In der Karrierebibel las ich neulich einen neuen Begriff: Zentangle. Der Begriff bzw. das Phänomen hat sogar eine eigene deutsche Homepage: zentangle.de (US: https://www.zentangle.com/), wo auch erklärt wird, was es damit auf sich hat:

[…] Die Zentangle-Methode wurde von Rick Roberts und Maria Thomas in den USA entwickelt, um Menschen zu helfen, durch das Zeichnen von vorgefertigten Mustern einen meditativen und entspannten Zustand zu erreichen. Meditation ohne zu meditieren, könnte man es auch nennen.[…]

Anscheinend wird das Kritzeln und Ausmalen auch als Therapiemethode verwendet. Ausmalbücher für Erwachsene sind ja im Trend, und auch wenn Ausmalbücher nicht genau den Zentangle Charakter haben, finde ich es doch bedenklich, dass das Verfahren gleich mit „zertifizierten“ Trainern daherkommt und eine deutliche Monetarisierung mit sich bringt.

Wie im Blog schon häufig berichtet, ist Kritzeln eine weit verbreitete Methode kreativ zu werden. Angeblich fördert es die Konzentration.

Ich finde das Verfahren kreativ und mancher wird sich dabei auch entspannen können – aber daraus gleich einen „Markt“ zu erzeugen, finde ich irritierend.

zentangle

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5 Antworten
  1. Mtthias sagt:

    Gemäß dem Motto:Was keinen Namen hat, gibt es nicht.
    Oder besser: Was keinen Namen hat, kann man nicht verkaufen.

    Ich finde das aber gar nicht schlimm – im Gegenteil, ich finde das sogar gut. Das Ausmalen für Erwachsene ist irgendwie doch so wie Puzzlen mit einem Stift, oder?

  2. Silke sagt:

    Heute macht man aus jeder Idee einen Markt schlachtet es aus, es lässt sich halt Geld machen damit

  3. Thomas sagt:

    Mir hat die Komerzialisierung den Spaß daran verdorben. Auf der zitierten Seite wird verlangt, dass man bei jedem veröffentlichten Bildchen die Quellen der verwendeten geometrischen Muster angibt. Das kann unter Umständen viel Recherche erfordern und eine lange Lister ergeben. Es fehlt noch, dass jemand irgendwann die Rechte an Dreieck und Quadrat für sich reklamiert.
    Man muss sich ja nicht daran stören. Mich hat es genervt.
    Ansonsten kann es viel Spass machen.

  4. talinee sagt:

    Meine Mutter hat mir vorletztes Jahr zum Geburtstag ein Buch über Zentangle geschenkt. Der Klappentext, der mir erklärte dass das Buch von einem zertifizierten „Tangler“ zusammen gestellt wurde, hat mich erstmal total abgeschreckt. Ein paar Tage später habe ich aber trotzdem mal das Buch durchgearbeitet. Die Methoden funktionieren zum Glück auch ohne die zum Kauf empfohlenen Zentangle-Blöcke (!)…

    Die Methode macht Spaß, und auf Pinterest findet man unter dem Stichwort mittlerweile so viel, das man auch kein Buch mehr dazu kaufen braucht. Seht es einfach als eine tolle Inspirationsquelle und kauft nichts dazu, dann habt ihr damit nur gewonnen. Denn gerade für Leute, die von sich aus keine Kritzler sind und außerdem immer denken „ich kann nicht zeichnen…“ haben mit dieser Methode tolle Anleitungen für den Einstieg parat. Und später flutscht es dann auch irgendwann von alleine

  5. Sabrina sagt:

    Für mich waren Zentangles der Einstieg ins Zeichnen. Weil man damit fast sofort etwas auf dem Papier hat, was toll aussieht und somit unheimlich motivierend ist. Ausserdem braucht man ausser Stift und Papier nichts weiter. Ansich finde ich das eine super Sache!
    Diese Kommerzialisierung finde ich aber auch irritierend. So bin ich schnell dazu übergegangen meine Zeichnungen als „Zendoodles“ zu bezeichnen. Die teuren „Kacheln“ habe ich mir auch immer gespart, und stattdessen kleine Notzihefte gefüllt.

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