Leser Michael wird zum Top-Leserezensenten :-) Er hat heute eine neue Rezension für uns:
[…] s gibt nun schon viele Ansätze, die Brücke zwischen digital und analog zu schlagen und ebenso viele Meinungen dazu. Doch egal ob man Notizbuch-Verfechter oder digitaler Revoluzzer ist, den meisten Vielschreibern ist immer noch die handschriftliche Notiz die liebste Aufzeichnungsart.
Und hierzu existieren, wie erwähnt, vielerlei Möglichkeiten, die teilweise praktisch, teilweise kompliziert und teilweise auch etwas abstrus sind.
Das Boogie Board von Improve Electronics kann man gut und gerne als einen Vertreter der praktischen Sorte bezeichnen, wenngleich man doch einige Abstriche machen muss bei dem Gerät.
Mit einem Preis von ca. € 109,- kommt der neueste Vertreter der Boogie Board-Produktlinie mit 9,5 Zoll erfreulich leicht und dünn daher, sogar das neueste iPad dürfte dicker sein. Farblich in orange-schwarz gehalten und mit einem speziellen Stift versehen ist das Boogie Board Syn auch ein Blickfang, der es direkt sympathisch macht gleich darauf zu arbeiten.
Auch wenn man das Gerät wohl als ‚Magna-Doodle Zaubertafel für Erwachsene‘ bezeichnen könnte, hat es doch nichts Albernes an sich. Im Gegenteil, die Handhabung ist sehr intuitiv, schnell gelernt und die Eingabe mittels Stift funktioniert gut.
Man kann das Sync auch benutzen ohne es einzuschalten, hier ist es aber dann wirklich nicht viel mehr als die Zaubertafel und das ohne Löschfunktion. Ist das Gerät aber einmal aufgeladen und eingeschaltet, kann sofort losgelegt werden. Der Stift wird gut erkannt, wobei ein kleines LED an der linken Seite immer aufleuchtet und damit signalisiert, dass der Stiftstrich aufgezeichnet wird. Darunter finden sich noch zwei Tasten, mit denen man den Bildschirm löschen kann sowie das gerade Geschriebene abspeichern. Ein simpler Knopdruck genügt und die jeweilige Notiz wird in ein – fortlaufend nummeriertes – PDF umgewandelt und am Gerät gespeichert. Selbst gelöschte Notizen werden als PDF erfasst, sodass auch ‚Fehl-löschungen‘ kein Problem darstellen.
Die Notizen können leider nicht wieder auf die Schreibfläche des Snyc geholt werden, dieses dient damit nur als reines Eingabegerät. Eine nachträgliche Durchsicht oder Korrektur von einzelnen Seiten ist also nicht möglich, ebenso fehlt eine ‚Radiergummi-Funktion‘ beim Stift und kleinere Fehler auszubessern. Hier muss also durchgestrichen oder überschrieben werden.
Will man die Notizen weiter verwenden, so kann man das Gerät entweder mittels Bluetooth oder mittels USB mit dem Computer, Smartphone oder Tablet verbinden. Zu jedem Gerät – ungeachtet ob PC oder Mac – steht eine Gratis-Software bzw App zur Verfügung.
Die Software und App leisten grundsätzlich die gleichen Dienste. Die einzelnen PDF können auf das Gerät geladen werden um dort dann eingesehen zu werden. Auch ist es möglich, die PDF via Mail zu versenden oder (auch automatisch) an die Software Evernote zu übertragen. Was hingegen schmerzlich vermisst wird, ist eine Verbindung zu Dropbox, dies kann aber mittels der Mail-to-Dropbox-Funktion zumindest nachgebildet werden. Bei der Software für den Computer besteht auch noch die Möglichkeit, ‚live‘ zu zeichnen, etwa über einen Beamer. Hierzu muss das Board lediglich direkt verbunden sein,
Ebenfalls fehlt die Option, die einzelnen Notizen in einem mehrseitigen PDF zu vereinen. Gerade bei einer umfassendere Mitschrift würde dies die Arbeit mit den PDF ungemein erleichtern. Diese Funktion soll allerdings, laut Hersteller, in Planung sein.
Was allerdings äußerst positiv auffällt ist die ‚Sauberkeit‘ der erfassten PDF. Denn auch wenn primär der Stift erkannt wird, auch die aufgelegte Handfläche verursacht beim Schreiben Spuren, die jedoch im PDF weggefiltert werden.An Accessoires gibt es für das Board derzeit noch eher wenig. Erwähnenswert ist jedenfalls das Sync-Folio, die dringend benötigte Hülle für das Gerät, welche sich mit nochmals ca. € 30,- zu Buche schlägt und als Sleeve daherkommt, aus welchem das Sync herausgezogen werden kann. Eventuell wäre hier ein Wraparound á la Smartcover für Tablets besser gewesen.
Die Produktreihe Boogie Board ist damit schon einen gewissen Weg gegangen, beginnend mit dem einfachen Boogie Board, hin zum RIP-Modell mit PDF-Exportfunktion, über den Handzettel-Ersetzer Jot (ohne Speicherfunktion) um nun beim Sync mit PDF-Export und Evernote-Verbindung anzukommen. Dieser Weg ist sicherlich noch nicht zu Ende, man darf also gespannt sein, was noch an Nachfolgern des Snyc zu erwarten ist. Wichtig wären eben noch die genannten Funktionen und eventuell auch eine zusätzliche Anbindung zu OneNote, welches nunmehr ja auch für Mac und generell gratis von Microsoft angeboten wird.
Zusammenfassend ist das Boogie Board Sync sicher eine gute Empfehlung für jeden, der einerseits auf Gadgets steht, gerne mit Evernote & Co arbeitet und dem Zettelchaos gerne Herr werden möchte. Auch ist es eine interessante Alternative zu Entwicklungen wie Smartpens á la Lifescribe und Smartpaper wie Whitelines. Dennoch, im Zweifel tut es ein althergebrachter Notizblock wohl auch.
[…]
© mit freundlicher Genehmigung, Michael Lanzinger
© mit freundlicher Genehmigung, Michael Lanzinger
© mit freundlicher Genehmigung, Michael Lanzinger
© mit freundlicher Genehmigung, Michael Lanzinger
Ähnliche Artikel in der gleichen Kategorie: