Archiv für » Februar, 2013 «

Nachdem ich eben die Umfrage: Was macht einen guten Laden aus? gestartet hatte, stöberte ich in meiner Linksammlung noch nach anderen Links von Notizbuchläden und kam recht schnell zu dem erst kürzlich veröffentlicheten Artikel Papeterie nouvelle: Georges & Co. thinks—and inks—differently bei Felt&Wire. Darin wird der Notizbuchladen Georges&Co in Paris vorgestellt.
Und siehe da: der Shop setzt das um, was ich in der Umfrage noch bemängelt hatte: er präsentiert den Laden, um die Leute anzulocken – und weniger die Waren. Wie wird der Laden präsentiert? Zum einen wäre da die Beschreibung der Philosophie, die sich auf Französisch doppelt charment anhört:

[…] C’est l’histoire d’une passion pour l’écriture et l’art du beau papier. Une passion qu’aujourd’hui nous avons décidé d’exprimer à travers un projet unique et moderne baptisé Georges & Co. Ce concept store d’un nouveau genre est à la fois une vitrine avant-gardiste et un lieu de vie dédié au monde de l’écriture et de l’expression. Georges & Co, c’est une nouvelle façon de redécouvrir l’écriture. Un lieu contemporain où s’expriment plaisir et créativité à travers 5 univers. […]

Hier geht es also nicht nur um den Einkauf, hier geht es um Geschichte (histoire), Leidenschaft (passion), um die Welt des Schreibens und Sich-Ausdrückens. Der Laden will eine „Vitrine“ sein, über die man die Schrift neu entdecken kann. Klar, hier hat ein guter Texter gearbeitet. Wenn man sich davon nicht fangen lässt oder lassen will, dann sollte man sich selbst einen Eindruck verschaffen. Keine Chance nach Paris zu kommen? Kein Problem, macht einfach eine kleine Tour durch den Laden anhand vieler Fotos in der Visité Guidé.
Ob euch nun die Einrichtung gefällt oder nicht, spielt keine Rolle. Jedenfalls kommt die Präsentation des Ladens im Web schon nahe an das, was ich vorhin im Umfrageartikel beschrieben hatte. Und offensichtlich hat die Webseite gewirkt, wie man am letzten Kommentar zum Artikel bei Felt&Wire sehen kann.

Kennt jemand von euch diesen Laden in Paris?

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In Best Stationery Stores In Chicago werden einige Schreibwarenläden in Chicago vorgestellt, die angeblich zu den besten in der Stadt gehören. Für euch nur bedingt interessant, dachte ich, da ihr ja wahrscheinlich eher selten nach Chicago kommt. Dann dachte ich aber: wir Notizbuch- und Papierfans mögen aber alle schöne stationäre Läden und hübsch aufgemachte Notizbuchpräsentationen und klickt mich durch die Ladenlinks. Dann war ich verblüfft: so richtig umwerfend waren die Seiten nicht. Ich könnte jetzt nicht sagen, dass mich eine der Seiten so gefesselt hat, dass ich unbedingt in den Laden will.

Angesichts der Tatsache, dass viele lokale Schreibwarenläden (und Buchläden) beklagen, dass so viel online bestellt wird, finde ich das beachtlich. Müssten der stationäre Einzelhandel für Papierprodukte nicht alles daran setzen, die Leute in die Läden zu kriegen? Eines der häufig genannten Hauptargumente für Läden ist die persönliche Beratung durch einen fachlich bewanderten Menschen. Das ist auf einer Webseite schwierig zu transportieren, zumindest wenn man damit Käufer anlocken will. Wenn ich einen Laden bewerben wollte, würde ich ihn so einrichten, dass Buch- und Papierfans allein schon wegen der Einrichtung reinkommen würden. Und auf der Webseite würde ich erst einmal professionelle Fotos der Einrichtung und der Warenpräsentation zeigen. Die Produkte aufzuzählen ist wichtig und richtig, aber man möchte die Leute ja in den Laden kriegen.

Wie seht ihr das? Was macht für euch einen tollen Schreibwarenladen aus? Wann lockt euch eine Webseite in den Laden? Geht es nur um den Preis oder reizen euch noch andere Dinge, wenn euch ein Laden gefällt? Bin gespannt auf eure Kommentare.

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Über den Bericht zu Polly Paper kam ich auf die Notizbücher von ecojot. Die Bücher werden in Kanada hergestellt und basieren auf Recyclingpapier:

[…] Ecojot specializes in a variety of journals, sketchbooks, children’s sketchbooks, gift wrap, calendars and note cards. The paper content used is 100% post-consumer recycled and all products are designed and printed in Canada. […]

Auf der Seite finden sich eine Menge Notizbuchvariationen, vielen davon mit Ringbindung. Darunter sind auch die schönen Workbooks und die Jumbo Journals, wie etwa das City Jumbo journal:

[…] Size 6×9″ – 150 lined sheets – – All paper and board is made from 100% post-consumer waste. Printed and designed in Canada […]

Jumbo Journals kosten 17 Dollar (kanadische, vermute ich) – mit diesem Preis zahlt man neben dem eigenen Notizbuch noch eines für ein Kind, das damit im Rahmen des GIVE Programms des Herstellers versorgt wird:

[…] With your purchase of an ecojot® Jumbo Journal a child in need receives a workbook to build their literacy skills. Since 2010 together we have donated over 240,000 workbooks to children in Haiti, Kenya, Tanzania, Nigeria, Poland, Honduras, Niger, St. Lucia and Zimbabwe. […]

In Deutschland findet man die ecojot Produkte wie gesagt bei Polly Paper in Berlin.

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Auf der paperworld durfte ein Treffen mit brandbook nicht fehlen. Das war dieses Jahr doppelt interessant, weil brandbook mit einem Stand zu ihrer neuen Marke nuuna vertreten war. Aber dazu gibt es einen gesonderten Bericht. Ich war sehr geehrt, als Bernd Griese von brandbook mir ein Exemplar der „Held der Arbeit“ Notizbücher schenkte. Dieses Buch wurde in einer Auflage von 500 Stück aufwendig produziert und gibt es nicht zu kaufen. Das Notizbuch hat Designpreise abgeräumt und ernsthafte Verleger und Kreative zu Lobeshymnen verführt. Ein Beispiel: Jürgen Siebert vom Fontblog schrieb in Schönstes Notizbuch … nur hier zu gewinnen:

[…] Als ich das Führerscheinpapier zwischen die Finger nahm, war ich verloren … […] Wer mich in meinem gläsernen Büro beobachtet hat, dachte sich wahrscheinlich: ›Wie kann sich ein Mensch nur so lange mit einem Buch aus leeren Seiten beschäftigen?‹ […] Wert: Ich würde mal sagen unbezahlbar […]

Das Notizbuch gibt es schon seit Anfang letzten Jahres, aber ich hatte erst jetzt das erste Mal eines in der Hand. Und man muss das Buch wirklich mit Bedacht durchblättern und die fühlbar verschiedenen Papiere anfassen. Ein Genuss. Auf dem vorderen Buchdeckel gibt es Hammer und Zirkel als glänzende Prägung und darunter den Schriftzug „Held der Arbeit – gewidmet denen, die den Laden am Laufen halten“. Im hinteren Buchdeckel ist ein kleines Zusatzbuch eingelegt, in dem es für jedes Papier einen kurzen Steckbrief gibt.
Als das Buch seinerzeit im brandbook Blog vorgestellt wurde, fanden sich dort auch noch ein paar Details: 340 Seiten, 24 verschiedene Papiere, „zu 80% von Hand gefertigt, da die Helden-Papiere zum Großteil nicht maschinell verarbeitet werden können“. A propos Papiere: diese Papiere kann man im Buch sehen, fühlen, riechen, erleben:

  1. Industrie Verpackungspapier
  2. Löschpapier
  3. D-Mark-Papier
  4. „Bild“-Zeitungspapier
  5. Fisch-Einwickelpapier
  6. Führerscheinpapier (das alte graue vom „Lappen“)
  7. Spusi-Papier/Tyvek (aus dem bestehen die weißen Anzüge, die die Polizei immer am Tatort trägt)
  8. Konfettipapier
  9. Posterpapier
  10. LP-Hüllen-Papier
  11. Haftbefehlpapier (wusstet ihr, dass Haftbefehle immer rosa sind? Bin gespannt, wer antwortet …)
  12. Kopierpapier
  13. Versandtaschenpapier
  14. Teeumbeutelpapier
  15. Butterbrotpapier
  16. Preisschildpapier
  17. Großflächenplakatpapier
  18. Papierschnurpapier
  19. Tragetaschenpapier
  20. Frischfleischpapier
  21. Notizbuchpapier

Das ist echt und analog. Ihr versteht sicher, dass ich dieses seltene Exemplar nicht verlosen kann. Dafür hier ein Foto von brandbook und zwei von mir.


© mit freundicher Genehmigung, brandbook.de

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Vor einigen Tagen schrieb mir Polly eine Mail und erzählte mir von ihrem neuen Laden in Berlin Mitte: Polly Paper. Sie hat ihren Laden letztes Jahr eröffnet und legt sowohl bei der Ware als auch im Betrieb des Ladens Wert auf die ökologische Ausrichtung. Zu ihrem Sortiment schreibt sie:

[…] Vor ein paar Monaten habe ich einen kleinen Schreibwarenladen in Berlin aufgemacht und verkaufe dort natürlich auch Notizbücher – ausschließlich mit Recyclingpapier. Es sind ein paar sehr schöne dabei, unter anderem die Calepinos aus Frankreich oder von „1973“ aus England, von Ecojot, aber auch ein paar von deutschen Herstellern.
Vielleicht interessiert es ja einige Ihrer Leser – vor allem die Berliner und die Umweltbewussten unter ihnen – , wo sie umweltfreundliche Notizbücher kaufen können – die einfachsten Notizhefte schon ab 2 Euro. In ein paar Wochen bekomme ich auch die wunderschönen Hefte der italienischen Firma Arbos, die ich grad auf der Messe in Frankfurt (Paperworld) entdeckt habe. […]

Die drei erwähnten Hersteller kenne ich noch nicht, aber die werde ich mir natürlich jetzt auch noch anschauen. Einen Online Shop gibt es leider (noch?) nicht. Neben der Homepage gibt es noch mehr von Polly Paper im Internet: bei Facebook, bei qype, sowie in einem Artikel des Tagesspiegel: BERLIN, aber oho: Polly Paper.

Falls einer von euch den Laden kennt oder vor Ort vorbeischaut, freue ich mich über einen Kommentar.

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