

Hier geht es ausnahmsweise nicht um persönliche Weiterentwicklung von Tagebuchschreibern, auch nicht um historische Expeditionen ins ewige Eis, sondern um ein Eistagebuch, das die Natur selbst geschrieben hat. Wie kann man sich das vorstellen?

„Jahr für Jahr schweben Schneeflocken auf Grönland, in Bläschen bleibt die Luft früherer Zeiten erhalten. Eine 2540 Meter lange Eisstange aus dem grönländischen Eispanzer, die das Neem-Projekt (North Greenland Eemian Ice Drilling Project) erbohrt hat, gibt den Forschern wie ein Tagebuch Auskunft über den Klimaverlauf.“

Dummerweise fehlten bislang aber die interessantesten Seiten des Tagebuchs, nämlich die Einträge aus der Eem-Warmzeit, die vor 130.000 Jahren begann und vor 115.000 Jahren endete: „Das Eis aus jener Zeit ist geknickt und gefaltet – Gletscherbewegungen haben es verbogen.“ Diese Lücke scheinen die Forscher jetzt geschlossen zu haben und versprechen sich davon weitreichende Erkenntnisse für die Erstellung von Zukunftsszenarien und Aussagen zur Klimaerwärmung auf unserem Planeten.

Was lernen wir daraus?

Fazit 1: Wenn schon die Natur selbst Tagebuch führt, könnten wir uns ein Beispiel daran nehmen und auch endlich damit beginnen.
Fazit 2: Wenn sie Lücken lässt in ihrem Tagebuch, können wir das auch mal machen. Was sind schon 15.000 Jahre!
Fazit 3: Ob wir uns jetzt klimatechnisch entspannen können, wird uns auch das Eistagebuch nicht verraten …

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