Dass regelmäßiges Schreiben klärend und entlastend wirken kann, wissen wir längst. Immerhin lässt sich therapeutisches Schreiben zurückverfolgen bis mindestens Aristoteles, der um die Katharsis und ihre heilende Wirkung des Wortes auf den Menschen wusste.
Jetzt aber finden australische Forscher heraus, dass sogar Postings auf Facebook den Usern dazu verhelfen, ihr eigenes Handeln zu reflektieren, es zu verstehen und an sich selbst zu arbeiten, siehe Artikel in der Computerwelt!
Mhm. Fällt mir gerade schwer, den therapeutischen Nutzen von Facebook zu schlucken, noch schwerer, das Posten von Selbstinszenierung mit dem Tagebuchschreiben zu vergleichen.
Mit viel gutem Willen folge ich der These, dass Schreiben über sich und sein Leben grundsätzlich nützlich ist, nicht nur im analogen Tagebuch, dem digital diary sondern meinetwegen auch auf Facebook. Aber Selbsterkenntnis und Reflexion des eigenen Handelns???
Jetzt frage ich einfach mal in die Runde: liebe facebook-user und blog-Leser, arbeitet ihr an euch selbst, wenn ihr postet und geliked werdet? Gibt es einen Vorher-Nachher-Effekt in Eurer Persönlichkeitsentwicklung? Sollte, wer zehn Jahre lang keine Neigung verspürt hat, bei Facebook mitzumischen, doch noch schwach werden? Wegen des therapeutischen Nutzens?
Über Erfahrungen und Kommentare zum Thema freue ich mich und like schon mal prophylaktisch jeden Beitrag!
Übrigens propagiert Stephan Porombka in seinem Buch „Schreiben unter Strom (Werbelink). Experimentieren mit Twitter, Blogs, Facebook & Co“, Duden Verlag, 2011, den etwas anderen Umgang mit den Sozialen Medien. Er ruft auf zu „künstlerischen Zweckentfremdung“, was unter Umständen vielleicht auch einen therapeutischen Nutzen bietet…
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