Leser Michael kennt ihr bereits aus früheren Leserrezensionen, in denen er immer mal wieder interessante digitale Helfer zum Notieren vorstellt. Heute hat er eine Retro-Rezension für euch, eine Rezension eines „antiken“ Gerätes, des LaPazz D-Note DNA500:
Anlässlich des erfolgreichen Kickstarters von iSketchnote, der nun einige Zeit her ist (siehe auch Blog-Eintrag iSketchnote, gewissermaßen eine Rezension von Gestern.
Denn die Idee das Schreiben auf einem Block vom Computer zu erfassen ist nicht neu. Worin sich iSketchnote wirklich von ähnlichen Produkten unterscheidet, ist die Möglichkeit dies über das iPad zu tun. Denn immerhin gibt es ja bereits Lifescribe welche die Notizen direkt über den Stift erkennt, dazu jedoch ein speziellen „Dot-Papier“ benötigt oder auch Apps wie Penultimate, die eine Schrifterfassung direkt am Tablet ermöglichen. Sogar eigene Geräte wie Boogie Board existieren, quasi also „Magna-Doodle“ für Erwachsene.
Für iSketchnote hingegen braucht man kein spezielles Papier oder einen besonderen Stift. Auch kann man auf Papier schreiben und braucht dies nicht am Bildschirm zu tun. Möglich wird dies durch eine Art Scanner, der unter dem Papier liegt und die Schrift erfasst.
Genau dieses Prinzip wurde bzw wird auch von Handschrifterfasser genutzt. Das Gerät selbst hat die Größe eines Tablets und ist dicker als ein derzeit handelsübliches Tablet. Im Umfang inbegriffen sind das „Schreibtablet“ selbst inklusive einer Hülle mit Verschluss sowie einem Block und zwei verschiedenfarbige Stifte (Rot und Schwarz). Dazu kommt noch ein USB-Kabel und eine kleine CD mit den erforderlichen Programmen.
Die Bedinung des D-Note DNA500 ist vergleichsweise simpel. Natürlich kann er auch als ganz analoge Unterlage für den Block genutzt werden, eine Aufzeichnung der Notizen erfolgt aber nur dann, wenn das Gerät eingeschaltet ist. Da der nicht weiss, wann eine Seite beginnt oder endet, muss man per Knopfdruck immer die nächste Seite einstellen. Tut man dies nicht, so wird eine Seite quasi doppelt beschrieben.
Bei bloß kurzen Notizen stört dies sicher nicht, kann aber doch den Schreibfluss stören, da man immer wieder „zum Umblättern“ kurz unterbrechen muss. Auch beim Einschalten ist demgemäß immer darauf zu achten, auf welcher Seite man sich gerade befindet.
Dies muss man sich natürlich nicht merken, sondern wird auf einem kleinen Display angezeigt. Die Stifte bzw deren Farben werden hingegen automatisch erfasst, sodass mehrfarbige Notizen möglich sind.
Das Aufladen sowie die Synchronisierung erfolgt per USB, ein WLan ist nicht inkludiert. Der Stromverbrauch ist jedoch entsprechend niedrig, sodass man lange Zeit mit einer Akkuladung auskommt.
Für die Erfassung der Notizen ist ein Programm zuständig, welches am Computer installiert werden muss. Dann ist man in der Lage Notizen aus dem D-Note DNA500 zu laden und auch weiter zu bearbeiten. Etwa eine Skizze mit Schrift zu versehen oder nachträglich farblich zu gestalten.
Schließt man das Gerät an, während das Programm läuft, kann man sogar in Echtzeit Notizen erfassen.
In einem nachrüstbaren Upgrade war es überdies (angeblich) möglich die handschriftlichen Aufzeichnungen in Maschinenschrift zu transformieren und dann als zB als Word-Dokument zu exportieren. In der mitgelieferten Basisvariante ist hingegen nur ein Export als PDF- oder JPG-Datei möglich.
Es ist nun schon einige Jahre her, dass der D-Note DNA500 erschienen ist und das Modell ist mittlerweile auch schon seit Längerem nicht mehr auf der Homepage von LaPazz gelistet. Derart existieren auch keine Upgrades, immerhin ist aber das Basisprogramm noch verfügbar.
Fazit, der D-Note DNA500 ist ein Kind seiner Zeit und sicherlich den heutigen Geräten unterlegen, leistet aber nach wie vor seinen Dienst und dies beständig. Wem es also darum geht, Notizen nicht nur analog sondern auch als Datei parat zu haben, der kann getrost über alles was an dem Gerät nicht mehr state-of-the-art ist hinwegsehen und es einfach weiterverwenden.
Retrospektiv gesprochen ist das Gerät sehr praktisch (gewesen) und definitiv eine Empfehlung. Sollte das Prinzip von iSketchnote nur etwas ähnlich sein, so ist diese ein mit Spannung zu erwartendes Gerät.
Übrigens noch eine Schlussbemerkung: eine wirkliche Neuerung wäre eine Handschrifterkennung bei so einem Gerät. Dies kann aber offenbar weder iSketchnote noch Lifescribe oder eine App derzeit wirklich leisten.