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Nach dem Interesse am letzten Artikels, bin ich durch einen Tipp auf den Blog „Schreiben wirkt“ von Paul gestoßen. Darin gibt es den Artikel Forschung: DAS kann Tagebuchschreiben wirklich. Darin berichtet er in zehn Abschnitten über verschiedene Studien, die die positiven Effekte des Tagebuchschreibens belegen sollen.

Mich würde interessieren, ob es auch Studien gibt, die keinen positiven Effekt nachweisen können? Angelika, die früher als Gastautorin im Notizbuchblog den Tagebuchdienstag gestaltet hat, hat mir mal gesagt, dass es auch solche Studien gibt.

Natürlich wird in einschlägigen Blogs wie diesem nur von den Studien berichtet, mit denen ein positiver Effekt des (Tagebuch-)Schreibens nachgewiesen werden kann. Aber trotzdem würden mich auch andere Studien interessieren, die zwar untersucht haben, ob das (Tagebuch-)Schreiben einen positiven Effekt auf den Schreibenden hat, aber kaum oder keinen positiven Effekt nachweisen konnten. Kennt ihr solche Studien? Falls ja, freue ich mich über einen Hinweis in den Kommentaren.

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Kategorie: Tagebuch  Tags: , , ,

Notizbücher verwende ich in erster Linie zum Tagebuchschreiben und für schnelle Notizen und handschriftliche Zeichnungen. In den letzten Jahren bin ich aus Effizienzgründen aber für einige Aufgaben zum digitalen Notieren gewechselt. Es ist verlockend, alles digital zu haben: durchsuchbar, jederzeit zugreifbar, auch schnell von unterwegs auf dem Handy änderbar und erweiterbar.

Dann erinnern mich aber Artikel wie dieser daran, wie wichtig die Handschrift doch sein kann: The psychological benefits of writing by hand. Darin sind mehrere Studien und Artikel im Web verlinkt, die auf die psychologischen Vorteile der Handschrift eingehen. Angeblich sind die Hirnprozesse, die mit dem Schreiben von Hand aktiv sind, auch mit den Teilen verbunden, die für das Lernen, das Erinnern und sogar für Emotionen zuständig sind. Faszinierend, oder?

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Neulich las ich in der FAZ von der Studie „Handschrift in der digitalisierten Welt“. Die Studie wurde am Mercator Institut für Sprachförderung durchgeführt. Wer eine eindeutige Antwort erwartet, ob Handschrift oder digitales Schreiben besser ist, der wird enttäuscht. Auf der einen Seite scheint das Schreiben von Hand eine bessere Gedächtnisleistung zu fördern, sowie feinmotorische und kognitive Fähigkeiten positiv zu beeinflussen. Auf der anderen Seite scheint das Schreiben am Computer „längere, sprachlich richtigere und inhaltlich sinnvollere Texte“ zu fördern.

Das Fazit liest sich dann so:

[…] „Auf Grundlage der bisherigen Forschungsergebnisse ergibt es daher keinen Sinn, das Handschreiben und Tastaturschreiben gegeneinander auszuspielen. Anstatt die Entweder-oder-Frage zu stellen, sollten Lehrkräfte besser beide Techniken fördern und fordern“, betont Michael Becker-Mrotzek. […]

Leider kann man auf der Infoseite der Studie nicht herausfinden, wie oder mit wem die Studie zustande kam. Im FAZ Artikel steht, dass verschiedene andere Studien zum Thema ausgewertet wurden – auch wenn man nirgends eine Liste o.ä, findet – vielleicht habe ich die Infos auf der Homepage des Mercator Instituts aber auch einfach nicht gefunden oder überlesen.

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Fast zwei Monate ist es her, dass ich einen Artikel im Blog geschrieben habe. Ich war etwas abgetaucht: in Arbeit und Auszeit. Heute also seit langem mal wieder ein Artikel, den ich in den weiten des Internet gefunden habe: How do you draw a circle? We analyzed 100,000 drawings to show how culture shapes our instincts.

Die Autoren nutzten einen Google Datenbestand, um herauszufinden, ob die Art und Weise wie jemand einen Kreis zeichnet, etwas über den Zeichnenden aussagt:

[…] In November, Google released an online game called Quick, Draw!, in which users have 20 seconds to draw prompts like “camel” and “washing machine.” It’s fun, but the game’s real aim is to use those sketches to teach algorithms how humans draw. By May this year, the game had collected 50 million unique drawings.
We used the public database from Quick, Draw! to compare how people draw basic shapes around the world. Our analysis suggests that the way you draw a simple circle is linked to geography and cultural upbringing, deep-rooted in hundreds of years of written language, and significant in developmental psychology and trends in education today. […]

Die Ergebnisse sind verblüffend. Es wurden neben dem Zeichnen von Dreiecken auch das Zeichnen von Kreisen untersucht:

[…] around 90% of French, German, and Filipino drawers submitted circles drawn counterclockwise […]

Spannend zu lesen.

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In Reading Off Paper Has A Useful Cognitive Benefit Over Tablets Or Laptops wird von einer Studie berichtet, die auf der Konferenz „ACM Conference on Human Factors in Computing Systems“ im Mai 2016 vorgestellt wurde und die ein interessantes Ergebnis hatte:

[…] Using tablets and laptops reduces the ability to think in abstract ways, a new study finds. Instead, people using these digital devices tend to concentrate more on the concrete details of their work. […] When reading off paper, people performed roughly 30% better on questions that required a leap of understanding. […] However, the results were reversed when the questions simply required concrete answers. […]

Also kurz: nach der Lektüre in einem Test befragt, erlaubt analoges Lesen besseres abstraktes Denken, und digitales Lesen ist von Vorteil, wenn man konkrete Antworten finden muss. Vielleicht ist diese Untersuchung in Zusammenhang mit der Studie interessant, über die ich in Hemmen E-Reader das Leseverständnis? berichtet hatte.

reading_off_analog

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Im PsyBlog las ich von einer Studie, die im Journal of Writing Reserach veröffentlicht wurde. In dieser Studie wurde untersucht, wie gut sich die Probanden beim Schreiben von Hand, auf einer echten Tastatur oder einer virtuellen Tastatur später an das Geschriebene erinnern können. Das Ergebnis:

[…] Results show that there was an omnibus effect of writing modality and follow-up analyses showed that, for the free recall measure, participants had significantly better free recall of words written in the handwriting condition, compared to both keyboard writing conditions. There was no effect of writing modality in the recognition condition. This indicates that, with respect to aspects of word recall, there may be certain cognitive benefits to handwriting […]

Die Handschrift ist also klar im Vorteil. Allerdings wurden nur 36 Leute getestet – diese Studien haben immer so wenig Probanden, dass ich die Ergebnisse gefühlt nicht so wertschätzen kann. Aber immerhin eine gute Nachricht für alle Tagebuchschreiber und analogen Notizbuchbenutzer.

jowr

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Leserin Martine twitterte mir den Link auf den Artikel 99 Prozent Öffnungsrate: Warum ein handgeschriebener Brief jeden E-Mail-Newsletter alt aussehen lässt. Darin wird die Handschrift aus ganz anderer Perspektive beleuchtet. Bisher fand ich meist Artikel, die eher den persönlichen Charakter anpriesen, die Kulturtechnik vergötterten oder von positiven psychologischen Vorteilen berichteten. Wen das alles nicht überzeugt hat: jetzt geht es ums Geld, nämlich im Marketing. Verknappt: Handschrift hilft, mehr Geld zu verdienen. Nämlich im Umweg über das Marketing:

[…] Aus Sicht von Maclean und Stallard macht aber vor allem ein Kriterium die Handschrift zur ultimativen Marketing-Waffe: Ihre im Vergleich zum E-Mail-Newsletter deutlich höhere Öffnungsrate. Diese liege bei sagenhaften 99 Prozent, wie beide mit Verweis auf mehrere unabhängige Studien berichten. Kaum ein von Hand geschriebener Brief werde ungelesen in den Papierkorb geworfen. […]

Der Abschnitt verlinkt den Artikel Don’t Let Your Direct Mail be Mistaken for Junk Mail: Use Postmark Perfect, wo diese Studie zitiert wird: DMA: Direct mail response rates beat digital. Na ja, die ist von 2012, aber immerhin.

Eine Bank hat dank der Handschrift angeblich 27 Mio. Dollar gespart. Und wer jetzt denkt: was eine Marktlücke, dem seien diese Dienste genannt:

[…] Der Einstieg ist dabei leichter als gedacht: Online-Dienste wie ScribbleMail , MailLift , Inkpact oder Wunderpen und Pensaki aus Deutschland helfen bei der Durchführung einer solchen Kampagne. Die Anbieter übernehmen etwa die lästige Schreibarbeit und kümmern sich auch um den Versand der Botschaften. […]

Mindestens über Pensaki hatte ich ja schon berichtet.

Hoffentlich werden wir nun nicht mit pseudo-handschriftlichen Marketingmaterial überflutet.

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Wörtlich übersetzt heißt der Titel des Artikels Ten Reasons People Still Need Cursive „10 Gründe warum Leute immer noch die Schreibschrift“ brauchen. Ich hatte allerdings beim Lesen das Gefühl, dass es der Autorin um einen darum geht, die positiven Effekte der Handschrift als solche zu beschreiben, und indirekt vielleicht auch darum zu ergründen, warum Notizbücher immer noch so begehrt sind, wo man doch überall die digitalen Helfer findet, mit denen man auch Notizen machen kann.

Sie listet diese zehn Gründe auf

  1. Schreischrift hilft, Informationen zusammenzufühen
  2. Wenn man Dinge ausführlich niederschreibt, lernt man zu Schreiben – angeblich gibt es nämlich einen Zusammenhang zwischen der Qualität der Handschrift und der Qualität des Geschriebenen
  3. Mehrschriftlichkeit (Druckschrift, Schreibschrift, schnelle Notizen, …) hilft beim Textverständnis
  4. Man lernt besser, wenn man Dinge niederschreibt
  5. Handschrift unterstützt kognitiver Entwicklung, Selbstbewusstsein und akademischem Erfolg
  6. Schreibschrift hilft Menschen mit Lese-/Schreibschwäche
  7. Handschrift reduziert Zerstreuung und fördert die Kreativität
  8. Handschrift hält unser Gehirn im Alter fit
  9. Wenn man von Hand schreiben kann, kann man wahrscheinlich auch Schreibschrift lesen – eine Fähigkeit, die scheinbar immer mehr verloren geht
  10. Individuelle Schreibschrift ist etwas Schönes und Einzigartiges

Die Gründe belegt sie mit Links zu Studien und Zitaten aus dem Web.

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Noch im Dezember hatte ich in Verblöden uns Computer die Frage gestellt, ob es sowas wie digitale Demenz gibt und einen Artikel verlinkt.Nun gab es Anfang Januar in Spiegel Online den Artikel Computer und Gehirn: Der Mythos von der digitalen Demenz, in dem das potenzielle Phänomen der digitalen Demenz wieder angezweifelt wird.

[…] „Das (digitale) Abspeichern von Daten, die man sich sonst merken müsste, erleichtert das Lernen neuer Informationen“, schreiben die Forscher im Fachblatt „Psychological Science“. Wie ein digitaler Besen schafft der digitale Speichervorgang Raum für neuen Stoff im Oberstübchen. […]

Nun könnte man spontan meinen, dass es egal sein sollte, ob man die Dinge digital oder analog auslagert, und tatsächlich argumentiert so ein Forscher aus Bielefeld:

[…] Auch der Psychologe Hans Markowitsch von der Universität Bielefeld empfiehlt, Dinge, die man nicht akut parat haben muss, getrost externen Speicherorten anzuvertrauen. An eine besondere Qualität der uns ständig umgebenen digitalen Speichermöglichkeiten glaubt er allerdings nicht. Den gleichen Effekt hätte man „natürlich auch mit Notizblock oder Kreidetafel gefunden“, sagt er. […]

Aber die amerikanischen Forscher sagen, dem ist nicht so. Warum? Weil das Gehirn sich auf das Speichermedium verlassen können muss, bzw. auf die spontane Verfügbarkeit des Gemerkten.

[…] In weiteren Experimenten konnten sie zeigen, dass der Auslagerungseffekt nur dann funktioniert, wenn das Gehirn sich auf den externen Speicher auch verlassen kann. […]

Nun kann man sich fragen, wieso das digital besser funktionieren soll, als analog? Es stimmt, ich habe auch öfter ein Smartphone dabei als ein Notizbuch, aber für meine „akuten“ Gedanken ist das kein Problem. Für große Mengen an Daten, die man in mehreren Notizbüchern verteilt hat, ist eine digitale Speicherform wahrscheinlich wegen des einfachen Suchens womöglich besser geeignet, weil das Gehirn sie als „verlässlicher“, weil spontan und einfach auffindbar, einstuft. Was meint ihr?

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In den Kommentaren zu Mit zencover so gut werden wie die Top 3% von Harvard schrieben mir Thomas und Jana in den Kommentaren, dass die zitierte Studie gar nie stattgefunden hat und Jana hat mich mit dem Link auf Writing Down Your Goals – The Harvard Written Goal Study. Fact or Fiction? versorgt, in dem es heißt:

[…] It has been determined that no “goals study” of the Class of 1953 actually occurred. In recent years, we have received a number of requests for information on a reported study based on a survey administered to the Class of 1953 in their senior year and a follow-up study conducted ten years later. […] There was no relevant record, nor did anyone recall the purported study of the Class of 1953, or any other class. […]

Der Autor hat die Geschichte genauer recherchiert und herausgefunden, dass sie anscheinend nicht stimmt. Tja, schade. Aber von Notizbüchern und handschriftlichem Schreiben musste ich euch sowieso nicht überzeugen … :-)

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