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Wer gerne im Schreibschwelgen versinkt, für den dürfte die heutige Sonntagsidee was sein: die Wortwolken. Tagclouds sind ein beliebtes Instrument um die Beliebtheit von Begriffen auf Webseiten zu visualisieren, der deutsche Begriff Schlagwortwolke ist weniger bekannt. Die Sonntagsidee „Wortwolken“ ist eine Mischung aus Kreativitätstechnik und Zeitvertreib. Wie geht man vor?

  1. Man gebe sich ein Thema vor. Das kann ein Wort sein, die aktuelle eigene Stimmung, ein Ort, ein Buch, ein Geruch
  2. Nun gleich das Notizbuch zur Hand nehmen und das Thema kurz in den Kopf einer leeren Seite schreiben
  3. Dann zwei Minuten innehalten und das Thema immer wieder lesen und sich in selbiges vertiefen
  4. Jetzt ohne langes Nachdenken einzelne Wörter aufschreiben, die einem zum Thema in den Sinn kommen

Das Ergebnis ist im Idealfall eine Kette von Gedanken, die beim erneuten Lesen die vergangene Situation und den Gedankenstrom wiederaufleben lassen. Die Worte können durch Kommata getrennt in Fließtext geschrieben oder wild in der Seite angeordnet werden. Alternativ kann man auch eine Technik namens „Clustern“ verwenden:

Das Clustering (eingedeutscht „Clustern“) dient dazu, Einfälle und Assoziationen zu einem bestimmten Begriff oder Thema stichwortartig zu sammeln und sie auf dem Papier so anzuordnen, wie sie sich spontan einstellen: in Assoziationsketten oder büschelartig um einen Begriff herum gruppiert. Dabei kommen innere Zusammenhänge und Ideenverknüpfungen bildhaft zum Ausdruck, auch eine erste Ordnung und Struktur im scheinbaren Durcheinander des Ideenflusses deutet sich oft an.

S. dazu auch Kreatives wissenschaftliches Schreiben: Tipps und Tricks gegen Schreibblockaden von Brigitte Pyerin.

Eine besondere Abwandlung dieses Assoziierens ist das Bisoziieren:

Bei einer Bisoziation hingegen assoziieren Sie zweimal: Das erste Mal sammeln Sie Gedanken und Ideen zu einem Thema, das möglichst wenig mit Ihrer Ausgangsfrage zu tun hat. Im zweiten Durchgang versuchen Sie dann, die Ausgangsfrage mit den so gewonnenen Assoziationen zu verknüpfen und durch diese neuen Ansätze zu lösen. Ein „Doppel-Denken“, mit dem Sie zwei Kontexte zusammenbringen, die ansonsten nichts gemein haben.

S. dazu auch kreativesdenken.com von Heike Thormann.

Regelmäßig geübt, kann man mit dieser Technik seinen aktiven Wortschatz erweitern, Stimmungsbilder zeichnen, neue Zusammenhänge entdecken und Ideen festhalten.

Falls einer von euch die Sonntagsidee ausprobiert, freue ich mich über Fotos von Wortwolken!


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Heute Mittag hatte ich über instructables.com geschrieben, einer DIY Seite. Soeben finde ich ideacus, ein Dienst, bei dem jeder seine Ideen veröffentlichen kann. Eine kurze Suche bringt einige Notizbuch-bezogene Artikel zu Tage, unter anderem ein Thema, mit dem ich mich im Blog schon lange mal befassen wollte: das Notizbuch als Werkzeug des kreativen Schreibens.
Im Artikel Morning Pages [the Jim version] beschreibt Jim wie er sein Notizbuch jeden Morgen mit den sogenannten „Morning Pages“ füllt:

On the first page I give myself permission to simply journal and reflect on my life and the past day.

On the third page I develop thoughts and ideas to what could (hopefully) become a workable non-fiction piece.

On the second page I explore a short story or dialogue between characters or something “fiction” related.

Jim ist der Meinung, dass Schreiben der beste Weg ist, Ideen festzuhalten und seine Kreativität zu entwickeln. Er hat ein Buch über The Artist’s Way gelesen und das darin beschriebene „Werkzeug“ der Morning Pages benutzt, deren Anwendung so beschrieben wird:

In order to retrieve your creativity, you need to find it. I ask you to do this by an apparently pointless process I call the morning pages […] Morning Pages are three pages of longhand, stream of consciousness writing, done first thing in the morning. There is no wrong way to do Morning Pages– they are not high art. They are about anything and everything that crosses your mind– and they are for your eyes only.

Man soll also jeden Morgen drei Seiten mit den eigenen Gedanken füllen; falsch machen kann man dabei nichts, hier zählt nur der Vorgang des Schreibens. Wer mehr darüber wissen möchte, kann den englischsprachigen Artikel als PDF (16 Seiten) lesen.

Hört sich nach einer Art morgendlichem Unterbewusstseins-Brainstorming an – gefällt mir. Hat jemand von euch schon einmal mit einer solchen Methode gearbeitet?
Den ein oder anderen positiven Kommentar findet man im Netz …

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