heise.de berichtete in Studie untersucht Zusammenhang zwischen Internet und Gedächtnis über Forschungen darüber, wie sich Menschen Dinge merken und sich beim Merken organisieren:
[…] Dass sich Informationen jederzeit im Internet finden lassen, verändert die Art und Weise, in der Menschen sich Dinge merken. So lautet das Ergebnis einer psychologischen Studie, die jetzt im US-amerikanischen Wissenschaftsmagazin Science online veröffentlicht wurde […] Eines der Ergebnisse: Wo das Gelernte später wieder abrufbar ist, merkten sich die Probanden besser als den eigentlichen Inhalt der Information. […]
Neben den Ergebnissen der Studien fand ich aber auch den Transactive Memory Effekt sehr interessant:
[…] Seine Arbeit beschrieb das System sozialer Gruppen, in denen Informationen gemeinschaftlich gespeichert und wieder abgerufen werden. Als Beispiel nannte er Eheleute, bei denen sich ein Partner darauf verlässt, dass der andere stets über bestimmte Informationen verfügt, oder Gruppen von Berufskollegen, in denen Einzelne für ein bestimmtes Spezialwissen zuständig sind […] Das Internet scheint inzwischen für viele Menschen die Rolle eines solchen verlässlichen Partners übernommen zu haben, so einer der Schlüsse, die die Psychologen aus ihren Forschungsergebnissen ziehen […]
So hatte ich das bisher noch gar nicht gesehen, aber wenn man darüber nachdenkt, dann hört sich das plausibel an. Dann kam mir der Gedanke, dass ja auch das Notizbuch die Funktion eines „verlässlichen Partners“ haben könnte. Und siehe da, in den Kommentaren findet sich dann diese Anmerkung (nur leider ohne Quellenangabe):
[…] Studie untersucht Zusammenhang zwischen Notizblock und Gedächtnis – Probanten, welche Ihre Informationen in sog. Notizblöcken – manchmal sogar nach Tagen sortiert in „Kalendern“ ablegen könnten sich die ursprüngliche Information schlechter merken, als Leute, die auf „Kalender“ verzichten. […]
Das ist interessant. Schreiben wir denn nicht deshalb alles auf, weil wir uns nicht alles merken können? Oder können wir uns nicht alles merken, weil wir es aufschreiben? Also ich kann mir definitiv nicht alles behalten und wäre ohne Notizbuch (analog und digital) aufgeschmissen. Wie ergeht es euch? Ist das Notizbuch für euch ein „verlässlicher Partner“? Stärkt das Notizbuch euer Erinnerungsvermögen oder schwächt es das Erinnern eher?
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