Aufmerksame Leser erinnern sich vielleicht an die Leserrezension zu Lederbüchern von Zubin, die im Mai erscheinen war. Mittlerweile hatte ich mehrfach Kontakt mit dem Macher selbst: Zubin. Er hat mir die Geschichte geschrieben, wie er dazu kam, Lederbücher in Deutschland zu verkaufen. Wirklich eine schöne Anekdote:
Vor gut sechs Jahren – im Februar 2004 – trat ich, als frisch gebackener Abiturient, meine erste Rucksackreise nach Indien an. Neben der wunderschönen Landschaft empfand ich auch eine tiefe Faszination für die alte und reiche Tradition dieses Landes – und für seine Menschen.
So kam es, dass ich während meiner letzten Woche in Indien in einer kleinen Stadt im nordwestlichen Bundesstaat Rajasthan in einer winzigen, von einer Familie geführten Herberge übernachten durfte und bald Freundschaft mit dem jungen Familienvater Anis schloss. Kurze Zeit vor meiner Abreise zeigte mir Anis seine eigentliche Arbeitsstätte: Eine kleine Werkstatt, in der er und zwei Angestellte handgebundene Notizbücher aus Leder fertigten. Ich war so beeindruckt von der schlichten Schönheit dieser Bücher, dass ich mich mit einigen Exemplaren eindeckte und bald glücklich, genug Tagebücher für die nächsten Jahre gefunden zu haben, nach Deutschland heimkehrte. Zurück in Berlin fanden meine Freunde derart großen Gefallen an den Lederbüchern, dass ich Anis fragte, ob er nicht Lust hätte, diese Bücher auch in Deutschland zu verkaufen bzw. ob ich dies für ihn übernehmen könnte.
Im Mai 2004 eröffnete ich meinen webshop auf zubin.de und verkaufte die ersten Notizbücher und Tagebücher aus Leder. Unsere Kunden waren so zufrieden, dass Anis und ich unsere Geschäftsbeziehung erweiterten und gemeinsam neue Modelle gestalteten, so dass heute eine Vielzahl verschiedener Designs und Größen im Onlineshop zu finden sind. Unsere Bücher werden fair produziert und vor allem werden alle Mitarbeiter der Manufaktur ordentlich für ihre Handwerkskunst bezahlt. Aus einer Freundschaft entwickelte sich diese Möglichkeit, auch in Deutschland die wunderschönen Lederbücher aus Indien zu vertreiben und ich bim mir sicher, dass jeder, der eines unserer Bücher in den Händen hält, die Energie und liebevolle Sorgfalt zu schätzen weiß, die in jedem unserer Bücher steckt.
Zubin hat mir ein wunderschönes Lederbuch zur Verfügung gestellt, von dem ihr hier Fotos seht. Es war in dünnes lilafarbenes Packpapier eingepackt und zusätzlich zum Schutz in Folie eingeschweißt. Das Buch ist optisch und haptisch ein Genuss. Die Verarbeitung ist solide. Die Handarbeit sieht man an den unregelmäßigen Abschlüsse der eingenähten Bücher im Innern. Jetzt habe ich zum Buch auch eine Geschichte und ich muss sagen, ich kann das Buch nicht wie üblich an euch verlosen. Ich hebe es für einen besonderen Anlass auf. Vielleicht werde ich es später mal verlosen.
Falls ihr Lust auf so ein Buch habt, werft doch einen Blick in Zubins Online Shop.
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