Archiv für » September 5th, 2009«

Heute bin ich die paar Minuten von meiner Wohnung zum ZKM – Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe geradelt, um mir die Miniausstellung Libelli – Papierobjekte aus Printmedien von Gerhild Rother anzuschauen. Der Eintritt ist kostenlos und die Werke sehr schön. Es lohnt sich deswegen zwar nicht, extra nach Karlsruhe zu kommen (v.a. weil aktuell das Medienmuseum geschlossen ist), aber wer gerade in der Nähe ist, kann sich die Papierobjekte in der Medialounge des ZKM anschauen (Treppe im Foyer hoch, dann rechts durch die Tür zur Bibliothek). Hier das Foto eines der Objekte:


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Hier weitere Objekte. Im Hintergrund die sehr schöne Rieseninstallation Hyperion_fragmente – hunderte Plastikeimer, die mit zufälligen Mustern in vielen Farben von hinten beleuchtet werden.


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Fürdie Kunstwerke wurden – soweit ich das beurteilen kann – den Büchern der EInband entfernt. Dann wurden alle Seiten aufwendig einzeln gefaltet, so dass sich beim Umbiegen zu einem Kreis die schönen Muster ergeben. Teilweise hängen die Objekte als Installationen an der Decke bzw. von der Decke herunter. Manche stehen auf Spiegeln, um eine weitere Dimension hinzuzufügen, die das Objekt im Spiegel erweitert.

Der Stoff, aus dem die Träume sind, heißt Papier, von der ägyptischen Pflanze Papyrus, die schon im Altertum als Rohstoff für die Herstellung von Papier verwendet wurde. Gerhild Rother betreibt also eine Art Archäologie des Papiers und damit des Buches. Das Medium Papier ist als Speichermedium Träger aller Art von Äußerungen und Informationen. Als tektonisches Konstruktionsmedium ist es nicht so bekannt, obwohl ideal, nämlich leicht und stabil zugleich

Der Besuch war – wie immer im ZKM – sehr inspirierend. Die Objekte könnte man auch aus Notizbüchern machen, gerade aus vollgeschriebenen. Falls sich jemand an einem solchen Werk versucht, freue ich mich über ein Foto.

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Dass Notizbuchkunst ein Geheimtipp ist, wissen die Leser des Notizbuchblogs seit langem – oder spätestens seit dem Interview mit @frauenfuss gestern. Was man aber bei Limeshot aus Sidney in 50+ Examples of Moleskin art that will make you gasp sehen kann, lässt einen wirklich „nach Luft schnappen“ (engl. gasp). Ich weiß, das Notizbuch ist nur ein Kunstmedium unter vielen; aber die Tatsache, dass man auf Basis eines gebundenen Stapels leerer Seiten – vulgo Notizbuch – künstlerisch so vielfältig arbeiten kann, macht es zusätzlich zu seiner sonstigen Bedeutung zu etwas Besonderem:


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Hinweis: der Ausschnitt zeigt Ausschnitte von Bildern. Klickt im Artikel bitte die Bilder an, um das volle Kunstwerk zu genießen.

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