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swissmiss berichtete über eine sehr charmante Idee, von der ich mich frage, ob sie nur in Amerika funktionieren kann: Postcard Poets. Die Idee ist bestechend einfach: bekannt und unbekannte Dichter schicken ihre Werke an sogenannte Kuratoren, die die besten Gedichte auswählen. Ihr als potenzielle Kunden wählt euch einen Kurator. Zur Zeit gibt es vier zur Auswahl: „The Comic“, „The Lover“, „The Existenzialist“ und „The Dreamer“. Nach dem Kurator wählt ihr die Anzahl der Gedichte, die ihr pro Monat erhalten wollt: 2, 4 oder 12. Und hier tritt auch das Geschäftsmodell zu Tage, denn je nach Anzahl Gedichte muss man mehr oder weniger pro Monat zahlen – Portokosten sind schon inbegriffen. Und Why use real mail?:

[…] Real mail is devoid of all the noise of email. We want to deliver serendipitous poetry to you with the romance of real mail and no disturbance from the internet. […]

Lang lebe das Analoge. Ich glaube nicht, dass die Postkarten dann handgeschrieben sind, aber immerhin sind sie analog und echte Postkarten.

Kennt einer von euch einen ähnlichen Dienst in deutscher Sprache? Würdet ihr einen solchen Dienst nutzen oder kennt ihr jemanden der einen solchen Dienst nutzen würde? Wie müsste ein Dienst aussehen, damit ihr ihn nutzt? Ihr seht, ich bin von der Idee begeistert und frage mich, wie ein Weg aussehen könnte, mit solchen Idenn Geld zu verdienen.


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Wieso in der allzu einen Person?
Der und nicht andren? Was tu´ ich hier schon?
Am Tag, der ein Dienstag? Im Haus, nicht Nest?
In Häuten statt Schuppen? Gesicht statt Blatt?
Nur einmal persönlich? Und immer statt?
/…/
Allein hier bei mir und mit mir? Wie denn?
Nicht nebenan oder meilenweit weg,
nicht gestern und nicht vor Jahrhunderten
sitze und blick´ ich ins leere Eck
/…/

Selten hält man inne und fragt, wer man ist und warum oder wie viele. Meistens klären das die anderen, der Alltag, der ganz normale Wahnsinn, der pausenlose. Dann aber die Pause. Die Verwunderung: warum bin ich hier und nicht in Hollywood oder im Bundestag oder auf dem Pilgerweg? Warum zu Beginn des 3. Jahrtausends?
Kleine Gedankenspiele. Eine andere sein, in einer anderen Zeit, an einem anderen Ort dieses Universums. Der Blick ins Leere. Komische Sache, wie Dinge zusammen hängen.
Das Telefon klingelt. Pause vorbei.
Das Buch zuklappen, doch in Griffweite liegen lassen. Nein, es geht nicht um das Tagebuch, auch nicht um meine lyrische Verdichtung des Tagebuchdienstags (schön wär´s!).
Der heutige Beitrag ist meine Verbeugung vor der polnischen Dichterin und Nobelpreisträgerin Wislawa Szymborska (Wikipedia), die vor einer Woche im Alter von 88 Jahren gestorben ist.
Nebenbei ist es eine Buchempfehlung für Innehalter, Sprach- und Schreibfreudige: das Gedicht „Verwunderung“ stammt aus dem Gedichtband Hundert Freuden (Werbelink), suhrkamp Taschenbuch, 1996. Solltet Ihr das Buch kennen oder ihre Gedichte, lasst uns gemeinsam wundern!

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Über den Artikel Teaching Creative Writing with Programming fand ich das Projekt Hundred Thousand Billion Poems, das bereits 1961 publiziert wurde! Wikipedia schreibt:

[…] Raymond Queneau’s Hundred Thousand Billion Poems or One hundred million million poems (original French title: Cent mille milliards de poèmes), published in 1961 (see 1961 in poetry), is a set of ten sonnets. They are printed on card with each line on a separated strip, like a heads-bodies-and-legs book[clarification needed]. As all ten sonnets have not just the same rhyme scheme but the same rhyme sounds, any lines from a sonnet can be combined with any from the nine others, so that there are 1014 (= 100,000,000,000,000) different poems. It would take some 200,000,000 years to read them all, even reading twenty-four hours a day. […]

Es ist also ein Buch, das aus vielen Schnipsel besteht, die man alle miteinander kombinieren kann, indem man unterschiedliche Schnipselseiten aufschlägt. Verrückte Idee. Bilder findet ihr bei flickr

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