Was machen die Leser des Notizbuchblogs eigentlich direkt nach dem Aufwachen? Die Antwort müsste jetzt natürlich lauten: Schauen welche neuen Artikel bei uns online sind. Aber keine Sorge, manchmal hat man auch anderes zu tun ;) Julia Cameron empfhielt jedenfalls direkt nach dem Aufwachen zu schreiben. Ihre Methode nennt sich „Morgenseiten“. In ihrem Buch „Der Weg des Künstlers“ wendet sie sich zwar in erster Linie an Menschen, die beruflich mit Schreiben zu tun haben, aber ich finde das Buch ist eine Klasse Inspiration für alle Menschen, die gerne zu Stift und Papier greifen.
Bei der Methode „Morgenseiten“ geht es darum jeden Morgen drei Din-A4-Seiten zu füllen mit genau dem, was einem gerade durch den Kopf geht. Wichtig ist das dies schnell geschieht und mit der Hand geschrieben wird. Man soll also nicht den PC oder Laptop hochfahren, sondern gleich loslegen. Was mindestens genauso wichtig ist: Rechtschreibung und Interpunktion sind egal. Es kommt weder auf Grammtik an noch, auf die Leserlichkeit (höchstens für einen selbst). Und genau deshalb ist es auch egal, ob man im einen Satz über die Arbeit und im nächsten über die Familie schreibt. Wichtig ist nur, dass geschrieben wird.
Nun ist die Zeit morgens für die meisten von uns ja ziemlich knapp. Also zumindest für mich und da ich eigentlich Langschläfer bin, gehöre ich auch zu der Spezies Menschen, die morgens eine lange Anlaufzeit brauchen. Warum also nicht mal den Tag mit Kreativität beginnen? Die Idee die hinter den Morgenseiten steckt ist, dass man Ballast abwerfen soll. Dies geschieht durch das Aufschreiben. Man soll den Alltagskram aus dem Kopf bekommen und durch das Niederschreiben auch andere Probleme sprichwörtlich abwerfen, denn früher oder später gelangt der Schreibfluss automatisch zu Themen die einen bedrücken.
Für Menschen die beruflich mit Schreiben zu tun haben, sollen die Morgenseiten auch ein Mittel sein, um Schreibblockaden zu lösen. Zumindest schreibt Julia Cameron dies in ihrem Buch.
Wer Englisch spricht, kann sich auf der Webseite der Autorin weitere Infos holen.
Quelle: Julia Cameron: Der Weg des Künstlers – Ein spiritueller Pfad zur Aktivierung unserer Kreativität, Knaur, München, 1996
Der Weg des Künstlers: Ein spiritueller Pfad zur Aktivierung unserer Kreativität (Werbelink) kostet bei amazon knapp 10 EUR.
Vor kurzem gab es auch bei der karrierebibel einen Artikel zu Morgenseiten: Braindump – Wie Morgenseiten Sie kreativer machen
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Das freut mich jetzt wirklich, dass ihr auf meinen Artikel bei der Karrierebibel verweist. :-) Dankeschön.
… und wer sich so weit diszipliniert hat, dass er wirklich jeden Morgen die drei Seiten voll macht, darf sich schon bald zu den ‚Vielschreibern‘ zählen – Denn der Appetit kommt ja bekanntlich beim Essen…:-)
Es ist noch früh im Jahr. Jetzt kommt der Frühling, der Sommer und der Herbst. Und im Herbst sollte für viele Liebhaber des selbstgeschriebenen Wortes NaNoWriMo (National Novel Writing Month) auf dem Kalender stehen.
Vom 1. November 00:00 Uhr bis zum 30. November 00:00 Uhr müssen täglich knapp 1700 Worte geschrieben werden und das ist am Ende ein Roman mit 175 Seiten.
http://www.nanowrimo.org/de/node/402576
Beim Besuch einer Schreibwerkstatt bin ich erstmals mit dieser Veranstaltung in Berührung gekommen.
Das hat richtig Spaß gemacht. Aber, man muss Prioritäten setzen, sonst rückt das Ziel schnell in unerreichbare Ferne.
Wer schnell einen Schreibkrampf bekommt und das ganze mal online probieren möchte (mit Analyse der Themen, sehr interessant)
sollte sich mal 750words.com anschauen.
Ich habe es ausprobiert und finde es ziemlich gut, allerdings weiß ich nicht ob 750 Wörter genau drei Seiten entsprechen…naja…jedenfalls praktisch, wenn man eh schon früh morgens am PC sitzt :)
@Christian: gerne. Vielleicht kannst du dich bei Gelegenheit revanchieren :-)
@Martin: danke für den tollen Tipp. So habe ich das bisher gar nicht gesehen. Das sind ja wirklich viele Seiten, die da zusammenkommen. Und der Wettbewerb sicher was für Vielschreiber.
@Frau DIngDong: danke für den Linktipp. Der passt wirklich gut zum Artikel.
Hallo Christian,
schön dass du auf Julia Cameron verweist. Ich habe auch die Bücher und „Von der Kunst des Schreibens“ ist schon völlig abgegriffen, weil ich es so oft gelesen habe. (Meiner Meinung viel besser als „Der Weg des Künstlers“ !!)
Morgenseiten sind unwahrscheinlich befreiend, auch wenn man nur Mist beim Kaffeetrinken schreibt. Der Kopf ist danach irgendwie freier und ich kann mich besser auf dei wichtigen Dinge konzentrieren. Es gibt immer wieder Tage, da klappt es leider wirklich nicht, aber ich schreibe so gern, da ist es nicht Pflicht, sondern Spaß.
Jeder sollte mal die Morgenseiten probieren. Einfach nur schreiben. Egal wie und wo.
Am NaNoWriMo hab ich letztes Jahr auch teilgenommen. Ein Ereignis in der Familie hat mich dann leider Mitte November gestoppt. Aber dieses Jahr ist der NaNo wieder fest eingeplant.
Grüße
Morgens nach dem Aufstehen drei Seiten schreiben? Ich fürchte, das wäre überhaupt nichts für mich. Ich habe als potentieller Langschläfer Morgens ohnehin schon Stress genug, ich fürchte, ich würde nciht die Zeit dafür finden. Und selbst an freien Tagen wäre die Motivation so früh am Morgen etwas zu schreiben praktisch Null.
Ich schreibe eigentlich gerne, und ich finde es schade, dass ich in letzter Zeit zu wenig Zeit dafür hatte (bzw. so viel Stress, dass die Motivation zu schreiben darunter gelitten hat), aber vor dem Frühstück bin ich für vernünftige Gedanken nur sehr begrenzt zu gebrauchen, fürchte ich. Und ans Schreiben denke ich frühestens auf dem Weg mit der Bahn zur Uni. Direkt nach dem Aufstehen brächte ich keinen Satz aufs Papier.
Vermutlich ist es individuell einfach unterschiedlich, zu welcher Zeit man bevorzugt schreibt und zu welcher man es liebr bleiben lässt.
@ Martin: Danke für den Link zum NaNoWriMo. Klingt interessant. Ich weiß zwar noch nciht, ob das wirklich was für mich ist, aber bis November ist es ja ohnehin noch etwas hin.
Hm, irgendwie überkommt mich gerade das spontane Bedürfnis, die paar Seiten rauszukramen, die ich irgendwann mal ein Roman werden sollen, und ihnen ein paar Zeilen hinzuzufügen. Vielleicht mache ich es einfach …
(Es wird sicherlich kein guter Roman, weil mir dazu vermutlich einfach das Talent fehlt; aber ich schreibe ohnehin nicht, damit es jemand liest, sondern ich schreibe um des Schreibens Willen.)
@T-M…
Hm, irgendwie überkommt mich gerade das spontane Bedürfnis, die paar Seiten rauszukramen, die ich irgendwann mal ein Roman werden sollen, und ihnen ein paar Zeilen hinzuzufügen. Vielleicht mache ich es einfach …
TU ES – BITTE
>Du schreibst um des Schreibens Willen.<
Und vergiss das Wort "Talent" mal ganz schnell!
@Luna: hey, danke für den Erfahrungsbericht. Hast du Lust über NaNoWriMo für unsere Leser im Blog zu berichten? Das wäre eine super Erfahrung.
@T-M, @Martin: ich liebe es, wenn dieses Blog euch so inspiriert. Das motiviert ohne Ende! Und @T-M: ich gebe Martin recht: tu es :-)
Ich habe es getan. :) Zwar nur knapp eine Seite, aber immerhin. Undheute habe ich gleich weitergemacht.
Bei der momentanen Geschwindigkeit würde es trotzdem Jahre dauern, bis ich fertig bin. Aber vielleicht ist auch der Weg das Ziel …
Danke! Ohne den Artikel und die Kommentare dazu hätte ich mich vermutlich nicht so schnell motivieren können, weiterzuschreiben.
Hallo T-M
toll, dass du dich ran gewagt hast – weiter so.
Schreiben ist doch was Tolles !
@ Christian
da ich ja leider wegen eines Vorfalls vorzeitig abbrechen musste, bin ich eher nicht die richtige, um über die Erfahrungen mit dem NaNoWriMo zu berichten. Vielleicht hat jemand Lust aus der Schreibwerkstatt einen Artikel zu verfassen.
Oder du fragst mich Ende dieses Novembers nochmal ;-)
@T-M: der Weg ist immer das Ziel!
@Luna: ich frage dann Ende November noch einmal nach :-)
Bin über den Beitrag „Kritzeltagung“ hier gelandet – tolle Übung, das werde ich mal eine Weile machen :-) Danke.