Archiv für » Februar 9th, 2014«

Mal wieder ein tolles Kickstarter Projekt, das ich euch nicht vorenthalten will und das nur noch wenige Stunden Backer erlaubt: Flag – the app that prints and mails your photos for free.

[…] Sharing photos online is great, but you can’t hang an iPad on a wall, you can’t look at two photos at once on a phone, and sometimes it’s nice to turn your screens off. […] Select 20 photos from your camera, Facebook, Instagram or favorite social network and tap ‘Print’. Flag will print and mail your pictures to you, or someone you love, free. No shipping, no handling, no BS. […] Flag prints your photos using museum quality (Giclée) printers, on German 220 gram photo paper from sustainable sources, laminated for long-life and durability. We intend to make them the best prints you’ve seen. […] An ad on the back of each photo allows us to deliver prints for free. Don’t like ads? Blank prints can be ordered for a small fee. Ads will always be tasteful and we will encourage advertisers to make them inspiring. […]

Finanziert werden die kostenlose Produktion und der Versand also durch einen Werbedruck auf der Rückseite der Fotos. Gegen Gebührt kann man die Werbung weglassen. Der Versand ist nur innerhalb der USA kostenlos. Nach Europa kostet es Geld, aber in Zukunft ist auch dort kostenloser Versand geplant.

Das Projekt ist schon locker finanziert, aber man kann noch mitmachen – auch um Werbung zu kaufen! Liebe Notizbuchhersteller, die ihr den amerikanischen Markt erobern wollt: hier ist eure Chance, mit einem frischen Produkt Werbung zu machen. Die Homepage tryflag.com ist noch recht leer und entspricht den Informationen auf der Kickstarter Seite.

Bin gespannt, wann die erste Notizbücher produziert werden, die man kostenlos bestellen kann und die dann auf jeder Seite / auf der Rückseite / im Vorsatz oder sonst irgendwo eine fette Werbung prangen haben. Oder gibt es das schon?

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Leser Gerd ist ein treuer und langer Leser des Notizbuchblogs. Als Notizbuchfan probiert er eine Vielzahl an Notizbüchern und Notizbuchsystemen aus. Sein neuester Erwerb ist ein Midori Traveler’s Notebook, zu dem ihr heute seine Leserrezension lesen könnt.

Das Midori Traveler’s Notebook (MTN) ist so etwas wie das anglo-amerikanische X17, zumindest wenn man den unzähligen YouTube Videos und Bloggeinträgen glauben kann auf die man stößt, wenn man das Midori googelt. Offizell aus Japan wird das Midori in Thailand hergestellt.
Nach langem Zögern bin auch ich dem Hype verfallen und habe eines bestellt. Gekauft habe ich es bei www.thejornalshop.com, einem britischer Shop rund um diverse Notizbücher und Accessoires. Die Bestellung erfolgte an einem Sonntag, aufgegeben wurde das Packet am Dienstag und am Freitag hielt ich es in Händen. Alles in allem also sehr schnell.
Ich hatte mir das braune Midori in der Standardgröße (es gibt noch eine kleinere Variante „Passport size“) bestellt, dazu noch ein „Reperatur Kitt“ mit extra Elastis und zwei Notizbücher mit Dünndruckpapier (dazu später mehr).
Das Midori kommt gut verpackt an: zuerst musste eine Schicht Bubblewrap und zwei Plastikfolienschichten entfernt werden bevor man auf einen grauen Pappkarton stößt, welcher das Midori beinhaltet. Der Karton ist mit einem Elastic verschlossen (dieses hat die genau gleiche Größe wie das Elastic, das man zum Verschließen des Midori selbst benötigt, man bekommt also einen extra Ersatz mitgeliefert). Auf dem Pappkarton sind auch die Anleitungen (?) zu finden, allerdings komplett auf Japanisch und daher wenig hilfreich.

Im Pappkarton selber befindet sich das Midori in einem kleinen Jutesack:

Hat man das Midori einmal aus dem Jutesack befreit fällt einem sofort eines auf: der Geruch. Leider riecht das Midori nach dem Auspacken stark chemisch, ähnlich wie Mottenkugeln. Ein kurzer Blick ins Internet zeigt, dass ich nicht der einzige bin. Dabei dürfte es sich um eine Standardprozedur handeln. Der Geruch verfliegt aber nach einiger Zeit (sprich: ein paar Tagen) und das Midori erhält immer mehr den typischen Ledergeruch.
Weiters fällt einem auf, dass das Midori mit einer dünnen Schicht aus weißem Pulver überzogen ist, vermutlich die Quelle des Mottenkugeln-Geruchs. Diese lässt sich aber leicht wegwischen. Die nächsten Fotos zeigen den Unterschied:

Das Leder selbst ist „vegetable tanned“, dabei handelt es sich um eine spezielle Herstellungsart wobei Gemüse im Gerbungsprozess verwendet wird. Das „Gemüseleder“ soll besonders hochwertig sein, da es sehr gut altert und im Laufe der Zeit eine besondere Patina entwickelt, die den persönlichen Umgang mit dem Midori widerspiegelt. Es ist noch zu früh um das zu beurteilen aber es ist eines der herausragenden Merkmale auf die ich mich besonders freue.
Das Midori kommt standardmäßig mit einer Einlage und einem extra Verschluss-Elastic (in Orange). Das System, das Midori für seine Hefteinlagen verwendet ähnelt stark dem von X17, allerdings gibt es nur ein Elastik welches an der Innenseite des Rückens doppelt geführt wird. Dabei ist das Elastic einmal länger und einmal kürzer. Zusammengehalten wird das Elastic am Ende durch einen metallenen Clip. Geschlossen wird das Midori ähnlich dem X17 mit einem extra-Elastic, welches allerdings nicht am Buchrücken sondern auf der Hinterseite mit einem Knoten angebracht ist. Das ist ein wenig gewöhnungsbedürftig und stört eventuell beim Schreiben. Weiters gibt es noch ein sehr dünnes Lesebändchen.

Dieses System erlaubt auf dem ersten Blick nur eine Hefteinlage, allerdings gibt es mehrere Möglichkeiten weitere Hefte oder Einlagen anzubringen, indem man entweder beide Längen des Elastics verwendet (es ist dehnbar genug) oder zwei Einlagen mit einem extra-Elastic verbindet. Das nächste Bild verdeutlicht das Prinzip: das erste Heft wird vom Midori-Elastic gehalten (dunkelbraun), während das zweite Heft bei der ersten Einlage drangehängt wird. Es gibt dafür eigene Gummibänder von Midori, man kann aber auch andere verwenden. Hier hab ich ein X17-Elastic genommen.

Mit diesem System lassen sich nahezu beliebig viele Einlagen anbringen. Es gibt dahingehend auch viele Youtube Videos, die diese und noch weitere Methoden anschaulich erläutern. Das ist ein klarer Unterschied zum X17, welches ja für jede Einlage ein eigenes Elastic anbietet.
Einlagen gibt es für das Midori viele. Angefangen von verschiedenen Kalendereinlagen über Notizbechern in blanko, liniert, kariert und dottet gibt es auch verschiedene Papiersorten fürs Malen und Zeichnen, „kraft paper“ (ein dickeres Papier speziell für Leute, die gerne Sachen einkleben) und extra dünnes Dünndruckpapier (Bibelpapier). Letzteres hat den Vorteil, dass man dadurch mehr Seiten unterbringt. Denn während die Standardeinlage nur 64 Seiten hat bring es das „refill light paper“ auf 128 Seiten. Dabei überrascht das dünne Papier mit seiner guten Aufnahme von Füllfedertinte mit erstaunlich wenig Durchdruck. Hier der Test mit einer Standard-Lamy Füllfeder:

Darüber hinaus gibt es noch Plastikeinlagen mit Taschen und Fächern für Visitenkarten etc. und Foldereinlagen für lose Papiere und Zettel.
Das Midori selber ist ein wenig länger als ein A5 aber deutlich weniger breit (ca. 2,5 cm). Die Einlagen sind demnach noch eine Spur kleiner und in der Länge genau A5 Größe (ca. die Größe die man bekommt, wenn man ein A4 Blatt drittelt). Das bedeutet, dass man entweder die Midori Einlagen kauft (teuer) oder sich selbst welche zurechtscheidet. Allerdings ist das Format perfekt für Folder, Flugtickets und dergleichen.
Hier ein Bild, das den Größenunterschied darstellt. Verglichen wurde ein Midori-Heft mit einer X17 Einlage:

Allgemein schreibt es sich im Midori gut wobei man sagen muss, dass es auch stark darauf ankommt, wie viele Einlagen man verwendet und wie dick das Midori dadurch wird. Die Einlagen an sich haben eine Tendenz wieder zuzuklappen, das einhändige Schreiben wird dadurch ein wenig schwierig.
Das Wechseln der Einlagen gestaltet sich beim Midori eine Spur einfacher, da das Elastic weniger straff ist als die von X17. Ein Teil des Charmes vom Midori ist es, herauszufinden welchen Aufbau ich meinem Midori geben will. Will ich einen Organiser mit Visitenkartenholder und Notizbuch oder doch eher ein Kreativbuch mit Einlagen die sich fürs Zeichnen eignen? Beim X17 beschränkte es sich (bei mir) auf will ich blanko oder linierte Einlagen?
Obwohl das Midori und das X17 sich in vielerlei Hinsicht ähneln gibt es doch spürbare Unterschiede. Da ist zum einen das Leder. Bei X17 bekommt man eine viel größere Auswahl an Ledersorten und Farben für seine Hülle (die nicht-Ledervarianten einmal ausgenommen), das Midori kennt nur eine Lederart wahlweise in Braun oder Schwarz. Trotzdem versprich einem das Midori eine Personalisierung des Leders durch den eigenen Gebrauch das weit über das X17 hinaus geht.
X17 gibt eine 17-Jahre-Garantie auf seine Lederhüllen, das Midori gibt die Aussicht auf einen lebenslangen Begleiter der sich dem eigenen Verhalten „anpasst“. Ob dem wirklich so ist oder es sich hier eher um einen Marketing-Gag handelt ist jetzt noch schwer zu sagen, bei mir hat die Aussicht auf so einen personalisierten, lebenslangen Begleiter aber voll eingeschlagen.
Das führt gleich weiter zum nächsten Punkt. Das Midori will personalisiert werden. Egal ob durch Sticker, Stiftschlaufen, Kratzer oder Flecken, die Philosophie des Midori ist „mach mich zu einem Teil deiner Selbst“. Das muss man mögen. Bei meinem X17 hab ich immer das Gefühl, extra vorsichtig sein zu müssen, beim Midori freue ich mich über jeden Kratzer.
Das Midori nimmt man auch eine Spur schneller mit als das X17. Will heißen, auf Grund seines eigenwilligen Formates liegt es gut in der Hand und passt wirklich in jede Hand- oder sonstige Tasche und bietet gleichzeitig mehr Platz zum Schreiben als andere Kleinformate.
Nachteilig wirkt sich das Format allerdings auf die Beschaffung von Heften und Einlagen aus, da alle A5 Standardeinlagen zwar von der Höhe her passen aber viel zu breit sind. Hier muss man entweder auf teure Originale zurückgreifen die man online auf www.thejournalshop.com (UK) oder www.luiban.de kaufen kann (es gibt die Einlagen auch auf Amazon aber teurer) oder man schneidet sich selbst A5 Hefte zu recht. Eine weitere Möglichkeit wäre das Selbermachen von Einlagen. Auch dazu findet sich eine rege Community im Netz mit diversen Vorlagen und Hilfestellungen (z.B.: http://www.mylifeallinoneplace.com/2012/11/make-your-own-midori-travelers-notebook.html).
Als persönliches Fazit kann ich sagen, dass ich das Midori viel stärker benutzen „will“ als das X17. Das X17 hat eindeutig das seriösere Image und es ist eher „business-like“, wie es Neudeutsch so schön heißt. Es ist auch klarer in seinem Aufbau, mit einem Elastic pro Einlage. Auch sind die Einlagen billiger in der Anschaffung als die von Midori. Auf Grund des größeren Formats bekommt man auch mehr Schreibfläche und Papier.
Das Midori ist etwas chaotischer aber auch kreativer. Man schnappt es sich beim Hinausgehen, wirft es in die Tasche und lässt seinen Gedanken freien Lauf bei einem Kaffee und freut sich sogar darüber, wenn es einen Kratzer bekommt. Das Midori eignet sich auch sehr gut für Leute mit einem ausgeprägten Basteltrieb, die sich gerne selber Einlagen machen und das Midori auf kreative Art zu dem ihren machen. Mit der Dünndruckpapier Einlage bekommt man darüber hinaus sogar mit drei Einlagen 384 Seiten verglichen zu den 240 des X17 und kann somit den Rückstand an Schreibfläche wieder einholen. Negativ fallen die Preise auf. Das Midori alleine kostet ca. 50 EUR und die Einlagen sind teurer als beim X17 allerdings kann man bei beiden auf preisgünstigere Alternative umstellen. Die elastics machens möglich.
Ich persönlich bin vom Midori positiv überrascht. Mir gefällt es, mein Midori zu Personalisieren und wirklich zu „meinem“ zu machen. Ich verwende es bereits jetzt mehr als mein X17 davor.

Zum Abschluss noch ein paar Fotos des Midori im Direktvergleich mit dem X17 A5

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