In Best Stationery Stores In Chicago werden einige Schreibwarenläden in Chicago vorgestellt, die angeblich zu den besten in der Stadt gehören. Für euch nur bedingt interessant, dachte ich, da ihr ja wahrscheinlich eher selten nach Chicago kommt. Dann dachte ich aber: wir Notizbuch- und Papierfans mögen aber alle schöne stationäre Läden und hübsch aufgemachte Notizbuchpräsentationen und klickt mich durch die Ladenlinks. Dann war ich verblüfft: so richtig umwerfend waren die Seiten nicht. Ich könnte jetzt nicht sagen, dass mich eine der Seiten so gefesselt hat, dass ich unbedingt in den Laden will.

Angesichts der Tatsache, dass viele lokale Schreibwarenläden (und Buchläden) beklagen, dass so viel online bestellt wird, finde ich das beachtlich. Müssten der stationäre Einzelhandel für Papierprodukte nicht alles daran setzen, die Leute in die Läden zu kriegen? Eines der häufig genannten Hauptargumente für Läden ist die persönliche Beratung durch einen fachlich bewanderten Menschen. Das ist auf einer Webseite schwierig zu transportieren, zumindest wenn man damit Käufer anlocken will. Wenn ich einen Laden bewerben wollte, würde ich ihn so einrichten, dass Buch- und Papierfans allein schon wegen der Einrichtung reinkommen würden. Und auf der Webseite würde ich erst einmal professionelle Fotos der Einrichtung und der Warenpräsentation zeigen. Die Produkte aufzuzählen ist wichtig und richtig, aber man möchte die Leute ja in den Laden kriegen.

Wie seht ihr das? Was macht für euch einen tollen Schreibwarenladen aus? Wann lockt euch eine Webseite in den Laden? Geht es nur um den Preis oder reizen euch noch andere Dinge, wenn euch ein Laden gefällt? Bin gespannt auf eure Kommentare.

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9 Antworten
  1. Vanessa sagt:

    Lieber Christian,
    ich danke Dir sehr für diese Umfrage – und …

    Liebe Mitleser,
    auch ich freue mich sehr auf Eure Antworten!

    Ich bin gerade dabei zu recherchieren, Informationen zu sammeln und einen Business Plan sowie eine Finanizierungsplanung zur

    ** Eröffnung eines Papier- und Notizbuchladens in Stuttgart **

    aufzustellen. Wenn sich dies umsetzen lässt und mir weiterhin alles so unglaublich in die Hände spielt, wie zur Zeit, dann wird mein Laden nach den Ba-Wü-Sommerferien eröffnet werden.

    BITTE gebt (auch) mir jede Anregung, die EUCH in MEINEN Laden locken würde! ;-)))

    Vielen vielen Dank! Besonders an Dich Christian!
    Viele Grüsse, Vanessa

  2. kayro sagt:

    „Warum in den Einzelhandel vor Ort?“ dürfte die meistgestellte Frage des Einzelhändlers sein. Mich locken ein besonders Sortiment und eine verkehrsgünstige Lage in ein Geschäft. Ansonsten wäre noch ein guter Service schön. Aber ganz ehrlich: Ich kaufe ein Notizbuch, da brauch ich eigentlich nicht so viel Beratung. Service wäre also ein Sortiment, das ich sonst nicht in D zu kaufen kriege oder Produkte, die ich nicht im Netz bestellen kann. Leider gibt es so einen Laden in meiner Stadt nicht. Andrerseits glaube ich nicht das er existieren könnte.

  3. Ute Heidorn sagt:

    Ich möchte in einen optisch ansprechenden Laden kommen mit einer guten Atmospäre, optisch, akustisch und menschlich. Die Regale dürfen nicht so eng stehen, die Waren nicht so eng präsentiert sein, dass ich die einzelnen Produkte nicht mehr sehen kann. Gern „befühle“ ich auch mal ein Probeexemplar. Dann natürlich die gute Beratung. Aber ich muss auch Zeit bekommen, mir etwas in Ruhe anzuschauen, ohne dass mich ständig jemand nach meinen Wünschen fragt. Stifte würde ich gern ausprobieren, zumindest die teureren. Für all dies bin ich bereit, auch etwas mehr zu zahlen als im Internet.

    Vanessa, ab und zu bin ich aus privaten Gründen in Stuttgart. Also poste, wenn dein Laden geöffnet ist!

  4. Vanessa sagt:

    Hallo Ute, so geht es mir auch – ich möchte die Nobüs nicht aus dem Regal herauszerren müssen, ich möchte es aussen und auch das Papier anfassen, ’streicheln‘ können. Nichts schlimmer als wenn mir ständig jemand auf den Fersen ist – oder überhaupt keine verkäuferische Hilfe greifbar. In einem Papier- und Nobü-Laden möchte ich herumtrödeln können, da was gucken, hier was anfassen, dort was streicheln und da hinten noch etwas ansehen – und auch wieder zurück. Auswahl muss da sein – zwischen ‚anderem‘. Nichts gegen Moleskine und Leuchtturm – aber es gibt noch viel mehr, und sehr *schönes* (die Paperworld hat es mir bewiesen *freu*).
    Die Atmosphäre kann mich lange in einem Laden halten … da gebe ich Dir völlig recht.

    Und eben weil ich das nie irgendwo wirklich so finde – vor allem die Auswahl immer soooo bescheiden ist, möchte ich das anders machen. (Auch ein bisschen für mich selbst … ;-))

  5. Christian sagt:

    @alle: danke für eure Rückmeldungen. Hier noch ein Artikel, der den stationären Einzelhandel komplett in Frage stellt: http://lumma.de/2013/02/01/ecommerce-wird-den-einzelhandel-auf-den-kopf-stellen/ – was meint ihr?

  6. Lu sagt:

    Also ich gehe viel lieber in den Einzelhandel, weil da weiß ich was ich kaufe. Häufig sehe ich im Internet zu wenig von einem Kalender/ Notizbuch, gerade der Abstand zwischen den Zeilen, die Dicke der Linien ist mir wichtig. Bei einem Kalender die Einteilung. Also ein Einzelhandel der mir nicht weiterhelfen kann wenn ich sage, ich hätte gerne einen Kalender in dem alle Wochentage gleich viel Platz haben, den brauch ich nicht. Und ich schau auch gern mal nur so um z.B. dann vorbereitet zu sein, wenn ich ein Geschenk brauche. Und ich finde es immer nicht so angenehm, wenn ein,e VerkäuferIn dann total enttäuscht ist, daß ich nichts gekauft habe.
    Der Internetauftritt des Ladens muss nicht riesig sein, aber das was da ist sollte gut sein, aktuelle Öffnungszeiten, Anfahrtskizze, nächste U-Bahnstation.
    @Vanessa: Wünsche viel Erfolg mit dem Laden!

  7. Ina sagt:

    Also ich finde es bei denen im Laden: http://papier-werk.de/ in Mülheim an der Ruhr sehr schön, wenn ich mal vor Ort bin. Zwar klein, aber sehr liebevoll eingerichtet. Sie führen unter anderem auch weniger bekannte Marken und Schreib- und Bastelzubehör und man merkt, dass sie ihre Materie kennen.

    Was mich am Einzelhandel oft stört ist (generell, nicht bei denen oben), dass sie oft eine eine spezielle Klientel zuschneiden, nämlich die Kaufkräftigen. Ich habe schon mehrmals beobachtet, dass es teis so ausgerichtet wird, dass weniger Kaufkräftige sich dann gar nicht trauen mal zu gucken geschweige denn was zu fragen oder in die Hand zu nehmen. Ein für mich idealer Laden dürfte also nicht auf die Bedürfnisse einer Klientel zugeschnitten sein sondern müsste für alle offen sein. Es gibt auch Leute mit wenig Geld, die vielleicht mal eins zu einem besonderen Geburtstag etc. verschenken wollen, sich aber nicht trauen eins zu kaufen, weil man sie sofort implizit abgeschreckt werden. (Ich bin schon als Käuferin vorgeschickt worden).

    Dann wäre schön wenn von den großen Kollektionen Kataloge ausliegen würden (es hat nicht jeder Internet und weiß wo er zum Beispiel den von Paperblanks runterladen kann. Ich denke da an meine älteren Nachbarn, die sehr dankbar gewesen wären wenn sie im Geschäft in einem Katalog hätten auswählen können.)

    Wichtig in einem Laden ist auch die Barrierefreiheit. Vom Rollstuhl aus an alles rankommen, jemand der nicht gut sieht will nicht durch so eng gestellte Möbelanordnung gehen, dass er überall ran stößt und jemand mit Kinderwagen ist auch für Platz dankbar, der breiter ist als Kinderärmchen lang sind.

    Optisch ansprechend finde ich eine eher simple Einrichtung.

    Ina

  8. Julia sagt:

    Also ich kaufe das meiste online ein. Ich habe einfach nicht eine große Auswahl an Läden und die Läden, die es gibt, naja, haben zum einen nicht die Auswahl und zum anderen hat das „Fachpersonal“ keine Ahnung oder weniger als ich…
    Ich kenne 2 Papeterien, die sich auch „Papeterien“ nennen – Traditionsunternehmen sollen es sein, die es schon seit hundert Jahren gibt.
    Aber mir fehlt zum einen „der Charme“ bei der Einrichtung, aber darüber könnte ich noch hinwegsehen, wenn ich dafür eine gute und kompetente Beratung bekomme, aber die gibt’s auch nicht.
    Das finde ich aber wichtig. Wenn ich zu einem Produkt eine Frage habe, dann möchte ich eine ehrliche Antwort – wenn man sie nicht spontan weiß, dann kann man nachgucken.
    Habe letztens z.B. Atoma entdeckt. Sie hatten in A4 und A6 nur komplett gebundene Bücher, keine „Nachfüller“, nur für A5. Ich hatte mich vorher noch nie damit beschäftigt, also hab ich gefragt, ob sie die Nachfüller nur nicht führen, oder ob’s die nicht gibt. Antwort: Atoma bietet nur für A5 Nachfüller an. Ich bin raus ohne was zu kaufen und hab im Netz geguckt, natürlich gibt’s Nachfüller für alle Größen, also hab ich online bestellt.
    Das gibt’s aber nicht nur mit Notizbüchern, sondern auch mit Füllern musste ich das schon öfters erleben.
    Für mich besteht der Vorteil eines Ladens in der Beratung. Und wenn die dann nicht ordentlich gegeben werden kann, dann kann ich auch online kaufen – da muss ich auch vorher im Netz Informationen suchen.

  9. Christian sagt:

    @alle: danke für eure ehrlichen und ausführlichen Rückmeldungen. Die Bandbreite der Eindrücke ist doch größer als ich dachte.

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