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Leser Michael hat letzte Woche über das Boogie Board geschrieben. Und kaum war der Artikel da, fand er schon ein ähnliches Gerät, über das er heute berichten möchte: Sony Digital Paper. Dazu findet ihr auch Infos bei gizmodo. Hier der Artikel von Michael:

[…] Kaum ist die Rezension des Boogie Boards Sync wenige Tage auf dem Blog, lang die Information zu einem ähnlichen Produkt ein, dem Sony Digital Paper.

Mit 13,3″ als großer Bruder des Boogie Board Snyc 9,5″ zu bezeichnen, schlägt dieses Produkt in die gleiche analog-digitale Kerbe. Es bietet die Möglichkeit Dokumente als PDF zu speichern sowie mit Notizen zu versehen. Aufgrund seiner Größe sollte auf dem Bildschirm eine A4-Seite bequem PLatz haben, welche dann mit dem beigefügten Stift beschrieben werden kann.

Aus dem Bildern von dem Gerät ist auch ersichtlich, dass man nicht nur in der Lage ist, Anmerkungen zu bereits bestehenden Dokumenten zu machen, sondern auch eigene Notizen/Memos anzufertigen.

Laut Beschreibung soll auch eine Speicher- sowie Share-Funktion inkludiert sein.

Das Sony Digital Paper kommt dadurch als eine Art digitale Unterschriftenmappe daher und bietet gegenüber dem Boogie Board klar gewisse Vorteile. Einmal die Möglichkeit Dokumente auch anzuzeigen sowie eine Radiergummi-Funktion des zugehörigen Stylus.

Fraglich ist, wer für dieses Gerät, dessen Funktionen wohl auch von jedem Tablet nachgebildet werden können $ 1.100,- auf den Tisch legt. Dennoch erscheint das Sony Digital Paper richtungsweisend auch für jene Funktionen, die man in zukünftigen Boogie Boards gerne sehen würde, hoffentlich aber für einen etwas kleinere Preis. […]

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Mit seinen tollen und vielfältigen Leserrezensionen wird Leser Michael fast schon zum Co-Autor im Blog. Heute schreibt er über die Stiftrolle von Manufactum:

[…] Den Versandhändler Manufactum kennt man als Vertrieb hochwertiger (und auch hochpreisiger) Waren, die einfach schön aussehen. Schon alleine deswegen lohnt sich ein Blick auf die Homepage oder in den Katalog von Manufactum, die/der auch vielerlei Schreibutensilien beinhaltet.

Ein ungewöhnliches Utensil stellt die Stiftrolle dar, welche zutreffend auf der Homepage als „für Textchirurgen“ beworben wird und laut Beschreibung ihren Ursprung in den Instrumentenrollen der Mediziner haben soll.

Die Stiftrolle ist bereits optisch ein echter Blickfang mit hochqualitativer Verarbeitung aus gegerbtem Leder. Das Futter auf der Innenseite ist weich und von schöner Farbe, sodass man dem Produkt auch die teuersten Stifte die man sein Eigen nennt sofort anvertrauen möchte.

Im Inneren finden sich insgesamt vier Halterungen für Stifte, wobei zwei davon vom Umfang her etwas größer gearbeitet sind, um dickeren Schreibgeräten Platz zu bieten.
Zwar werden die Stifte von den Halterungen selbst nicht – außer als „Tasche“ gehalten – aber durch die Konstruktion und die Möglichkeit des Zusammenrollens sollten selbst dünnere (Blei-) Stifte an ihrem Platz bleiben.

Abgerundet wird die Stiftrolle mit einem Lederband als Verschluss und zwei Verschlusslöchern für den Metallverschluss. Damit kann der Rollengürtel gewissermaßen bei Bedarf auch enger genschnallt werden, weitere Löcher dürften mit dem entsprechenden Werkzeug leicht anzubringen sein.

Kurzum, die Stiftrolle ist ein Etui der besonderen Art, für alle die auch mit derlei Utensilien etwas auffallen möchten. Zugegeben, der Preis bei Manufactum von € 59,- (zzgl. Versand) ist nicht gerade billig, aber man bekommt auch Entsprechendes für sein Geld.

Anmerkung: Die Stiftrolle auf den Fotos weist naturgemäß bereits gewisse Gebrauchsspuren auf. […]


© mit freundlicher Genehmigung, Michael Lanzinger


© mit freundlicher Genehmigung, Michael Lanzinger

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Leser Michael wird zum Top-Leserezensenten :-) Er hat heute eine neue Rezension für uns:

[…] s gibt nun schon viele Ansätze, die Brücke zwischen digital und analog zu schlagen und ebenso viele Meinungen dazu. Doch egal ob man Notizbuch-Verfechter oder digitaler Revoluzzer ist, den meisten Vielschreibern ist immer noch die handschriftliche Notiz die liebste Aufzeichnungsart.

Und hierzu existieren, wie erwähnt, vielerlei Möglichkeiten, die teilweise praktisch, teilweise kompliziert und teilweise auch etwas abstrus sind.

Das Boogie Board von Improve Electronics kann man gut und gerne als einen Vertreter der praktischen Sorte bezeichnen, wenngleich man doch einige Abstriche machen muss bei dem Gerät.

Mit einem Preis von ca. € 109,- kommt der neueste Vertreter der Boogie Board-Produktlinie mit 9,5 Zoll erfreulich leicht und dünn daher, sogar das neueste iPad dürfte dicker sein. Farblich in orange-schwarz gehalten und mit einem speziellen Stift versehen ist das Boogie Board Syn auch ein Blickfang, der es direkt sympathisch macht gleich darauf zu arbeiten.

Auch wenn man das Gerät wohl als ‚Magna-Doodle Zaubertafel für Erwachsene‘ bezeichnen könnte, hat es doch nichts Albernes an sich. Im Gegenteil, die Handhabung ist sehr intuitiv, schnell gelernt und die Eingabe mittels Stift funktioniert gut.

Man kann das Sync auch benutzen ohne es einzuschalten, hier ist es aber dann wirklich nicht viel mehr als die Zaubertafel und das ohne Löschfunktion. Ist das Gerät aber einmal aufgeladen und eingeschaltet, kann sofort losgelegt werden. Der Stift wird gut erkannt, wobei ein kleines LED an der linken Seite immer aufleuchtet und damit signalisiert, dass der Stiftstrich aufgezeichnet wird. Darunter finden sich noch zwei Tasten, mit denen man den Bildschirm löschen kann sowie das gerade Geschriebene abspeichern. Ein simpler Knopdruck genügt und die jeweilige Notiz wird in ein – fortlaufend nummeriertes – PDF umgewandelt und am Gerät gespeichert. Selbst gelöschte Notizen werden als PDF erfasst, sodass auch ‚Fehl-löschungen‘ kein Problem darstellen.

Die Notizen können leider nicht wieder auf die Schreibfläche des Snyc geholt werden, dieses dient damit nur als reines Eingabegerät. Eine nachträgliche Durchsicht oder Korrektur von einzelnen Seiten ist also nicht möglich, ebenso fehlt eine ‚Radiergummi-Funktion‘ beim Stift und kleinere Fehler auszubessern. Hier muss also durchgestrichen oder überschrieben werden.

Will man die Notizen weiter verwenden, so kann man das Gerät entweder mittels Bluetooth oder mittels USB mit dem Computer, Smartphone oder Tablet verbinden. Zu jedem Gerät – ungeachtet ob PC oder Mac – steht eine Gratis-Software bzw App zur Verfügung.

Die Software und App leisten grundsätzlich die gleichen Dienste. Die einzelnen PDF können auf das Gerät geladen werden um dort dann eingesehen zu werden. Auch ist es möglich, die PDF via Mail zu versenden oder (auch automatisch) an die Software Evernote zu übertragen. Was hingegen schmerzlich vermisst wird, ist eine Verbindung zu Dropbox, dies kann aber mittels der Mail-to-Dropbox-Funktion zumindest nachgebildet werden. Bei der Software für den Computer besteht auch noch die Möglichkeit, ‚live‘ zu zeichnen, etwa über einen Beamer. Hierzu muss das Board lediglich direkt verbunden sein,

Ebenfalls fehlt die Option, die einzelnen Notizen in einem mehrseitigen PDF zu vereinen. Gerade bei einer umfassendere Mitschrift würde dies die Arbeit mit den PDF ungemein erleichtern. Diese Funktion soll allerdings, laut Hersteller, in Planung sein.
Was allerdings äußerst positiv auffällt ist die ‚Sauberkeit‘ der erfassten PDF. Denn auch wenn primär der Stift erkannt wird, auch die aufgelegte Handfläche verursacht beim Schreiben Spuren, die jedoch im PDF weggefiltert werden.

An Accessoires gibt es für das Board derzeit noch eher wenig. Erwähnenswert ist jedenfalls das Sync-Folio, die dringend benötigte Hülle für das Gerät, welche sich mit nochmals ca. € 30,- zu Buche schlägt und als Sleeve daherkommt, aus welchem das Sync herausgezogen werden kann. Eventuell wäre hier ein Wraparound á la Smartcover für Tablets besser gewesen.

Die Produktreihe Boogie Board ist damit schon einen gewissen Weg gegangen, beginnend mit dem einfachen Boogie Board, hin zum RIP-Modell mit PDF-Exportfunktion, über den Handzettel-Ersetzer Jot (ohne Speicherfunktion) um nun beim Sync mit PDF-Export und Evernote-Verbindung anzukommen. Dieser Weg ist sicherlich noch nicht zu Ende, man darf also gespannt sein, was noch an Nachfolgern des Snyc zu erwarten ist. Wichtig wären eben noch die genannten Funktionen und eventuell auch eine zusätzliche Anbindung zu OneNote, welches nunmehr ja auch für Mac und generell gratis von Microsoft angeboten wird.

Zusammenfassend ist das Boogie Board Sync sicher eine gute Empfehlung für jeden, der einerseits auf Gadgets steht, gerne mit Evernote & Co arbeitet und dem Zettelchaos gerne Herr werden möchte. Auch ist es eine interessante Alternative zu Entwicklungen wie Smartpens á la Lifescribe und Smartpaper wie Whitelines. Dennoch, im Zweifel tut es ein althergebrachter Notizblock wohl auch.

[…]


© mit freundlicher Genehmigung, Michael Lanzinger


© mit freundlicher Genehmigung, Michael Lanzinger


© mit freundlicher Genehmigung, Michael Lanzinger


© mit freundlicher Genehmigung, Michael Lanzinger

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Leser Michael kennt ihr bereits aus früheren Leserrezensionen, in denen er immer mal wieder interessante digitale Helfer zum Notieren vorstellt. Heute hat er eine Retro-Rezension für euch, eine Rezension eines „antiken“ Gerätes, des LaPazz D-Note DNA500:

Anlässlich des erfolgreichen Kickstarters von iSketchnote, der nun einige Zeit her ist (siehe auch Blog-Eintrag iSketchnote, gewissermaßen eine Rezension von Gestern.

Denn die Idee das Schreiben auf einem Block vom Computer zu erfassen ist nicht neu. Worin sich iSketchnote wirklich von ähnlichen Produkten unterscheidet, ist die Möglichkeit dies über das iPad zu tun. Denn immerhin gibt es ja bereits Lifescribe welche die Notizen direkt über den Stift erkennt, dazu jedoch ein speziellen „Dot-Papier“ benötigt oder auch Apps wie Penultimate, die eine Schrifterfassung direkt am Tablet ermöglichen. Sogar eigene Geräte wie Boogie Board existieren, quasi also „Magna-Doodle“ für Erwachsene.

Für iSketchnote hingegen braucht man kein spezielles Papier oder einen besonderen Stift. Auch kann man auf Papier schreiben und braucht dies nicht am Bildschirm zu tun. Möglich wird dies durch eine Art Scanner, der unter dem Papier liegt und die Schrift erfasst.

Genau dieses Prinzip wurde bzw wird auch von Handschrifterfasser genutzt. Das Gerät selbst hat die Größe eines Tablets und ist dicker als ein derzeit handelsübliches Tablet. Im Umfang inbegriffen sind das „Schreibtablet“ selbst inklusive einer Hülle mit Verschluss sowie einem Block und zwei verschiedenfarbige Stifte (Rot und Schwarz). Dazu kommt noch ein USB-Kabel und eine kleine CD mit den erforderlichen Programmen.

Die Bedinung des D-Note DNA500 ist vergleichsweise simpel. Natürlich kann er auch als ganz analoge Unterlage für den Block genutzt werden, eine Aufzeichnung der Notizen erfolgt aber nur dann, wenn das Gerät eingeschaltet ist. Da der nicht weiss, wann eine Seite beginnt oder endet, muss man per Knopfdruck immer die nächste Seite einstellen. Tut man dies nicht, so wird eine Seite quasi doppelt beschrieben.

Bei bloß kurzen Notizen stört dies sicher nicht, kann aber doch den Schreibfluss stören, da man immer wieder „zum Umblättern“ kurz unterbrechen muss. Auch beim Einschalten ist demgemäß immer darauf zu achten, auf welcher Seite man sich gerade befindet.

Dies muss man sich natürlich nicht merken, sondern wird auf einem kleinen Display angezeigt. Die Stifte bzw deren Farben werden hingegen automatisch erfasst, sodass mehrfarbige Notizen möglich sind.

Das Aufladen sowie die Synchronisierung erfolgt per USB, ein WLan ist nicht inkludiert. Der Stromverbrauch ist jedoch entsprechend niedrig, sodass man lange Zeit mit einer Akkuladung auskommt.

Für die Erfassung der Notizen ist ein Programm zuständig, welches am Computer installiert werden muss. Dann ist man in der Lage Notizen aus dem D-Note DNA500 zu laden und auch weiter zu bearbeiten. Etwa eine Skizze mit Schrift zu versehen oder nachträglich farblich zu gestalten.

Schließt man das Gerät an, während das Programm läuft, kann man sogar in Echtzeit Notizen erfassen.

In einem nachrüstbaren Upgrade war es überdies (angeblich) möglich die handschriftlichen Aufzeichnungen in Maschinenschrift zu transformieren und dann als zB als Word-Dokument zu exportieren. In der mitgelieferten Basisvariante ist hingegen nur ein Export als PDF- oder JPG-Datei möglich.

Es ist nun schon einige Jahre her, dass der D-Note DNA500 erschienen ist und das Modell ist mittlerweile auch schon seit Längerem nicht mehr auf der Homepage von LaPazz gelistet. Derart existieren auch keine Upgrades, immerhin ist aber das Basisprogramm noch verfügbar.

Fazit, der D-Note DNA500 ist ein Kind seiner Zeit und sicherlich den heutigen Geräten unterlegen, leistet aber nach wie vor seinen Dienst und dies beständig. Wem es also darum geht, Notizen nicht nur analog sondern auch als Datei parat zu haben, der kann getrost über alles was an dem Gerät nicht mehr state-of-the-art ist hinwegsehen und es einfach weiterverwenden.

Retrospektiv gesprochen ist das Gerät sehr praktisch (gewesen) und definitiv eine Empfehlung. Sollte das Prinzip von iSketchnote nur etwas ähnlich sein, so ist diese ein mit Spannung zu erwartendes Gerät.

Übrigens noch eine Schlussbemerkung: eine wirkliche Neuerung wäre eine Handschrifterkennung bei so einem Gerät. Dies kann aber offenbar weder iSketchnote noch Lifescribe oder eine App derzeit wirklich leisten.


© mit freundlicher Genehmigung, Michael Lanzinger


© mit freundlicher Genehmigung, Michael Lanzinger


© mit freundlicher Genehmigung, Michael Lanzinger


© mit freundlicher Genehmigung, Michael Lanzinger

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Leser Gerd ist ein treuer und langer Leser des Notizbuchblogs. Als Notizbuchfan probiert er eine Vielzahl an Notizbüchern und Notizbuchsystemen aus. Sein neuester Erwerb ist ein Midori Traveler’s Notebook, zu dem ihr heute seine Leserrezension lesen könnt.

Das Midori Traveler’s Notebook (MTN) ist so etwas wie das anglo-amerikanische X17, zumindest wenn man den unzähligen YouTube Videos und Bloggeinträgen glauben kann auf die man stößt, wenn man das Midori googelt. Offizell aus Japan wird das Midori in Thailand hergestellt.
Nach langem Zögern bin auch ich dem Hype verfallen und habe eines bestellt. Gekauft habe ich es bei www.thejornalshop.com, einem britischer Shop rund um diverse Notizbücher und Accessoires. Die Bestellung erfolgte an einem Sonntag, aufgegeben wurde das Packet am Dienstag und am Freitag hielt ich es in Händen. Alles in allem also sehr schnell.
Ich hatte mir das braune Midori in der Standardgröße (es gibt noch eine kleinere Variante „Passport size“) bestellt, dazu noch ein „Reperatur Kitt“ mit extra Elastis und zwei Notizbücher mit Dünndruckpapier (dazu später mehr).
Das Midori kommt gut verpackt an: zuerst musste eine Schicht Bubblewrap und zwei Plastikfolienschichten entfernt werden bevor man auf einen grauen Pappkarton stößt, welcher das Midori beinhaltet. Der Karton ist mit einem Elastic verschlossen (dieses hat die genau gleiche Größe wie das Elastic, das man zum Verschließen des Midori selbst benötigt, man bekommt also einen extra Ersatz mitgeliefert). Auf dem Pappkarton sind auch die Anleitungen (?) zu finden, allerdings komplett auf Japanisch und daher wenig hilfreich.

Im Pappkarton selber befindet sich das Midori in einem kleinen Jutesack:

Hat man das Midori einmal aus dem Jutesack befreit fällt einem sofort eines auf: der Geruch. Leider riecht das Midori nach dem Auspacken stark chemisch, ähnlich wie Mottenkugeln. Ein kurzer Blick ins Internet zeigt, dass ich nicht der einzige bin. Dabei dürfte es sich um eine Standardprozedur handeln. Der Geruch verfliegt aber nach einiger Zeit (sprich: ein paar Tagen) und das Midori erhält immer mehr den typischen Ledergeruch.
Weiters fällt einem auf, dass das Midori mit einer dünnen Schicht aus weißem Pulver überzogen ist, vermutlich die Quelle des Mottenkugeln-Geruchs. Diese lässt sich aber leicht wegwischen. Die nächsten Fotos zeigen den Unterschied:

Das Leder selbst ist „vegetable tanned“, dabei handelt es sich um eine spezielle Herstellungsart wobei Gemüse im Gerbungsprozess verwendet wird. Das „Gemüseleder“ soll besonders hochwertig sein, da es sehr gut altert und im Laufe der Zeit eine besondere Patina entwickelt, die den persönlichen Umgang mit dem Midori widerspiegelt. Es ist noch zu früh um das zu beurteilen aber es ist eines der herausragenden Merkmale auf die ich mich besonders freue.
Das Midori kommt standardmäßig mit einer Einlage und einem extra Verschluss-Elastic (in Orange). Das System, das Midori für seine Hefteinlagen verwendet ähnelt stark dem von X17, allerdings gibt es nur ein Elastik welches an der Innenseite des Rückens doppelt geführt wird. Dabei ist das Elastic einmal länger und einmal kürzer. Zusammengehalten wird das Elastic am Ende durch einen metallenen Clip. Geschlossen wird das Midori ähnlich dem X17 mit einem extra-Elastic, welches allerdings nicht am Buchrücken sondern auf der Hinterseite mit einem Knoten angebracht ist. Das ist ein wenig gewöhnungsbedürftig und stört eventuell beim Schreiben. Weiters gibt es noch ein sehr dünnes Lesebändchen.

Dieses System erlaubt auf dem ersten Blick nur eine Hefteinlage, allerdings gibt es mehrere Möglichkeiten weitere Hefte oder Einlagen anzubringen, indem man entweder beide Längen des Elastics verwendet (es ist dehnbar genug) oder zwei Einlagen mit einem extra-Elastic verbindet. Das nächste Bild verdeutlicht das Prinzip: das erste Heft wird vom Midori-Elastic gehalten (dunkelbraun), während das zweite Heft bei der ersten Einlage drangehängt wird. Es gibt dafür eigene Gummibänder von Midori, man kann aber auch andere verwenden. Hier hab ich ein X17-Elastic genommen.

Mit diesem System lassen sich nahezu beliebig viele Einlagen anbringen. Es gibt dahingehend auch viele Youtube Videos, die diese und noch weitere Methoden anschaulich erläutern. Das ist ein klarer Unterschied zum X17, welches ja für jede Einlage ein eigenes Elastic anbietet.
Einlagen gibt es für das Midori viele. Angefangen von verschiedenen Kalendereinlagen über Notizbechern in blanko, liniert, kariert und dottet gibt es auch verschiedene Papiersorten fürs Malen und Zeichnen, „kraft paper“ (ein dickeres Papier speziell für Leute, die gerne Sachen einkleben) und extra dünnes Dünndruckpapier (Bibelpapier). Letzteres hat den Vorteil, dass man dadurch mehr Seiten unterbringt. Denn während die Standardeinlage nur 64 Seiten hat bring es das „refill light paper“ auf 128 Seiten. Dabei überrascht das dünne Papier mit seiner guten Aufnahme von Füllfedertinte mit erstaunlich wenig Durchdruck. Hier der Test mit einer Standard-Lamy Füllfeder:

Darüber hinaus gibt es noch Plastikeinlagen mit Taschen und Fächern für Visitenkarten etc. und Foldereinlagen für lose Papiere und Zettel.
Das Midori selber ist ein wenig länger als ein A5 aber deutlich weniger breit (ca. 2,5 cm). Die Einlagen sind demnach noch eine Spur kleiner und in der Länge genau A5 Größe (ca. die Größe die man bekommt, wenn man ein A4 Blatt drittelt). Das bedeutet, dass man entweder die Midori Einlagen kauft (teuer) oder sich selbst welche zurechtscheidet. Allerdings ist das Format perfekt für Folder, Flugtickets und dergleichen.
Hier ein Bild, das den Größenunterschied darstellt. Verglichen wurde ein Midori-Heft mit einer X17 Einlage:

Allgemein schreibt es sich im Midori gut wobei man sagen muss, dass es auch stark darauf ankommt, wie viele Einlagen man verwendet und wie dick das Midori dadurch wird. Die Einlagen an sich haben eine Tendenz wieder zuzuklappen, das einhändige Schreiben wird dadurch ein wenig schwierig.
Das Wechseln der Einlagen gestaltet sich beim Midori eine Spur einfacher, da das Elastic weniger straff ist als die von X17. Ein Teil des Charmes vom Midori ist es, herauszufinden welchen Aufbau ich meinem Midori geben will. Will ich einen Organiser mit Visitenkartenholder und Notizbuch oder doch eher ein Kreativbuch mit Einlagen die sich fürs Zeichnen eignen? Beim X17 beschränkte es sich (bei mir) auf will ich blanko oder linierte Einlagen?
Obwohl das Midori und das X17 sich in vielerlei Hinsicht ähneln gibt es doch spürbare Unterschiede. Da ist zum einen das Leder. Bei X17 bekommt man eine viel größere Auswahl an Ledersorten und Farben für seine Hülle (die nicht-Ledervarianten einmal ausgenommen), das Midori kennt nur eine Lederart wahlweise in Braun oder Schwarz. Trotzdem versprich einem das Midori eine Personalisierung des Leders durch den eigenen Gebrauch das weit über das X17 hinaus geht.
X17 gibt eine 17-Jahre-Garantie auf seine Lederhüllen, das Midori gibt die Aussicht auf einen lebenslangen Begleiter der sich dem eigenen Verhalten „anpasst“. Ob dem wirklich so ist oder es sich hier eher um einen Marketing-Gag handelt ist jetzt noch schwer zu sagen, bei mir hat die Aussicht auf so einen personalisierten, lebenslangen Begleiter aber voll eingeschlagen.
Das führt gleich weiter zum nächsten Punkt. Das Midori will personalisiert werden. Egal ob durch Sticker, Stiftschlaufen, Kratzer oder Flecken, die Philosophie des Midori ist „mach mich zu einem Teil deiner Selbst“. Das muss man mögen. Bei meinem X17 hab ich immer das Gefühl, extra vorsichtig sein zu müssen, beim Midori freue ich mich über jeden Kratzer.
Das Midori nimmt man auch eine Spur schneller mit als das X17. Will heißen, auf Grund seines eigenwilligen Formates liegt es gut in der Hand und passt wirklich in jede Hand- oder sonstige Tasche und bietet gleichzeitig mehr Platz zum Schreiben als andere Kleinformate.
Nachteilig wirkt sich das Format allerdings auf die Beschaffung von Heften und Einlagen aus, da alle A5 Standardeinlagen zwar von der Höhe her passen aber viel zu breit sind. Hier muss man entweder auf teure Originale zurückgreifen die man online auf www.thejournalshop.com (UK) oder www.luiban.de kaufen kann (es gibt die Einlagen auch auf Amazon aber teurer) oder man schneidet sich selbst A5 Hefte zu recht. Eine weitere Möglichkeit wäre das Selbermachen von Einlagen. Auch dazu findet sich eine rege Community im Netz mit diversen Vorlagen und Hilfestellungen (z.B.: http://www.mylifeallinoneplace.com/2012/11/make-your-own-midori-travelers-notebook.html).
Als persönliches Fazit kann ich sagen, dass ich das Midori viel stärker benutzen „will“ als das X17. Das X17 hat eindeutig das seriösere Image und es ist eher „business-like“, wie es Neudeutsch so schön heißt. Es ist auch klarer in seinem Aufbau, mit einem Elastic pro Einlage. Auch sind die Einlagen billiger in der Anschaffung als die von Midori. Auf Grund des größeren Formats bekommt man auch mehr Schreibfläche und Papier.
Das Midori ist etwas chaotischer aber auch kreativer. Man schnappt es sich beim Hinausgehen, wirft es in die Tasche und lässt seinen Gedanken freien Lauf bei einem Kaffee und freut sich sogar darüber, wenn es einen Kratzer bekommt. Das Midori eignet sich auch sehr gut für Leute mit einem ausgeprägten Basteltrieb, die sich gerne selber Einlagen machen und das Midori auf kreative Art zu dem ihren machen. Mit der Dünndruckpapier Einlage bekommt man darüber hinaus sogar mit drei Einlagen 384 Seiten verglichen zu den 240 des X17 und kann somit den Rückstand an Schreibfläche wieder einholen. Negativ fallen die Preise auf. Das Midori alleine kostet ca. 50 EUR und die Einlagen sind teurer als beim X17 allerdings kann man bei beiden auf preisgünstigere Alternative umstellen. Die elastics machens möglich.
Ich persönlich bin vom Midori positiv überrascht. Mir gefällt es, mein Midori zu Personalisieren und wirklich zu „meinem“ zu machen. Ich verwende es bereits jetzt mehr als mein X17 davor.

Zum Abschluss noch ein paar Fotos des Midori im Direktvergleich mit dem X17 A5

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Leser Michael Lanzinger ist ein Freund ausgefallener Notizbuch- und Papieraccessoires und hat die beiden Leserrezensionen Der 5-in-1 Geek Pen und Der Scannerstift von Somikon verfasst. Nun hat er eine neue Rezension für euch: „Mega City 1 Book of Law“

Als Jurist und bekennender Fan von Judge Dredd war dieses Buch für den Verfasser der Rezension einfach ein Muss. Aber auch wenn man sich zu keiner der beiden Gruppen zählt, hat dieses Notizbuch etwas für sich.

Erhältlich über eBay zu einem fairen Preis von 18,90 USD bildet das „Book of Law“ einen echten Blickfang.

Von der Größer her zwischen A5 und A6 einzuordnen, kommt das Notizbuch als ledergebundenes Hardcover mit Goldschnitt und Metallecken daher. Die Verarbeitung ist hoch professionell und lässt das Buch dadurch sehr edel wirken. Die Versprechung des Verkäufers nach einer guten Film-Nachbildung ist mehr als erfüllt worden.

Das Buch verfügt mit 384 Seiten auch über eine Dicke, die einem auch nach vielen Notizen noch genug Platz für weitere Schreiberei lässt. Allerdings lässt dies durchaus die Frage zu, welche Notizen in so einem Buch guten Gewissens gemacht werden können, denn ein reines Arbeitsbuch ist es wohl wegen seiner Aufmachung kaum.

Die Seiten sind jeweils liniert mit der Überschrift „Mega City Municipal Code“ (frei übersetzt das Stadtgesetz von Mega City 1) in der Kopfzeile und einer „Gesetzesstelle“ in der Fußzeile. Der Verkäufer macht hier bereits darauf aufmerksam, dass es sich um insgesamt zehn wiederkehrende „Normen“ handelt, welche samt und sonders Zitate aus dem Film von 1995 darstellen. Die Inhalte spannen sich dabei von illegalem Besutz von Zucker bis hin zu Mord.

Zusammengefasst ist das Buch nicht nur eine sehr gut gemachte Kopie einer Film-Requisite, sondern auch ein hochwertiges Notizbuch, das jedenfalls durch Aussehen und Widerstandsfähigkeit glänzt. Ob man es als Jurist zwingend benötigt sei einmal dahingestellt, Eindruck macht es wohl aber jedenfalls am Schreibtisch.


© mit freundlicher Genehmigung Michael Lanzinger


© mit freundlicher Genehmigung Michael Lanzinger


© mit freundlicher Genehmigung Michael Lanzinger

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Kategorie: Fundstücke  Tags:

Leser Michael Lanzinger ist ein Freund ausgefallener „Gadgets“. Und weil er sich den Ultimate 5-in-1 Geek Pen gekauft hat, erklärte er sich bereit, eine Gastrezension für die Leser des Notizbuchbogs zu schreiben:

Es gibt eindeutig Dinge, die man nicht wirklich braucht, sie aber genau deswegen unbedingt haben möchte. Sei es nun die Tasse in Form des Kopfes von Darth Vader oder aber den Wandhacken, der von einem steckenden Wurfstern de facto nicht zu unterscheiden ist. Das Internet sowie die ‚Nerd-Welle‘ in der vergangenen Zeit hat uns eine Vielzahl solcher Tools beschert, denen oft eine nur zweifelhaften Nützlichkeit zukommt. Und genau diese Sparte ist es, in welche der 5-in-1-Geek-Pen einzuordnen ist.

Doch zunächst zu den Funktionen, es werden schließlich nicht weniger als fünf verschiedene Nutzungsmöglichkeiten – gerade auf ThinkGeek sehr vollmundig – angepriesen. Da ist zu allererst der obligatorische Kugelschreiber, der mit einer kurzen Mine daherkommt. Nur eine Farbe, dh eine Mine, aber das reicht schließlich auch um sich Notizen zu machen. Der Nachteil hier ist jedoch, dass die Mine über eine Länge verfügt, die offenbar im europäischen Raum so nicht vertrieben wird, auch der Austausch selbiger erschließt sich nicht sofort, denn die mitgelieferte Verpackung schweigt dazu. Selbst eine Anfrage beim Hersteller hat nur dazu geführt, dass gleich ein neuer Stift zugesandt wurde als die Mine einmal ausging. Das scheint dann offenbar einfacher zu sein, als sich Gedanken über Ersatzminen zu machen. Natürlich ging der Austausch aber dann doch, auch wenn man dafür die erhältlichen Minen erst einmal etwas manuell verkürzen muss.
Das zweite Feature ist ein Bedienstift für Smartphones. wer hier jedoch eine Stylus-Mine erwartet wird enttäuscht werden, es handelt sich nur um einen PDA-Eingabestift, der mit Touchscreens der handelsüblichen Smartphones nicht funktioniert. Hier hinkt der Geek Pen eindeutig der Entwicklung hinterher.

Die restlichen drei Funktionen stellen eine LED-Lampe, eine UV-Lampe und einen Laser-Pointer dar, die ihren Zweck erfüllen. Gerade der Pointer funktioniert einwandfrei und kann für Vorträge gut verwendet werden. Auch die LED ist, montiert auf einem beweglichen Hals, nicht nur sehr hell, sondern auch praktisch. Ob man damit allerdings wirklich gut im Dunkeln schreiben kann, sei dahingestellt. Die UV-Lampe ist nicht mehr als ein netter Gag, hier wäre eine Mine mit entsprechender Tinte interessant gewesen.
Alle drei Lichtquellen werden übrigens durch Knopfbatterien – wie auch die Mine in eher unüblicher Ausprägung – mit Strom versorgt und über zwei Knöpfe am Stift gesteuert. Leider hat die Lage der Einschaltknöpfe die unangenehme Nebenwirkung, dass sich die Lampen in zB einer Tasche oder auch einem Etui gerne von selbst aktivieren, wodurch meistens die Batterien dann leer sind, wenn man den Stift gerne entsprechend einsetzen möchte.

Als Fazit kann also gesagt werden, dass der Geek Pen – wie schon seine UV-Lampe – nicht mehr ist als ein netter Gag, zwar ein adrettes Schreibgerät aber definitiv keine Käufeempfehlung und sicherlich kein Must-have für den Geek/Nerd von Welt.
Wer unbedingt einen Mehrzweckstift sein Eigen nennen möchte, der sei doch eher auf z.B. einen Sonic Screwdriver oder einen Lamy Tri-pen (Werbelink) verwiesen und nimmt einen Presenter mit inkludiertem Laser-Pointer, um seine PowerPoint- oder Prezi-Slides ins richtige (Laser-) Licht zu rücken.


© mit freundlicher Genehmigung, Michael Lanzinger


© mit freundlicher Genehmigung, Michael Lanzinger


© mit freundlicher Genehmigung, Michael Lanzinger

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Leser Michael bot mir eine Leserrezension zum Scannerstift von Somikon an. Diese möchte ich euch heute zum Lesen geben:

Beginnend mit den Stiften mit mehr als einer Mine hat für mich auch der Kugelschreiber Einzug in die Kategorie ‚Multi-Tool‘ gehalten und in Zeiten von quasi universal verwendbaren Smartphones und Tabets warten die Hersteller mit immer neuen Funktionen auf, die in die Schreibgeräte eingebaut werden.
Der – in Ermangelung einer besseren Bezeichnung – Scannerstift ist für mich ein großartiger Vertreter dieser Geräte und hat seinen fixen Platz unter meinen Stiften und Kugelschreiber gefunden.

Neben der Kugelschreibermine, die eher kurz ausfällt, befinden sich die zusätzlichen Funktionen am hinteren Ende des Stiftes. Ähnlich wie bei Kugelschreibern, die über einen eingebauten USB-Stick verfügen, versteckt sich auch hier ein USB, der allerdings nicht primär auf die Speicherung von Daten ausgelegt ist. Vielmehr erfasst er jene Bilder und Audiodateien, welche mittels dem namensgebenden Scanner sowie dem eingebauten Mikrophon aufgezeichnet werden.
Selbiges sitzt am oberen Ende des Stiftes und fungiert als Diktafon. Wenngleich die Qualität der erstellbaren MP3 nicht herausragend ist, so reicht es doch vollkommen, wenn man unterwegs eine schnelle Audionotiz verfassen möchte. Selbst einer längeren Aufzeichnung steht dank der Speicherkapazität des Stiftes von ca 1 GB nichts im Wege. Ich selbst habe die Funktion sogar für kurze Interviews genutzt und war mit den Ergebnissen durchaus zufrieden.

Doch das eigentliche Herzstück des Stiftes bildet die Scan-Funktion, mit welcher JPEG-Dateien in sehr guter Qualität erzeugt werden können. Ein nettes Gimmik ist hier auch der Lichtrahmen, welcher vor dem eigentlichen Scan projiziert wird, sodass man klar im Blick hat, welcher Bereich erfasst wird. Das Scannen selbst geschieht schnell, wobei man eine ruhige Hand haben sollte oder den Stift mit beiden Händen halten, um gute Bilder zu erhalten.

Laut der Homepage des Vertreibers Pearl.de speichert der Stift übrigens bis zu 1000 Bildern oder 15 Stunden Voice-Memos, womit sich schon eine Zeit auskommen lässt. Auch die Übertragung an den Computer ist problemlos, da man einfach den Hinterteil des Stiftes abschraubt, bei einem USB-Port einsteckt und die Bilder und Audio-Dateien abspeichern kann, wie von jedem anderen USB-Stick.
Zur System-Kompatibilität wird vom Vertreiber Windows angegeben, allerdings habe ich den Stift auch mit einem Apple-Computer im Einsatz und bis dato noch keinerlei Unverträglichkeit oder Einschränkung entdecken können.

Mein eigener Stift kam seinerzeit in der ‚Evernote-Variante‘, die nun allerdings nicht mehr angeboten zu werden scheint. Der Unterschied ist nicht wesentlich und beschränkt sich auf zwei Aspekte. Einerseits findet sich im projizierten Rahmen das Evernote-Logo und weiters ist dem USB das Programm als Download sowie ein Link zum Web-Login vorgespeichert. Weitere Funktionen wie etwa eine direkte Übertragung an Evernote, wie man sie von einigen Apps gewohnt ist, findet sich leider nicht.

Der Nachteil des Scannerstiftes liegt für mich etwas in seiner Dicke, die mit jener eines Livescribe Smartpen vergleichbar ist, wodurch das längere Schreiben angenehmer sein könnte. Dies erklärt sich natürlich durch die Technik, die im Kugelschreiber verbaut ist. Auch die Bedienung von Scanner und Diktafon bedarf zu Beginn etwas Gewöhnung, sodass man doch hin und wieder ein Bild oder ein Memo zu viel aufnimmt. Etwas speziell ist auch der projizierte Rahmen, da der Stift dazu tendiert, sofort mit dem Scan – ohne Rahmen – zu beginnen, wenn man den entsprechenden Knopf zu stark drückt.
Und zu guter Letzt sei angemerkt, dass gerade in einem ruhigen Umfeld wie zB einer Bibliothek, der Stift für Ärgernis sorgen kann, da er bei jeder Funktion kurz, aber doch relativ laut, piepst.

Zusammengefasst ist der Stift aber ein wunderbares Werkzeug, welches umfassend verwendet werden kann, ohne dass man immer gleich das Smartphone oder Ähnliches mit einer passenden App bemühen muss. Beim Transport stört die angesprochene Dicke nicht, da der Stift – zumindest bei mir – mit einer Clip-Tasche geliefert wurde, sodass der Schreiber immer gut zur Hand ist.


© Michael Lanzinger


© Michael Lanzinger


© Michael Lanzinger

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Leser Dominik schickte mir vor einiger Zeit Fotos seines neuen Rhodia Mouspads und Rhodia Notizblocks. Auf die Frage, ob er auch eine Leserrezension schreiben wolle, willigte er ein. Hier also sein Bericht:

Seit 1934 werden unter der Marke Rhodia Notizbücher und Blöcke vertrieben und seit 1997 gehört diese Marke zum Clairefontaine-Konzern (www.clairefontaine.com), der hierzulande besonders durch seine robusten Schulhefte bekannt geworden ist.

Für mich war es die erste Berührung mit der Marke und mir gefiel direkt die Farbgestaltung. Die Marke gestaltet sich fast durchweg in orange und schwarz und wirkt sehr puristisch. Ich habe mir den kleinen Block ( 7,4 cm breit und 10,5 cm lang, 80 Blatt; 80g) in verschiedenen Ausführungen gekauft (liniert, kariert, spiralbindung…) und dazu das Lederetui, von dem ich direkt angetan war. Dazu kam noch ein beschreibbares Mousepad, ähnlich wie sie im Blog bereits vorgestellt wurden.

Die Blöcke sind einwandfrei verarbeitet und haben eine gute Papierqualität. Ich nutze sie in erster Linie für Einkaufszettel und dafür sind sie gut geeignet. Das Lederetui veredelt das Ganze. Es ist sehr praktisch, da es noch eine Tasche für Zettel hat, leider ist nur die Stiftschlaufe etwas zu groß geraten, sodass die meisten meiner kleinen Stifte hier durchfallen. Nachteil der normalen Blöcke ist, dass sie ein dickes Blatt als Abdeckung haben und dies immer wieder zufällt, so dass man beim Schreiben einen Finger nutzen muss, um dieses Blatt oben zu halten. Das nervt. Da ist die Spiralbindung einfach wesentlich praktischer. Dies ist nun ein Vorteil aller Spiralbindungen und nicht ein spezielles Rhoadia Feature. Füller, Kugelschreiber und Bleistift (Faber-Castell Grip 2001 2B) schreiben sehr gut auf dem Papier.

Begeistert bin ich von dem Mousepad. Ich habe es im Büro im Einsatz und nutze es dort nicht um Notizen festzuhalten, sondern um kurz eine Zwischenrechnung zu machen oder eine Zahl festzuhalten. Dafür habe ich ganz früher auch mal eine Papierschreibtisch-Unterlage genutzt, aber diese wurde mit der Zeit sehr unansehnlich. Das Mousepad hat da die richtige Größe. Nach einer Woche oder zwei ist ein Blatt vollgeschrieben und wird abgerissen. Die Unterseite des Pads ist beschichtet, sodass das Pad auch wirklich nicht rutschen kann. Auf der Oberfläche laufen Maus und Bleistift problemlos. Die Ränder des Pad werden schon stark beansprucht und sie haben an einer Stelle auch Eselsohren bekommen, aber das hätte ich mir schlimmer vorgestellt. Unter Amazon.com sind einige Probleme berichtet, dass optische Mäuse Probleme mit dem Raster haben. Dies ist bei mir nicht der Fall.

Zufrieden bin ich mit dem Kauf des Lederetuis, die Blöcke sind OK und ich weiß noch nicht ob ich sie mir wiederkaufen würde. Das Mousepad hat einen festen Platz in meinem Büro und werde ich definitiv wieder zulegen.

Danke an Dominik für den tollen Bericht und die folgenden Fotos. Falls ihr auch eine Leserrezension schreiben wollt, freue ich mich jederzeit über eine Mail.


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Mit freundlicher Genehmigung, © Dominik Fries


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Mit freundlicher Genehmigung, © Dominik Fries


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Mit freundlicher Genehmigung, © Dominik Fries


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Mit freundlicher Genehmigung, © Dominik Fries

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Meine Kollegin und treue Leserein Petra Kazakos schreibt zur Zeit an einem Buch, das sich mit den Beziehungen zwischen Lesen und Reisen befasst. In einem Kapitel geht es dabei um das Thema „Erinnerung“, speziell auch um das Thema Stammbücher (Wikipedia). Petra schreibt dazu:

[…] Dies waren kleine, handliche Bücher, die auf Reisen mitgenommen wurden, um eine Art frühes Netzwerk per Widmungen von freundschaftlichen Kontakten, die man in der Fremde machte, zu bilden. Entstanden Mitte des 16. Jahrhunderts in universitärer Umgebung, wurde die Sitte bald aufgenommen von Adel, aber auch Gesellen, Handwerkern, etc. Ab dem 18. und vor allem im 19. Jahrhundert nahmen sich Frauen dieser Sitte immer mehr an und die Gestaltung der kleinen Büchlein erhielt einen neuen Charakter. […]

Der nun folgende Beitrag stammt aus Ihrem Buch, das noch keinen Verleger hat. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich durch diesen Artikel ein Kontakt zu einem Verleger herstellen ließe, der das Buch herausbringen möchte. Ich kann Petras Kontaktdaten zur Verfügung stellen, wenn ihr mir mit ernsthaften Absichten eine E-Mail schreibt. Doch nun Blog frei für Petras Leserbeitrag:

Wir alle versuchen, unsere Erinnerungen zu bewahren und das Vergessen, diesen tückischen und leider kaum zu kontrollierenden Selektionsvorgang unseres Gedächtnisses, zu überlisten. Vor allem die schönen Erinnerungen, weil sie uns aufmuntern und uns in schwereren Zeiten trösten. Manchmal helfen wir dabei unserem Gedächtnis ein bisschen nach mit alten Briefen, Fotoalben, Theaterkarten, Einladungen – lauter Dingen, deren Anblick wir mit einem bestimmten Erlebnis oder einer Person verbinden.
Dazu zählen auch Tage- und Notizbücher, autobiografische Literatur, die im Alltag, auf Reisen oder rein aus Gründen der Gedächtnisstützung geführt werden. Eine Spielart autobiografischen Schreibens oder Bewahrens von (Reise)erinnerungen an freundschaftliche Begegnungen sind die so genannten Stammbücher oder ihre späteren Vertreter, die Freundschafts- und Poesiealben mit ihren Widmungseinträgen. Kleine Bücher, die dazu dienten, freundschaftliche Kontakte, vornehmlich aus der Jugendzeit, zu bewahren, um sich später daran zu erfreuen, zu erinnern.
Eva Linhart hat die Entwicklung der Stammbuchsitte am Beispiel der Linel-Sammlung des Museums für Angewandte Kunst Frankfurt untersucht. Die 685 Exponate aus 350 Jahren, die zur Ausstellung „Der Souvenir – Erinnerung in Dingen von der Reliquie zum Andenken“ präsentiert wurden, bieten einen guten Überblick über diese Sonderform unter den Erinnerungsmedien. In ihrem Beitrag „Vom Stammbuch zum Souvenir d’amitié“ ist zu erfahren, dass die Sitte in der Mitte des 16. Jahrhunderts an deutschen Universitäten entstand. Damals hießen die Bücher noch „liber amicorum“ oder „album amicorum“, später waren sie auch unter dem Namen „Stamm- oder Gesellenbuch“ bekannt und seit der Empfindsamkeit als „Souvenir d’amitié“.(1)
Ihr handliches Format, anfangs Hoch-, später Quer-Oktavformat, verweist auf ihren „Benutzungszusammenhang, nämlich auf Reisen mitgenommen zu werden“.(2) Ab dem 19. Jahrhundert setzen sich kleine Kassetten durch, die noch das Format mit den Büchern gemeinsam haben, aber mit losen Blättern der Erinnerung befüllt wurden.
Waren es zunächst junge Männer, Studenten, die diese Sitte vor allem unterwegs in ihren Studienorten pflegten, um beispielsweise von ihren Professoren und Mitstudenten Widmungen zu erbitten, entdeckten ab dem 17. Jahrhundert zunehmend Gesellen, fahrende Handwerker, Kaufleute und Militärangehörige die Stammbuchsitte für sich. Ab dem 18. Jahrhundert beginnen Frauen, Stammbücher anzulegen.(3) Im 19.Jahrhundert dominieren sie sogar die Stammbuchsitte.
Über die Zeiten ändert sich nicht nur der inhaltliche Charakter der Einträge, von religiösen, belehrenden hin zu vor allem freundschaftlichen Widmungen, sondern auch deren Gestaltung. Statt auf Reisen mitgenommen zu werden und „freundschaftliche Stationen“ zu fixieren, finden sich nun eher Eintragungen durchreisender Freunde oder Gäste des Hauses, was die Büchlein in die Nähe der Gästebücher oder der Poesiealben rückt. Und immer ist die Hauptfigur dieser Autobiografie der Erinnerungen nur implizit die Besitzerin, über die man im Grunde meist bloß erfährt, wer ihre Freunde waren und vielleicht noch ihren Namen.
Auch meine eigenen Exemplare veranschaulichen diesen Wechsel, oder besser, diese Erweiterung hauptsächlich schriftlicher Widmungen um gestickte, gezeichnete, geflochtene oder sonstwie gestaltete Motive. Das macht vor allem die Exemplare des 19. Jahrhunderts zu Schatzkästchen eines Erinnerungskults, des Versuchs, Erinnerungen ästhetisiert zu konservieren.


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„Freundschaftliche Andenken“, © Petra Kazakos

Anders als Tagebücher waren diese Bücher durchaus für fremde Augen bestimmt. Darin liegt eine weitere Gemeinsamkeit zu Poesiealben, Gästebüchern oder später auch zu Fotoalben. Wer Tagebuch führt, wird um die Segnungen eines schweigsamen Freundes wissen, dem man alles unzensiert mitteilen kann, ohne Kritik befürchten zu müssen, der dabei hilft, Geschehenes zu bewahren und zu verarbeiten, durch das Niederschreiben Ordnung in die Gedanken bringt und bei der Suche nach Lösungen hilft. Betrachte ich meine eigenen Tagebücher, wirken sie wie eine Mischform aus den feminisierten Stammbüchern des 19. Jahrhunderts und der üblichen textlastigen Tagebücher, denn sie enthalten Fotos, Entwürfe, Karikaturen, Zeichnungen, Eintrittskarten zu diversen Veranstaltungen und derlei mehr. Nur, dass sie eben nicht von fremder, sondern meist von meiner eigenen Hand stammen und nicht dazu gedacht sind, herumgezeigt zu werden.
Diese Ästhetisierung eines ganz normalen Lebens und seiner Gebrauchsgegenstände findet sich nicht nur bei gestalteten Tagebüchern. Die Tochter einer Freundin verziert auf diese Weise sogar das Heft, in das sie die zu erledigenden Hausarbeiten einträgt. Es ist voller Bildchen, Sprüche und dekorativer Schnörkel und damit fast zu schade für einen so banalen Zweck. Ob sie diese Heftchen aufhebt oder wegwirft, wenn sie voll sind, weiß ich leider nicht. Ich hoffe, sie hebt sie auf, um sich daran zu erinnern, wie sie mit 13, 14 Jahren gewesen ist.

Im Text erwähnte Quellen: Linhart, Eva: „Vom Stammbuch zum Souvenir d’amitié. Deutscher Schicksalsfaden“, in: Der Souvenir – Erinnerung in Dingen von der Reliquie zum Andenken, Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, Wienand Verlag 2006, S. 202-233, siehe dazu S. 211f., 2. Linhart, S. 211., 3. Linhart, S. 217.

Danke an Petra für den Gastbeitrag und viel Erfolg bei der Verlegersuche!

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