Archiv für » April, 2013 «

Leser Thomas schickte mir Mite März den Link auf den Artikel On Keeping a Notebook in the Digital Age. Darin erzählt der Autor davon, wie er Notizbücher nutzt und beschreibt dabei auch seine Vorgehensweise beim Erfassen von Ideen:

[…] I do something similar myself—making disjointed notes in a notebook, entering them into a master file, and reviewing after long stretches. […]

Natürlich hat er es auch mit digitalen Helfern versucht, aber das war für ihn nicht praktikabel:

[…] I’ve used Evernote for work purposes and keep most of my idea files in Google Docs. But that said, my first medium for idea capture is still pen and paper—usually in a highly disposable three-by-five paper notebook that I carry everywhere and fill up at a rate of about one a month. This is partly a function of immediacy (I don’t have to open an app and find a file) […]

Ein Notizbuch pro Monat ist eine beachtliche Quote. Aber hier geht es nicht nur um die Menge an Ideen und Gedanken, die notiert werden. Es geht auch um die Handschrift, auch wenn diese ab und an Probleme bereiten kann:

[…] But I also like the romance of physical handwriting, even though my atrocious penmanship falls somewhere between „five-year-old“ and „average medical professional“ and this sometimes means I’m unable to decipher pieces of what I wrote. […]

Und letzten Ende ist die analoge Schrift in ein Notizbuch doch mal wieder Ausdruck von Werthaltigkeit:

[…] Writing things down enforces slowness, and by extension, thoughtfulness. […]

Schöner Artikel. Es lohnt sich, ihn zu lesen.

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In paperworld 2013: flexbook habe ich über Flexbooks berichtet, die auf der paperworld einige Testexemplare verteilt haben. Bei YouTube gibt es nun auch das passende Video:

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Notizbuchhersteller aufgepasst, hier kommt „the next big thing“, das die Evernote / Moleskine Kopplung alt aussehen lässt. Bei mashable las ich in Fujitsu Develops Technology That Turns Paper Into a Touchscreen von einer neuen Mensch-Maschine-Interaktion, bei der man mittels Gesten auf dem Papier einen Computer steuert, der direkt die Inhalte auf dem berührten Papier mittels Kamera registriert. Das Verfahren funktioniert mit jedem Papier, denn

[…] „This system doesn’t use any special hardware; it consists of just a device like an ordinary webcam, plus a commercial projector. Its capabilities are achieved by image processing technology,“ explains Taichi Murase, a researcher at Fujitsu’s Media Service System Lab. […]

Wie immer sagen ein Bild oder ein Video mehr als tausend Worte. Das YouTube Video ist beeindruckend:

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Die Lanybook Notizbücher gibt es in einer großen Vielfalt. In Lanybook – Notizbuchvielfalt mit breitem Gummiband hatte ich noch den Katalog verlinkt. Das ist jetzt nicht mehr notwendig, den seit kurzem gibt es einen speziellen Online Shop für Lanybooks.

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Erinnert ihr euch an die &ART Notizbücher? Das Design war bei vielen von euch sehr gut angekommen. Umso mehr hat es mich gefreut, dass ich die Möglichkeit zum Interview mit Leonie Brendel hatte, die beim KV&H Verlag als Art Director arbeitet und für die Designs der Notizbücher verantwortlich ist.

Frage 1: Du hast für die &ART Reihe von KV&H Notizbucheinbände entworfen. Wie wird man Notizbuchdesignerin?
Ich habe Kommunikationsdesign studiert; angewandtes Design hat mich schon immer interessiert. Notizbücher sind hier eine besonders spannende Herausforderung. Das Cover kann vergleichsweise frei gestaltet werden. Das Design hört damit aber nicht auf, sondern besteht aus der gesamten Einheit des Buches. Dazu zählen zum Beispiel die Grammatur und Art des Papiers, das Format, die Farbe des Schnitts und die Ausstattung. Unsere Bücher sollen auffallen, in Erinnerung bleiben, sich aber nicht aufdrängen. Eine echte Herausforderung, die sehr viel Spaß gemacht hat. 

Frage 2: Wie kamst du als Art Director zu KV&H?
Nach meinem Studium in Mannheim wollte ich eine neue Stadt kennenlernen. Eigentlich zog es mich nach Hamburg, den passenden Job habe ich dann aber in München gefunden. Inzwischen arbeite ich als Art Directorin bei KV&H und will gar nicht mehr weg aus dem Süden und den Bergen.

Frage 3: Hast du schon Bücher für andere Hersteller entworfen?
Neben der Papeterielinie &ART habe ich zum Beispiel für burda style (www.burdastyle.de) und Monte (www.monte.travel) das Designkonzept für die jährliche Agenda entwickelt.      

Frage 4: Wie kommst du zu deinen Motiven? Was inspiriert dich?
Ich bin viel unterwegs und halte immer die Augen offen. Inspirationen finde ich fast überall. In der Natur, in Landschaften und Lichtstimmungen. Und natürlich im urbanen Umfeld, in Architektur, Kunst und Design. Die Fokussierung auf Details und die Reduktion auf das Wesentliche finde ich besonders spannend. Der Kontext tritt dabei in den Hintergrund und es erschließen sich völlig neue Formen und Proportionen. Die „Streifen-Linie‟ unserer Papeterie zeigt so abstrahierte Landschaften in bestimmten Lichtstimmungen und die „Pixel-Linie‟ Ausschnitte extrem vergrößerter Naturphänomene.

Frage 5: Bindest du Bücher als Prototypen auch selbst? Woher merkst du, dass ein Design jetzt „passt‟?
Formen, Farben und Proportionen teste ich an Dummies, später entstehen in Zusammenarbeit mit der Druckerei Prototypen. Bei unserer Papeterielinie sind das farbige breite Gummiband und der Farbschnitt wichtige Gestaltungselemente. Alles zusammen wird getestet und variiert bis die perfekte Kombination gefunden ist.
 
Frage 6: Benutzt du selbst ein Notizbuch? Wenn ja: was hältst du darin fest?
Ja! Ohne meine Notizbücher wäre ich verloren. Ich halte alles fest, was für mich persönlich wertvoll ist: Konzepte, Ideen und Gedanken, Formen und Muster, außerdem Momente und Erlebnisse des Alltags und natürlich die vielen To-Do-Listen. 

Frage 7: Mit deiner Designbrille gesehen: was hältst du von den vielen Buchentwürfen, die in Eigenregie entworfen und vertrieben werden, etwa bei dawanda? Verfolgst du diese Arbeiten?
Ich bin immer wieder begeistert. Die Vielfalt der Ideen und Umsetzungen ist großartig! Vieles, was für eine Großauflage zu aufwändig oder speziell ist kann hier verwirklicht werden. So entstehen ganz besondere und individuelle Bücher.

Frage 8: Was macht für dich ein guten Notizbuchdesign aus?
Gutes Notizbuchdesign passt perfekt zu mir als Nutzer. Es inspiriert und animiert mich zur intensiven Verwendung. Das kann zum Beispiel durch eine interessante Linierung oder dezente Gestaltungselemente im Innenteil geschehen. Die äußere Optik verrät im Idealfall schon etwas über die Inhalte, die ich als Nutzer in meinem Buch festhalten möchte – die Bedürfnisse sind dabei sehr verschieden. Mit &ART wollten wir Bücher schaffen, die vielen Menschen eine Lösung anbieten. So haben wir acht Linien mit jeweils drei Designs entwickelt. Die „Pixel‟ mit den aufgerasterten Farbfacetten sind zum Beispiel etwas für Grafikaffine, die „urbanen‟ Motive sind Zitate aus dem städtischen Leben und die „Böse‟ Linie bedient den schwarzen Humor. Wichtig war uns auch die konsequente Fortführung des Coverdesigns im Innenteil der Bücher. Trotz der Vielzahl der Designs erscheint das komplette Sortiment mit 24 Motiven als geschlossene Einheit.

Frage 9: Liest du regelmäßig bestimmte Blogs / Webseiten? Wenn ja, welche?
Spannend finde ich wie Leute wohnen, arbeiten und sich kleiden – auf Einrichtungs- und Modeblogs passieren die für mich interessantesten Sachen.
 
Frage 10: Wie sieht dein ideales Notizbuch aus?
Mein perfektes Notizbuch ist mittelgroß, hat ca. 130 Seiten – am besten fadengeheftet; das Papier ist 100 bis 120g schwer und eignet sich gut zum Schreiben und Scribblen. Die Ecken sind gerne abgerundet und der Umschlag ein stabiles Softcover. Nützlich ist außerdem ein Leseband, eine Einstecktasche und ein Gummiband, das alles zusammenhält.

Hier noch ein paar Fotos der &ART Notizbücher:


© mit freundlicher Genehmigung KV&H Verlag


© mit freundlicher Genehmigung KV&H Verlag


© mit freundlicher Genehmigung KV&H Verlag

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Kategorie: &ART, Interview, KV&H  Tags: , ,

Ein Leser hat mir einige Fotos des neuen X17 A4+ geschickt. Ich hatte bereits darüber berichtet und habe mittlerweile ebenfalls ein A4+ im täglichen Einsatz. Dazu wird es also noch eine ausführlicheren Artikel geben. Vorab aber mal die Fotos eines roten Exemplars (ich besitze ein schwarzes):


© Mit freundlicher Genehmigung


© Mit freundlicher Genehmigung


© Mit freundlicher Genehmigung


© Mit freundlicher Genehmigung


© Mit freundlicher Genehmigung

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Kategorie: X17 / X47  Tags: , ,

Im „The Atlantic“ las ich in How to Become a Masterful Note-Taker: 8 Lessons From Research wie man sich optimal Notizen machen soll. Dabei geht es nicht nur um analoge Notizen, sondern auch um digitale Notizen. Folgende 8 Punkte seien wichtig:

  1. Man soll sich nicht nur Notizen machen, sondern sie auch immer wieder lesen
  2. Papier wird obsolet …
  3. … Aber digitales Notieren ist analogem nicht überlegen
  4. man soll von seinen Notizen besessen sein – damit ist gemeint, dass man sie streng ordnen soll
  5. man soll Kritzeln und Bilder malen
  6. man soll wichtige Dinge unterstreichen
  7. man soll beim Notieren Pausen machen
  8. Notizen können vor Gericht helfen

Viele der Tipps kommen euch bekannt vor? Kritzeln? Untestreichen? Notizen wieder lesen? Mir kommen die Tipps auch bekannt vor. Sie erinnern mich an meine Notizbuchregeln. Der Autor meint am Ende, dass es vielleicht eine gute Zeit ist, Moleskine Aktien zu kaufen. Und das nur, weil er ein paar Regeln aufgestellt hat. Da sind die Leser des Notizbuchblogs schon weiter.

Bei Lifehacker hat man den Artikel im Atlantic auch gelesen. Dort ist man aber primär von der hierarchischen Gliederung der Notizen begeistert; das bezieht sich auf das besessene Handhaben der Notizen, das oben erwähnt wird. Also ich notiere lieber frei und spontan und gliedere später. Wie macht ihr das?

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In diesem alten Artikel Joan Didion on Keeping a Notebook schreibt Maria Popova von brainpickings über ihre Lektüre des Buches Slouching Towards Bethlehem (Werbelink) von Joan Didion. Angelika hatte in Was treibt Menschen dazu, ein Tagebuch zu führen? bereits Joan Didion, die amerikanische Intellektuelle, erwähnt.

Maria Popova zitiert im Artikel viel. Das letzte Zitat dreht sich darum, dass es beim Tagebuchschreiben und dem Führen eines Notizbuchs darum geht, in Kontakt zu bleiben. In Kontakt zu bleiben, mit sich selbst:

[…] It is a good idea, then, to keep in touch, and I suppose that keeping in touch is what notebooks are all about. And we are all on our own when it comes to keeping those lines open to ourselves: your notebook will never help me, nor mine you. […]

Tagebuchschreiben hilft nur uns selbst, sonst niemandem.

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In Stop Stressing: Just Write It Down erzählt der Autor von seinen GTD Erfahrungen und davon, wie er David Allens GTD System für sich adaptiert hat. Denn, so der Autor, Aufschreiben hilft:

[…] I think it’s the notion that writing down all the tasks in your mind frees up brainpower to actually get things done. Instead of worrying about forgetting all the things on your plate, purge them from your brain and just start doing them. […]

Auch in diesem Artikel wird wieder der Zeigarnik Effekt zitiert, den ich schon in verschiedenen Artikeln erwähnt hatte. Dass Aufgabenlisten entlasten kennt ihr schon aus dem Blog und wer eine Anleitung für die eigene Arbeit mit Aufgaben sucht, dem seien meine Aufgabenregeln empfohlen.
Auch wenn der Autor des oben erwähnten Artikels viel auf digitale Helfer setzt, so nutze ich bei meinen Aufgaben immer noch in erster Linie mein Notizbuch. Nur ganz spezielle Aufgaben (mit Terminen) werden digital mit einer Alarmfunktion gemerkt.

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Meist sind es die ganz einfachen Ideen, die begeistern – und Nicely Noted ist so eine Idee. Ich las im Artikel NICELY NOTED STATIONERY SERVICE ein Interview mit der Gründerin. Aber was genau tut Nicely Noted:

[…] Nicely Noted is a stationery subscriptions service that delivers a curated collection of letterpress cards and stamps every month.[…]

Heißt also: man abonniert also eine regelmäßige Lieferung von Letterpress Karten, die man für den täglichen Bedarf braucht. Und als Anreiz, die Karten gleich auch zu schreiben und zu verschicken, legt der Dienst gleich die passenden Briefmarken dazu:

[…] Since my goal is to revive the wonderful art of letter writing, I provide everything you need—including stamps! Most people don’t have a good supply of stamps laying around, and especially not interesting stamps. By including the stamp, I hope to remove one more tiny obstacle and to help personalize the correspondence. […]

Eine sehr schöne Idee: ein Produktkurator, der seine Dienste als analogen Aboservice anbietet und dazu noch das handschriftliche Schreiben und Letterpress fördert.

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