Eine wirklich gelungene Zusammenfassung über das Wo, Wann, Womit und besonders das Wie des Tagebuchschreibens habe ich bei WikiHow gefunden. Der Ton ist freundlich aber bestimmt, er klingt nach einem Autor, der weiß, wovon er redet und hier seine Erfahrungen an die Welt weitergibt. Die Tipps beschäftigen sich naturgemäß auch mit der Frage nach dem richtigen Medium. Gleich die erste Empfehlung lautet: „Finde ein Tagebuchmedium, das für dich ideal ist!“ Am Ende des Artikels folgt die Ergänzung:

„… Handschrift an sich als therapeutisch sinnvoller erwiesen als tippen, da es tieferen Zugriff auf Emotionen ermöglicht. Versuche beides: du kannst Seiten vom Computer ausdrucken und sie in eine Schachtel oder ein Ringbuch einlegen, oder du kannst handschriftliche Seiten einscannen und einem Computertagebuch hinzufügen. In jedem Fall solltest du eine Kopie auf Papier aufbewahren, die zukünftigen Generationen erhalten bleibt, wenn du willst, dass deine Nachkommen dich nach deinem Tod kennen und schätzen lernen.“

Für diejenigen, die mit dem guten alten Papier und Stift-Prinzip nichts mehr anfangen können, ein Tipp für Tagebuch-Apps:

„Wer sich wundert, wo die ganze Zeit hin ist oder zu einem späteren Zeitpunkt resümierend auf das Leben zurückblicken möchte, sollte ein Tagebuch führen. Praktischer noch ist der Einsatz einer Tagebuch-App, die nicht nur persönliche Einträge aufnimmt, sondern im besten Fall die Datenbanken des Systems abgrast, um Geschehenes in einem persönlichen Zeitstrom darzustellen. Drei empfehlenswerte Kandidaten für das persönliche digitale Tagebuch sind die Universal-Apps Day One und Remembary sowie die iPhone-App Momento.“

Kommentare zu Euren Erfahrungen mit dem Tagebuch und Euren favorisierten Medien – mit und ohne App – sind wie immer sehr willkommen!

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7 Antworten
  1. Stephan sagt:

    Ich benutze Papier und Stift jetzt seit ca. 28 Jahren. Da geht für mich nichts drüber. Für kurze Notizen mit dem iphone (oft auch BIlder und Kommentare) nutze ich seit ein paar Monaten Day One, eine App die mir gnaz brauchbar scheint.

  2. Klaus sagt:

    Seit Januar teste ich, das Tagebuch digital zu führen. Das hatte zunächst ganz praktische Gründe, wenn ich unterwegs bin brauche ich das a5-Tagebuch nicht auch noch mitzunehmen. Das iPad oder iPhone ist immer dabei und nebenbei landet immer auch wieder ein Foto im Tagebuch oder Fundstücke aus dem Netz, die einen Bezug zum Erlebten haben. Das klappt soweit ganz gut.
    Andrerseits vermisse ich schon etwas das Schreiben mit Füller in einem richtigen Buch. Alles hat halt zwei Seiten.
    Achja, als Tagebuch-App benutze ich ‚my wonderful days‘, die es für iOS und Mac mit Sync-Möglichkeit gibt.

  3. Eva sagt:

    Ich führe ein Papier Tagebuch, daneben halte ich auch vieles in einer App fest. Die Einträge unterscheiden sich, die Medien sind nicht austauschbar, ergänzen sich jedoch gut. Die App ist spontaner, kürzer, fokussierter und oft mit Multimedia angereichert; das gute alte TageBUCH ist breiter und tiefer.

  4. Angelika sagt:

    Hab ich´s mir doch gedacht! Kleine Ausflüge ins Digitale – allein wegen der technischen Verknüpfungsmöglichkeiten mit Bildern und Webseiten – und daneben „the real thing“, das gute alte Tagebuch mit dem Füller und den Seiten, die beim Umblättern leise rascheln.
    Ich stimme unbedingt zu: alles hat seine zwei Seiten, mindestens.

  5. T. M. sagt:

    Auch wenn ich persönlich der Ansicht bin, dass Papier auf kurz oder lang ausstirbt, nutze ich es persönlich sehr häufig, und das aus unterschiedlichen Gründen.

    Kurze Notizen mache ich auf Papier, weil das einfach am schnellsten geht. Wobei ich zugeben muss, dass das vielleicht nicht ganz optimal ist, da ich leider nicht der ordentlichste Mensch bin und immer Gefahr laufe, die Notizzettel oder zumindest im passenden Moment nicht wiederzufinden.

    Tagebuch schreibe ich ausschließlich auf Papier, und zwar in Buchform. Alles andere könnte ich mir irgendwie gar nicht vorstellen. Handschrift ist für mich einfach direkter und persönlicher. Ich denke auch, dass ich bei elektronischen Dingen das Gefühl hätte, es müsste perfekt sein, was ich schreibe, weil es offizieller aussieht, während ich handschriftlich nach Herzenslust schmieren und streichen darf, wie ich möchte (und mich dann hinterher wundere, wie ich Rechtschreibung und Grammatik unbemerkt Gewalt angetan habe). Und wenn ich versuche, perfekt zu sein, ist es weder authentisch noch macht es Spaß.

    Ein kleines Geständnis: Es finden sich in meinen Tagebüchern zwei Tage, wo es mir so mies ging, dass ich in 5 cm großen Buchstaben meiner Wut darüber Ausdruck verliehen habe, dass gerade alles Sch… gelaufen ist, und dabei vor Ärger so fest aufgedrückt habe, dass hinterher das Papier kaputt war und ich die Seiten nur einseitig „beschreiben“ konnte. Versuche mal einer, solche Emotionen verleichbar auch virtuellem Papier rüberzubringen (und vor allem so, dass man hinterher nicht gleich ein neues Smartphone oder einen neuen Laptop braucht).

    Was ich allerdings tue: Ich tippe meine Tagebücher, wenn sie voll sind, nach einiger Zeit ab. Klingt komisch, ist aber eine nette Methode, sich nach einiger Zeit noch mal bewusst mit den eigenen Gedanken auseinanderzusetzen. Außerdem habe ich sie dann platzsparend in digitaler Form. (Die Originale schicke ich dann ans Deutsche Tagebucharchiv.)

    (Ich muss allerdings zugeben, dass Apps für mich schon deswegen bisher nicht in Frage kommen, weil ich, altmodisch wie ich bin, immer noch kein Smartphone habe. Aber ich könnte mir auch, wenn ich eins hätte, nicht vorstellen, das für ein Tagebuch zu verwenden.)

    Was andere Texte angeht, kommt es drauf an: Alles, was irgendwie offiziell ist, mache ich natürlich am PC. Ist ordentlicher (insbesondere angesichts meiner schrecklichen Handschrift) und leichter zu korrigieren. Wobei ich früher für die Uni jede Menge handschriftliche Protokolle schreiben musste. Geht auch, sieht halt nicht ganz so schön aus und verbraucht jede Menge Tipp-Ex.

    Was sonstige Texte angeht, die ich gelegentlich (aber eher selten) zum Spaß an der Freude schreibe, kommt es ganz drauf an: Alles, was sich in ein bis zwei „Sitzungen“ schreiben lässt (ein bis zwei Seiten A4), ist der Computer am praktischsten.

    Alles, was länger dauert, ist handschriftlich besser, weil ich ein ziemliches Problem habe, am Computer halbfertige Texte an der Stelle weiterzuschreiben, wo ich aufgehört habe. Ich fange dann nämlich ganz automatisch oben an zu lesen, finde lauter Stellen, die mir nicht gefallen, fange an, zu korrigieren, und bis ich an der Stelle angekommen bin, wo ich aufgehört habe zu schreiben, finde ich das ganze so blöd, dass ich keine Lust habe, weiterzuschreiben. Ich speichere dann das halbfertige Ergebnis und mache die Datei nie wieder auf.

    Wenn ich handschriftlich schreibe, tue ich das nicht unbedingt; vermutlich, weil es einfach zu aufwändig ist, alles noch mal zu lesen und zu korrigieren. Also lese ich nur den letzten Satz und schreibe da weiter, wo ich aufgehört habe (das kann auch mitten im Wort sein).

    Erst wenn ich fertig bin mit schreiben, lese ich das ganze „Manuskript“ nochmal durch und korrigiere sowohl die zahlreichen „Anschlussfehler“ zwischen den Schreib-Abschnitten als auch allzu grobe grammatikalische Entgleisungen. Dann tippe ich es ab und korrigiere erneut. Den fertig abgetippten Text lese ich ein drittes mal Korrektur (auch wegen Tippfehlern), und dann ist er in einem Zustand, der meinen Ansprüchen genügt.

    Das ist ohne Zweifel ein irrer und unsinniger Aufwand, und sicherlich mit ein Grund dafür, dass ich praktisch nie Texte schreibe, die länger als ein bis zwei Seiten sind … ;-)

  6. Jessica sagt:

    Warum zum Hempel geht es hier nur um „Apps“? Soll ich ernsthaft so wichtige Dinge wie mein persönliches Leben auf Progrämmchen beschränken, deren Funktionsumfang mit dem einer vernünftigen Desktopanwendung bei weitem nicht mithalten kann? Im übrigen ist auf diesem Planeten (zumindest bislang) Windows immer noch das am häufigsten verwendete Betriebssystem. Wo bleibt also die breite Masse der PC Anwender?

    Ich schreibe übrigens seit acht Jahren Tagebuch und arbeite inzwischen an meiner Autobiografie. Alles erledige ich ausschließlich digital. Die Software, die ich dafür verwende, ist Scrivener for Windows und The Journal, das für mich Vorteile hat, die ich bislang bei keinem anderen Programm (und damit meine ich nicht irgendwelche Spielzeug-Apps) gefunden habe.

    Daneben habe ich mein Dateisystem so eingerichtet, dass ich sämtliche Dateien in einer Art Zeileiste speichere. Das ganze ergänze ich um selbstgeschriebene Scripte.

  7. Christian Nürnberger sagt:

    Ich habe ein halbes Jahr lang eifrig Day one genutzt, dann waren plötzlich alle Daten verschwunden. Trotz eifriger Suche unauffindbar. Und: Ein Tagebuch sollte vom Programm automatisch verschlüsselt werden. Tut Day one nicht. Wenn das das beste Programm sein soll, dann frage ich mich, wie schlecht dann die anderen sein müssen.

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