Schon letztes Jahr las ich über Moodnotes for iOS is a journaling app that could replace your therapist. Ich habe die App nie installiert, da ich mich nicht mit der Idee anfreunden kann, dass eine App Tipps zu meiner Stimmung gibt. Irgendwie erinnert mich das an das Buch „Zero“ von Marc Elsberg …

Will man wirklich sofort immer einen Optimierungstipp, wenn man mal was niederschreibt?

Die App wirbt mit ihren fundierten Machern: Moodnotes – Thought Journal / Mood Diary:

[…] A collaborative effort between Thriveport’s clinical psychologist founders (creators of the highly-acclaimed MoodKit app) and ustwo studio (creators of the award-winning game Monument Valley), Moodnotes is grounded in the scientifically-supported content of cognitive behavior therapy (CBT) and positive psychology. […]

Mag sein, dass einen die App motiviert und zu „positiverem Denken“ bringt, aber ich bleibe lieber bei Papier und einem Gespräch unter Freunden. Wie seht ihr das? Würdet ihr die App ausprobieren oder habt sogar schon Erfahrungen damit gesammelt?

moodnotes

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4 Antworten
  1. Suse Meyer sagt:

    Öh, also – nein.
    Ein ganz klares „Nein!“

    Ich denke, fast jeder kann seine Stimmungen selbst gut einschätzen. Und inzwischen bin ich so alt, dass ich das auch aushalten und damit umgehen kann. Dafür benötige ich keine App, die mir mitteilt, dass ich traurig bin. Denn auch diese Stimmungen gehören doch zum Leben dazu.

    Was mache ich denn, wenn ein lieber Mensch gestorben ist? Natürlich bin ich dann traurig. Und durchlaufe verschiedene „Trauerstadien“. Und dann kommt eine App, die mir sagt: „Hey, lass mal den Kopf nicht hängen. Alles wird gut, denk an Himbeereis mit Sahne“.
    Hmpf….

    Schreiben kann natürlich therapeutische Wirkung haben, manchmal wird man dadurch eine kleine Last los oder kann die Gefühle nochmal reflektieren und verarbeiten. Aber das kann ich auch ohne App. Und das werden wohl auch weiterhin ganz viele Menschen so handhaben….

    Ich bin sehr gespannt, wie andere Mitleser das so sehen.
    (Und gerade wieder bemerkt: Ein Vorteil vom händischen Schreiben ist, dass die Autokorrektur nicht mit kruden Verbesserungen dazwischenfunkt…. *lach*).

    Vielen Dank für die vielen Anregungen
    Suse

  2. Sonja sagt:

    Da ich prinzipiell alles interessant finde, was unter „Lifelogging“ fällt, habe ich die App irgendwann auch einmal getestet.
    So schlecht ist sie gar nicht. Man loggt ja nicht nur die Stimmung, sondern auch einen kleinen Satz dazu. Anschließend kann man aus einigen Wörtern wählen und festlegen, welches zu wieviel Prozent momentan zutrifft. Dann wiederrum gibt es Hilfestellungen, ob man eventuell in eine „Gedankenfalle“ getappt ist und es gibt Hinweise auf eine andere Ansicht der Situation (reframing).

    Interessant finde ich es schon, aber a) wäre mir persönlich es zu umständlich, das jeden Tag alles zu dokumentieren und b) gehöre ich zu den optimistischen Menschen :) Wenn ich mal ein Emotionstief habe, weiß ich sehr genau, woher es kommt.
    Hilfreich ist es vielleicht für andere, die mit Stimmungsschwankungen zu kämpfen haben.

    Grüße
    Sonja

  3. Wolf sagt:

    Vielleicht kann die App hilfreich sein, die eigene Stimmung zu reflektieren. Also überhaupt mal darüber nachzudenken, wie man gerade tickt.
    Aber wie sollen Tipps zur eigenen Stimmung vergeben werden, wenn z.B. die Mimik oder der Zynismus nicht erfasst wird?
    Ist das nicht umständlich, wenn ich meine Stimmung einer Benutzeroberfläche mitteile?
    Insgesamt sehe ich das eher als nettes Gimmick, mit dem man sich nebenbei beschäftigen kann, aber bald seinen Reiz verliert.

  4. Ich bin ja bekennender Tagebuch-Fan. Aber ich halte nichts davon, täglich per app erinnert oder ermahnt zu werden, und schon gar nichts davon, wenn so eine app auch noch gleich Vorschläge präsentiert. Manchmal möchte man sich doch auch einfach in seinem Elend suhlen, ohne gleich alles besser machen zu müssen ;-). Man kann es auch übertreiben mit dem Selbst-Optimierungs-Wahn … Ich favorisiere das gute alte #Tagebuchschreiben per Hand.

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