Bei moleskinerie.com bin ich auf den Artikel Why Pen and Paper Journalling are Essential in Your Life von Boon Yew Chew gestoßen. Boon Yew Chew ist CTO von getitwithme.com/, einer Seite, bei der man sich zu einer Gruppe zusammenschließen kann, um Dinge gemeinsam zu kaufen.
In seinem Artikel schreibt er, warum schriftliche Notizen (und damit sicher auch Notizbücher) unerlässlich sind – auch (oder gerade) in Zeiten von Blogs, Twitter und sozialen Netzwerken. Dazu hat er folgende schöne Grafik erstellt:

Wie viele von uns Notizbuchfans kann er sich nicht vorstellen, ohne Schriftlichkeit, ohne Papier, ohne Stift auszukommen:

I find that it’s almost impossible to do anything without penning down my thoughts in a physical diary or journal of some sort. I now have about four ongoing journals I keep notes on, and I didn’t think it was necessary to put everything down, but now I do

Die wirkliche Kernarbeit erledigt er analog. Die Vorteile dieser Vorgehensweise liegen auf der Hand: Notizbücher sind immer verfügbar, d.h. man braucht keinen Computer und keinen Strom. Alle Notizen sind erst einmal privat und geschützt, jeder geistige Versuch – wie misslungen er auch sein mag – bleibt auch privat, bis man sich in der Schale nach außen bewegt und die Idee sukzessive in das digitale Universum überführt. Dort wandert es von privaten Medien hin zu hypervernetzten Diensten wie Twitter. Je weiter außen auf dieser Sphäre man sich befindet, desto öffentlicher wird man.

Sicher kennen wir alle das Gefühl, dass uns eine Idee „befällt“ und wir den Drang haben, diese sofort festzuhalten. Wer will da schon erst seinen Computer hochfahren? Selbst eine Notiz in ein Handy ist begrenzt. Dann doch lieber kreativ und in einem Gedankensturm den Einfall niederschreiben, ungeordnet, wie er einem gerade in den Sinn kommt. Dann assoziiert man weiter, schreibt und zeichnet und am Ende hat man ein paar Seiten vollgekritzelt und wundert sich vielleicht über sich selbst.
Selbst wenn man später die Idee verwirft oder selbst unsinnig findet: der Moment des Niederschreibens bleibt als Hochgefühl zurück.

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2 Antworten
  1. Markus sagt:

    Sehr schön geschrieben und ich unterschreibe das sofort! Toll!

  2. Morschen

    Ich finde es einfacher, das „Brainstorming“ und die Bewertung (durch mich selbst erstmal) auseinander zu halten, wenn ich Papier, sprich mein Notizbuch, benutze.
    In meinen Notizbüchern herrscht meistens ein ziemliches Durcheinander von Notizen(!), Skizzen, ToDo-Listen und sonstigen Aufzeichnungen zu jeder krausen Idee, die mir in den Kopf kommt.
    Sie sind sozusagen ein „rechtsfreier, anarchistischer, Raum“.
    Abends gehe ich dann die Aufzeichnungen des Tages durch und manchmal springt mich eine Idee an, die ich dann immer noch so gut finde, daß ich sie weiter verfolgen will.
    Die wird dann in den entsprechenden Computerprogrammen niedergelegt und damit „offiziell“.
    Aber auch wenn mich nichts anspringt, wird nichts verworfen. Manches kommt später zu Zuge, manches einfach nie.
    Da ich aber meine Notizbücher archiviere, geht nix verloren.

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