In Precrastination: Der Zwang, Dinge sofort erledigen zu müssen las ich zum ersten Mal von diesem Verhalten, mit Aufgaben umzugehen: nicht das Aufschieben von Aufgaben wie bei der Prokrastination ist die Grundhaltung, sondern das Sofort-Erledigen-Wollen, der Drang Aufgaben abzuschließen. Die Karrierebibel bezieht sich im Artikel auf die Untersuchung Get It Over With: People Choose More Difficult Tasks to Get Jobs Done More Quickly.

Ein solches Verhalten ist natürlich zum einen gefährlich, weil man so zur Überlastung neigt. Auf der anderen Seite fängt man die Dinge dann tatsächlich an. Frei nach dem Motto: lieber irgendwas gemacht als nichts getan. Das Verhalten führt außerdem dazu, dass man immer schnell Aufgaben auf der inneren Aufgabenliste abhaken kann, was wahrscheinlich jedem Menschen ein gutes Gefühl gibt, egal ob Pre- oder Prokrastinierer.

Kennt ihr das Gefühl auch, dass ihr Dinge sofort erledigen müsst? Ggf. sogar ungeachtet ihrer Wichtigkeit oder Dringlichkeit? Oder schiebt ihr Aufgaben lieber vor euch her.

Ähnliche Artikel in der gleichen Kategorie:


Du kannst den Kommentaren zu diesem Artikel folgen, wenn du den entsprechenden RSS 2.0 Feed abonnierst. Du kannst eine Antwort schreiben, oder einen Trackback von deiner Seite setzen.
2 Antworten
  1. […] 23. Juni 2014AllgemeinLutz Diesmal ein Beitrag von Christian Mähler von http:// http://www.notizbuchblog.de Prekrastination – Dinge sofort erledigen wollen […]

  2. Jolanda sagt:

    „Kennt ihr das Gefühl auch, dass ihr Dinge sofort erledigen müsst? Ggf. sogar ungeachtet ihrer Wichtigkeit oder Dringlichkeit? “

    Ich würde noch einen Schritt weiter gehen und sagen: ich kenne das Gefühl, Dinge ungeachtet ihrer Dringlichkeit sofort erledigen zu wollen, und erst richtig nervös zu werden, wenn alles erledigt ist. Dann suche ich mir eine neue Aufgabe, die eigentlich keine ist – ich erfinde sie also, nur um eine Aufgabe zu haben, die zu erledigen ist. Das Phänomen widerspricht etwas der Erklärung, Precrastination entstehe aus dem Bedürfnis, Punkte der To-Do-Liste zu streichen, weil der Druck der noch zu erledigenden Sachen als hoch empfunden wird. Bei mir ist es anders herum: je mehr Aufgaben zu erledigen sind, umso weniger Druck, sondern Lust, diese zu erledigen. Es ist eher als wenn man frisch eine neue Serie entdeckt hat, wo man denkt: „Cool, jetzt hab ich noch 4 Staffeln a 12 Folgen vor mir und kann mich jetzt für min 1 Woche entspannen, wo ich nicht nach was Neuem rumsuchen muss.“ Neigt sich die letzte Staffel dem Finale, steigt der Druck wieder. Es entsteht eine unangenehme Lücke.

    Je mehr weg fällt, umso höher steigt der Druck, bald nichts mehr übrig zu haben, und am Ende ohne Aufgabe dazustehen. Umso kreativer wird nach Aufgaben gesucht, die man erledigen könnte. Oft werden diese innerlich dann zwanghaft künstlich als wichtig oder eilig hochstilisiert – obwohl sie, genau genommen, nicht mal existent sind. Zum Beispiel kann ich irgendwo am Strandurlaub sein, sehne mich auch danach, im Sand zu sitzen und nichts weiter zu tun, als zum Horizont zu schauen, habe aber einen Druck, den Strand vorher erst einmal von allem Müll, der da rumliegt, abzusammeln. Erst nur von der Stelle, an der ich sitzen möchte, ist die aber abgegrast, wird der Radius immer weiter, statt dass ich mich dann dort hinsetze und entspannen kann. Letztendlich kann der Komplex vielleicht als „Umgehen von Entspannen“ gedeutet werden.

    Das verlagert das Problem auf eine Metaebene, finde ich. Und macht es komplizierter, zu verstehen und zu ändern.

Schreibe eine Antwort

XHTML: Du kannst diese HTML Tags verwenden: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>