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Moleskine ging an die Börse und einige haben das schon als Ankommen im Mainstream interpretiert, so dass die hippe Notizbuchgemeinde vielleicht schon auf der Suche nach dem Nachfolger ist. Doch was macht eigentlich die Moleskine Aktie?

Heutzutage erwartet man ja meist Börsengänge moderner Web 2.0 Startups, so dass die Technikfreaks erst einmal vom Börsengang überascht waren (Here is an IPO you didn’t expect: Moleskine). Außerdem hatte der Börsengang einiges an Aufmerksamkeit, weil es aktuell in Italien – Moleskine ist an der Börse in Mailand notiert – nicht so viele Börsengänge gibt (Moleskine comes in handy again, pulling off Italy’s first IPO in a year). Zuerst schien es als würde die Aktie einigermaßen ankommen (Moleskine’s Hipster Cachet Works on Investors, Too) und die Aktie hatte einen ganz ordentlichen Einstand (Italy’s Moleskine shares rise in market debut). Man könnte meinen, Moleskine wird durch seinen Börsengang als „Luxusmarke“ „öffentliches Eigentum“ (Moleskine becomes luxury public property), aber hinter dieser Aktion steckt ein Investor wie ich in Moleskine geht an die Börse schon erwähnt hatte: Syntegra (Moleskine IPO Shares Price at 2.3 Euros as Syntegra Sells). Da kann man schon mal fragen, was der mit der Firma vor hat und wohin die Expansion die Marke Moleskine treibt (Moleskine IPO: What does the future hold now that it’s public?). Jedenfalls ist Moleskine heute eine Marke, bei der Notizbücher ja fast schon die wichtigste Nebensache geworden sind und die auch in vielen anderen Bereichen im Schreibwarenbereich (und im Nicht-Schreibwarenbereich) Produkte anbietet. Wie Moleskine einzuordnen ist, könnt ihr auch in What Moleskine’s Market Position Really Looks Like nachlesen.

Doch wie hat sich der Aktienkurs den nun entwickelt? Nach dem Börsengang ging es erst einmal massiv auf Talfahrt, bis der Kurs sich nun so langsam wieder erholt. Hier der passende Chart:

MOLESKINE SPA AOR SVN OnVista Chart
OnVista – mehr Informationen zur Aktie MOLESKINE SPA AOR SVN

Was mich interessiert: Würdet ihr Moleskine Aktien kaufen? Wenn ja / nein, warum? Bin gespannt auf eure Kommentare und die Ergebnisse der folgenden Umfrage:

 
Würdet ihr Moleskine Aktien kaufen?

  • Nein, ich kann mir nicht vorstellen, Moleskine Aktien zu kaufen.
    (78%, 38 Stimmen)
  • Ja, ich könnte mir vorstellen, Moleskine Aktien zu kaufen, besitze aber aktuell keine.
    (16%, 8 Stimmen)
  • Ja, ich besitze Moleskine Aktien.
    (6%, 3 Stimmen)

Stimmen: 49

 
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Moleskine geht an die Börse und in den letzten Tagen gibt es wieder einige Artikel dazu; so auch im Guardian Calling all Moleskine fetishists – you may yet get a share in Hemingway. Darin denkt der Autor schon darüber nach, welche Notizbücher die Käufer wohl wählen werden, wenn ihnen Moleskine zu sehr zum Mainstream geworden ist:

[…] If Moleskine succeeds, who might follow? The world of stationery obsession is a deep rabbit hole. Some claim to find Moleskines too déclassé and mainstream, and instead prefer the all-American minimalism of Field Notes, or the more obscure cachet of Moleskine’s older German rival, Leuchtturm1917. Scientists have yet to determine whether using a Leuchtturm is likely to make your prose style more like Schopenhauer’s. […]

Und weil diese Hemingway Geschichte im Zusammenhang mit Moleskine immer weitergetragen wird und kein Ende nimmt, nimmt er die Geschichte ironisch auf’s Korn:

[…] Do you want to write like Ernest Hemingway or Bruce Chatwin? Then you need a Moleskine notebook. Purchase one of these marvels of stationery engineering […] and it surely won’t be long before you are composing muscular sentences about exotic perambulations and recently deceased animals […]

Bin wirklich gespannt, ob der Börsengang erfolgreich sein wird.

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Wie in Julias Artikel Wiedergeburt des Notizbuchs findet man in der letzten Zeit viele Artikel über den Notizbuchhersteller Moleskine auch in Medien, die eher selten über Notizbücher berichten. Der Grund: Moleskine will noch dieses Jahr an die Börse. Und in diesem Zusammenhang fragt man sich aus wirtschaftlicher Sicht natürlich, ob der Börsengang ein Erfolg wird oder nicht. Da der Name Moleskine häufig synonym mit dem Begriff Notizbuch verwendet wird, versuchen Beobachter natürlich die Popularität und die Stabilität des Trends „Notizbuch“ als direkten Indikator für den Erfolg von Moleskine zu werten.

Im Artikel in der Süddeutschen Zeitung wird neben der Geschichte der Marke „Moleskine“ auch der häufig gehörte Einwand diskutiert, dass die Erfolgsgeschichte von Moleskine primär auf Marketing beruhe. Maria Sebregondi, die die Idee zur Belebung der Marke hatte, kontert dies mit dem Satz „Ich glaube an ein authentisches Marketing“.

Sogar im amerikanischen Chicago Tribune gibt es einen Artikel zum Börsengang: Italian notebook maker Moleskine plans Milan float. Dort findet sich auch die interessante Information, dass 68 % von Moleskine dem Investor Syntegra Capital gehört. Moleskine soll im September an die Börse gehen:

[…] Private equity firm Syntegra plans to file listing documents for Moleskine, in which it owns a 68 percent stake, in early September and is aiming for a market debut in the fourth quarter, said Marco Ariello, a partner at Syntegra. […]

Fremdinvstoren, die eine Firma an die Börse bringen, wollen meist Kasse machen, und ganz von der Hand zu weisen ist das wohl nicht:

[…] The offering is likely to be made up mostly of existing shares, Ariello said. He declined to comment on potential valuations for the company, or how big a stake would be sold, but said Syntegra intended to retain some of its holding following the listing to benefit from its expected future value […]

In der Financial Times fragt man sich in Moleskine to test volatile market with IPO, ob in der aktuellen Börsenlage ein Börsengang erfolgreich sein kann, und ob man die starke Marke und die guten wirtschaftlichen Zahlen in einen guten Börsenstart ummünzen kann. Die größten Märkte für Moleskine sind USA, Deutschland, Italien und England:

[…] The US is Moleskine’s largest market and accounts for 30 per cent of sales. Italy and Germany follow with 14 per cent each while Britain is fourth at 10 per cent. […]

Die Financial Times Deutschland überschreibt ihren Artikel Moleskines Mailänder Börsennotiz mit dem Begriff „Schreibheftverlag“, da musste ich erst einmal lächeln.

Einige Fakten zu Moleskine aus den Artikeln, die mir nicht immer konsistent scheinen:

  • Umsatz 2006: 80 Millionen Euro (Chicago Tribune)
  • Umsatz 2010: 200 Millionen Euro (Chicago Tribune)
  • Umsatz 2011: 66,6 Millionen Euro, 16 Millionen Euro Reingewinn (SZ)
  • Moleskine wird heute in 70 Ländern verkauft (SZ)
  • angeblich hat Moleskine 500 verschiedene Notizbuchtypen produziert (SZ) und hat 750 Produkte (FT)
  • Mitarbeiter 2006: 15 (Chicago Tribune)
  • Mitarbeiter 2007: 17 (SZ)
  • Mitarbeiter 2012: 100 (SZ)
  • 30 % der Moleskine Erträge stammen aus Nicht-Papier Produkten (FT)
  • Moleskine gehört zu 68 % Syntegra Capital, zu 15 % der Venture Capital Firma Index Ventures (Chicago Tribune)

Nun fragt man sich: warum geht Moleskine an die Börse? Da geht es wohl eher nicht um den Idealismus eines Notizbuchherstellers, sondern um das liebe Geld. Zumindest der Investor Syntegra Capital beschreibt sein Vorhaben sehr klar auf seiner Homepage:

[…] transaction strategy – Leverage on a leading global brand to fully express the growth potential in existing and new markets […] Deal Type: LBO, growth – Syntegra Role: Sole investor […]

Ein wichtiger Begriff ist LBO und das steht für Leveraged Buy-Out. Vereinfacht bedeutet er: ein Investor baut eine Firma mit externem Kapital auf und unterstützt seine Expansion, damit die Firma an Wert gewinnt. Irgendwann verkauft man seine Anteile dann (hoffentlich) zu einem Preis, der über dem Investment liegt. Jetzt wird auch klar, warum man an die Börse will: die Anteile sind dann wesentlich einfacher zu verkaufen, mit dem Zusatzeffekt, dass man über die Börse auch noch viel mehr externes Geld zur Expansion einnehmen kann.

Bin gespannt, was sich aus dem Börsengang ergibt.

Die Deutsche Welle wird demnächst einen Fernsehbericht anlässlich des Börsengangs von Moleskine für die Sendung Euromaxx – Leben und Kultur in Europa machen. Ich bin als Interviewpartner eingeladen – das Interview wird kommende Woche Freitag aufgezeichnet. Ich werde euch darüber natürlich noch berichten.

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