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Wenn ihr öfter auf reisen und oder einfach viel unterwegs seid, dürfte sich Euer Notizbuch schnell zu einem unschätzbaren wertvollen Dokument der Reise entwickeln. Eine kurze Notiz dort, ein Gedanke hier, ein Tagebucheintrag da und schon sammeln sich ganz persönliche Erinnerungen an, mit denen ihr Eure später wieder erinnern könnt. Klar gibt es spezielle Reisetagebücher und auch unzählige Applikationen, die speziell für diese Aufgabe geschaffen sind. Eines geht ihnen jedoch ab: Die Möglichkeit, Erinnerungsstücke von Eurer Reise mitzunehmen.

Genau hier setzt das Team von Remember mit dem TripBook an, einem Notizbuch – eigentlich einem Reisetagebuch – der etwas anderen Art. Klassische Notizen könnt ihr hier zwar nicht – zumindest nicht direkt im Buch – unterbringen, dafür finden allerlei Erinnerungsstücke von der Postkarte über den Bierdeckel bis hin zum Zuckerpäckchen Platz.

Im Grunde ist die Idee nicht neu, handelt sich aus meiner Sicht beim TripBook doch schlicht um ein größeres Briefmarken- und Münz-Album. Dennoch hat das TripBook einen gewissen Charme und fällt für mich klar in die Warum-bin-ich-da-nicht-selbst-drauf-gekommen-Kategorie.

Als Notizbuchliebhaber würde ich in der ersten Hülle im TripBook noch ein Notizbuch von Moleskine oder Leuchtturm unterbringen und hätte damit sowohl Notizen als auch Erinnerungsstücke griffbereit zur Hand.

Wäre das TriBook was für Euch? Nutzt ihr vielleicht schon eine DIY-Lösung für diesen Zweck?

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Ist es Dir im Freibad zu laut und in der Sonne zu heiß? Dann such´ Dir einen schattigen Platz, möglichst in der Nähe eines duftenden Rosenstrauchs und hol Dein Tagebuch aus der Tasche.
Fällt Dir nichts ein? Versuch es mal mit dem Erinnern! Das Erinnern im Tagebuch hat den tieferen Zweck, relevante Lebensthemen zu wecken. Nicht, um die Autobiografie zu schreiben (warum eigentlich nicht?), sondern um leichtfüßig in verborgenen Räumen umherzustreifen. Die entsprechende Technik dafür ist zum Beispiel das Sequentielle Schreiben. Jeder neue Satz beginnt mit den gleichen drei Worten: Ich erinnere mich… Jeder Satzanfang wird ergänzt mit spontanen Erinnerungen. Nach den ersten zehn bis zwölf Ergänzungen tauchen Bilder oder Situationen auf, die lange verschüttet waren, an die man lange nicht gedacht hat.
Der Erfolgsschriftsteller Eugen Ruge (Preisträger des Deutschen Buchpreises 2011) tut genau das in seinem neuen Buch Cabo de Gata (Werbelink), rowohlt 2013. Der Ich-Erzähler erinnert sich ausgiebig und scheint dadurch nicht nur seine Schreib- sondern auch seine Lebenskrise zu bewältigen:

„Ich erinnere mich an den Anflug von Übelkeit, als die ersten Schokoladenweihnachtsmänner in den Schaufenstern auftauchten und ich noch immer nicht wusste, wo ich hinwollte.“ (S.20).

Erinnern fängt manchmal harmlos an und kann sich zu einer Reise in unbekannte Gefilde entwickeln. Schöne Reise allerseits!

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OHOHO OHOHO Ich bin Psychologin
OHOHO OHOHO bin deine Psychologin

(aus: Rosenstolz, Die Schlampen sind müde, 2002)

Dieses Mal also etwas Psychologisches. Im Juli 2012 schreibt Heike von Stern in der Psychologie heute (Heft 7) über autobiografische Erinnerungen und ihre Bedeutung für Gegenwart und Zukunft. Das autobiografische Gedächtnis verfügt über diejenigen Gedächtnisleistungen, die sich mit nichts anderem als uns selbst befassen. Ein riesiger Fundus an belanglosen und bedeutsamen Erinnerungsspuren. In diesem Fundus jedoch befinden sich wahre Juwelen. Man bezeichnet dies als selbstdefinierende Erinnerungen. Sie erteilen Auskunft darüber,

„wer wir sind und warum wir so sind, wie wir sind. Diese besonderen Erinnerungen steuern unseren Gefühlshaushalt, unsere Beziehungsmuster, unsere Meinungen und unsere Haltungen. Wir interpretieren die Welt und unsere Lage durch die Brille dieser Erinnerungen. Sie können uns ermutigen und beflügeln – oder behindern und belasten.“

(HvS, Heft 7).

Was ich so spannend daran finde, ist die Hypothese, dass diese selbdefinierenden Erinnerungen offensichtlich eine Botschaft enthalten. Sie erzählen uns etwas über unsere zentralen Bedürfnisse und Ziele in unserem Leben. Wer dies nicht ohnehin weiß – ich habe gehört, es soll solche Menschen geben – , der sollte sich mit seinen wiederkehrenden Erinnerungen beschäftigen. Empfohlen wird sogar ein sogenanntes Erinnerungstagebuch, in das man die besonders emotionalen, bildhaften, immer wiederkehrenden Erinnerungen sammelt. So entsteht ein Erinnerungsalbum, das dabei helfen kann, längerfristig Sinn und Gestalt der eigenen Lebenserzählung zu finden.

Sollte jemand von euch damit Erfahrungen haben oder sie sammeln wollen, bitte kommentieren, die Psychologin jedenfalls ist gespannt darauf!

Wie wär’s wenn Sie mir alles erzähln
Das Tonband läuft – wir sind allein

(aus: Rosenstolz, Die Schlampen sind müde, 2002).

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