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Leserin Ute schrieb mir vor einiger Zeit:

[…] habe […] angefangen, mit Füllfederhaltern zu schreiben und das ist zu meiner neusten Leidenschaft geworden: mit Tinten befüllbare Stifte, die Tinten, und da habe ich jetzt endlich eine von den sagenhaften Pilot-Tinten, und natürlich Papier. Die letzteren sind die, mit denen ich zur Zeit am wenigsten glücklich bin, obwohl ich da auch schon einiges ausprobiert habe. […]

nach einem kurzen Mailwechsel schrieb sie mir ihre persönliche Papiergeschichte und hat mir auch erlaubt, diese im Blog als Leserbeitrag zu veröffentlichen:

Papiere selbst und natürlich auch Notizbücher faszinieren mich schon lange, die entsprechenden Seiten in den Manufaktum und Carta Pura Katalogen gehören zur Lieblingslektüre, genauso wie die Papierabteilung bei Gerstaecker oder bei Art+Form sowie Blue Child hier in Dresden. Für die verschiedensten Zwecke und Hobbies habe ich Notizbücher unterschiedlichster Preisklassen, zumeist im Format A5. Seit drei Jahren benutze ich ein Moleskine Kalender, A5, pro Tag eine Seite, als Tagebuch und war damit extrem zufrieden: das Papier, die Aufmachung gefielen mir, der Gummi, der das Buch zusammen hält sowie das Lesefädchen, einfach perfekt!

Mein wirkliches Testen von Papieren (in und außerhalb von Notizbüchern) begann aber vor einem halben Jahr, auf den Tag genau. Da beschloß ich, mich auf meine eigentliche Hand, die linke, schreibtechnisch zurückzuschulen und benutzte dafür wie die meisten Schreibanfänger einen Füllfederhalter und Schreiblernhefte der Schule. Den Linkshänderfüllfederhalter legte ich als erstes weg, als ich merkte, dass ich auch mit regulären Federn schreiben kann und dort die Stärken Fein (Kaweco AL Sport) und Extra Fein (Lamy Studio) benutze um ein feineres Schriftbild als mit einer regulären, mittleren Feder zu erhalten. Nach einem viertel Jahr legte ich dann die A4-Schreiblernhefte mit ihrem zumeist schlechten Papier zur Seite und suchte Ersatz, da ich noch für längere Zeit täglich einige Stunden schreiben werde, um eine vernünftige und gute Handschrift der linken Hand zu erreichen.
Sehr zufrieden bin ich mit den A4-Journalen von Idena (ca. 3 €), schwarz, dünner Einband, als Schreibhefte für die täglichen Übungen. Hier liefern alle meiner Kombinationen von Füllern, Tinten, Federn und Pinselstiften sowie der Dude von Ohto gute Ergebnisse. Nur der Zeilenabstand ist mir ein wenig zu eng und – die Produktion dieser Journale wurde eingestellt. Zu testen bleibt für mich hier das ca. doppelt so dicke, fest eingebundene Nachfolgemodell.

Zur gleichen Zeit wurde auch ein neues Tagebuch nötig, da der Moleskine Kalender mit einer Seite pro Tag mir inzwischen einfach zu wenig Platz bot und, zweitens und viel gravierender, die Tinte durchdrückte und die Lesbarkeit zu wünschen übrig ließ, das Papier also einfach zu dünn war.
Mein Tagebuch führe ich seit 2 Monaten nun in einem A4-formatigen Notizbuch vom Bindewerk, grauer, sehr fester Einband, Gummi zum Zusammenhalten der Seiten, leider kein Lesebändchen (ca. 18 €). Das Papier erinnerte mich zunächst sehr an das von Moleskine meines vorherigen Tagebuchs, der Zeilenabstand ist gut, den gelblichen Papierton mag ich sehr und die Tinte drückt nicht durch.
Auffallend ist aber, wie unterschiedlich sich auf dem Papier alle meine Schreibgeräte und Tinten verhalten. Bei den normalen Tinten von Lamy und Kaweco reißt der Tintenfluß ab. Der Dude von Ohto wirkt hart und kratzig und der einfache Pentel Tradio Stylo ebenfalls.
Eine deutliche Verbesserung brachte die Benutzung der Tinten von J.Herbin, nur das bei diesen, durch den stärkeren Tintenfluß zum einen die Strichdicke sehr zunahm und damit auch der Verbrauch ziemlich hoch ist.
Richtig glücklich bin ich deshalb mit der Tinte von Pilot – Iroshizuku. Der Tintenfluß reißt nicht ab, nie! Die Farbe wird einfach nur blasser, selbst wenn kaum noch Tinte nachfließt. Die Striche sind fein definiert, der Verbrauch extrem sparsam. Ich warte jetzt nur noch, dass wieder mehr Farben bei Fudepens.de verfügbar sind.

Bei Papieren außerhalb von Notizbücher habe ich bisher ein Echt-Bütten Ingres Papier von Hahnemühle (100 gr/qm) probiert. Dies funktioniert bei Füllfederhaltern überhaupt nicht, die Tinte bleibt auf der Oberfläche sitzen und zieht nicht ein und dies bei einem sehr wichtigen Brief :-(( . Die weitere Suche brachte kaum Ergebnisse, anscheinend ist es inzwischen sehr exotisch geworden, einen Brief auf gutem blanko Papier mit Tinte zu schreiben. Gekauft habe ich mir – da steht der Test aber noch aus – zum einen ein 90 gr/qm Papier von Artoz – Finest Paper Sea, mit Algen (ca. 8 €) und zweitens einen Block von G.Lalo, Paris, Velin pur Coton, vermutlich 90 bis 100 gr/qm und einem ähnlichen Preis, beides in den kleineren, oben genannten Papiergeschäften. Bei Gerstaecker bin ich überhaupt nicht fündig geworden, vielleicht lag es aber auch am von mir gesuchten Format A4.

Soweit zu meinen Papiertests. Wie gesagt bin ich hier noch auf der Suche nach gutem Papier für ein Tagebuch, Bindewerk wird es nicht noch mal und A4 muss sein, also werde ich mir wohl nach dem Idena Buch doch einmal die Moleskine Notizhefte anschauen….
Umfangreicher habe ich inzwischen verschiedene Füllfederhalter, Federn und Tinten getestet, gute Pinselstifte für meine Japanisch und Chinesisch-Übungen stehen noch zur Anschaffung an sowie ein bis mehrere Füllfederhalter… zusammen mit den Papieren ist hier Platz für eine unendliche (Liebes-) Geschichte!

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Als Blogger freut man sich stets über Rezensionsexemplare, und an Notizbüchern, über die ich schreiben kann, fehlte es mir noch nie. Stifte, geschweige denn Füller sind sehr selten dabei. Bereits Anfang Mai meldete sich Lamy bei mir und fragt, ob ich einen Lamy 2000 testen wolle, genaugenommen einen Lamy 2000! Ich kam also etwa Mitte Mai in den Genuss, einen Lamy 2000 Füller auszuprobieren:

[…] Füllhalter aus Edelstahl, samtmattiert. Mit Kolbenfüllsystem für LAMY Tinte T 51 und T 52. Mit platinveredelter 14-Karat-Goldfeder, handgeschliffen. […]

Ich suchte mir F (= Fein) als Federstärke aus, damit ich einen Vergleich mit meinem Faber Castell Füller habe, der die gleiche Stärke hat. 50 ml blaue Lamy Tinte waren im Päckchen dabei.

Der Lamy 2000 wurde vom Bauhaus-Designer Gerd A. Müller entworfen, über den es auf der Lamy Seite heißt:

[…] Er prägt mit seinem funktionalen, reduzierten Design die zukünftig unverwechselbare Formensprache der Lamy-Schreibgeräte und das mit großem Erfolg: Keine andere Schreibgerätemarke wurde häufiger mit bedeutenden nationalen und internationalen Designpreisen ausgezeichnet als Lamy. Bis heute werden in Heidelberg alle Schreibgeräte nach dem Bauhaus Leitsatz „Form follows function“ produziert. […]

Der Füller ist wirklich eine Schönheit. Das fängt bei der tief versenkten Feder an und hört bei dem schnörkellosen Clip auf. Ich gebe zu, das ist mein erster Kolbenfüller, aber ich kenne den Mechanismus zum Auffüllen immer als aufwendige Prozedur. Beim Lamy 2000 gibt es ein kaum sichtbares drehbares Endteil, mit dem man den Kolbenmechanismus betätigen kann. Die nahtlose Verarbeitung erinnert an die technische Präzision von Apple Geräten. Ich habe den Füller nun seit gut vier Wochen im Dauereinsatz und er fühlt sich an wie beim Auspacken: kein Wackeln des Clips, kein Wackeln der Verschlusskappe. Da ich – wenn ich nicht gerade zu Hause längere Einträge schreibe – im Büro viele kleine Notizen mache, muss ich die Kappe häufig auf abnehmen und aufsetzen. Bei meinem Faber Castell Füller hat das zu einer wackeligen Kappe geführt, die fast schon von selbst runterrutscht. Bei diesem Füller hier ist bis jetzt kein Wackeln festzustellen.
Soweit ich gelesen habe, wurde der Edelstahlfüller in Heidelberg handgefertigt. Falls ihr Sorgen habt, dass man Fingerabdrücke auf dem Metall sieht: bis jetzt habe ich nichts davon bemerkt. Und habt ihr doch mal das Bedürfnis, ihn zu polieren, gehört ein entsprechendes Tuch zum Lieferumfang.
Der Füller hat eine angenehme Schwere, aber das mag Geschmackssache sein. Er sieht elegant aus und nicht so bauchig wie andere Kolbenfüller.
Eine Sache hat mich etwas gestört: es gab zwei oder drei Mal die Situation, dass ich ihn aus der Kappe nahm und sich an der Feder sehr viel Tinte gesammelt hatte (s. letztes Bild unten). Besonders unangenehm war dann aber, dass ich das nicht immer bemerkte und ihn zurücksteckte und beim nächsten Rausziehen der Füller an der Grifffläche mit Tinte verschmiert war und ich ihn reinigen musste. Die überschüssige Tinte kann man zwar einfach mit einem Taschentuch aufsaugen, aber eigentlich sollte das erst gar nicht passieren, oder? Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob ich den Füller nicht richtig „bedient“ habe oder ob es auf das häufige Rein und Raus zurückzuführen ist.
Sehr, sehr begeistert hat mich aber die Tatsache, dass der Füller nie eingetrocknet ist. Mein Faber Castell hat schon mal nach einem oder nach zwei Tagen (manchmal war es auch nach einer Nacht) eine kleine Reinigung benötigt, damit man wieder schreiben konnte. Er ist dauernd eingetrocknet. Der Lamy 2000 ist immer sofort mit einem perfekten Tintenfluss einsatzbereit. Da ich wie gesagt häufig und spontan Notizen machen muss, ist das für mich eine sehr wichtige Füllereigenschaft.

Wer sich also einen edlen Füller leisten will, dem seit der Lamy 2000 für ca. 260 EUR empfohlen. Letzten Endes ist es auch „nur ein Füller, der schreibt“, aber einer, bei dem man förmlich darauf wartet, endlich wieder damit schreiben zu dürfen.

Ihr versteht sicher, dass ich diesen Füller nicht verlose. Trotzdem würde mich interessieren, ob einer von euch einen Lamy 2000 besitzt und welche Erfahrungen ihr damit gesammelt habt? Und ich würde gerne wissen, ob jemand mein Problem mit der vielen Tinte kennt bzw. mir einen Tipp geben kann.


© mit freundlicher Genehmigung, Lamy


© mit freundlicher Genehmigung, Lamy


Eigenes Foto

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Im Februar hatte ich im Rahmen meiner paperworld Berichterstattung über den STAEDTLER Digitalstift berichtet. Damals hatte mir mein Kontakt bei Staedtler versprochen, dass ich auch ein Testgerät bekommen könnte. Ich hatte das schon völlig vergessen, bis vorgestern ein kleines Paket kam: mein Staedtler Digitalstift zum Testen!
Unten seht ihr zwei Fotos der Lieferung. Jetzt werde ich den Stift in den nächsten Tagen einem ausführlichen Test unterziehen, wofür ich mir drei bis fünf verschiedene Anwendungsszenarien überlegt habe.
Danke an dieser Stelle an die Firma Staedtler für die wertvolle Teststellung! Bei amazon (Werbelink) kostet der Stift fast 110 EUR! Es kommt nicht häufig vor, dass man ein so wertvolles Gerät zum Testen bekommt. Es ist bei mir als Gadget-Fan in guten Händen.
Ein ausführlicher Bericht folgt.


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In X17 und X47 – zwei Notizbuchsysteme und Ein X47 Fan hatte ich über die Planungssysteme des Saarbrücker Notizbuch- und Zeitplanerherstellers X17 (X47) berichtet. Letzte Woche hat sich Matthias Büttner, Geschäftsführer der X17 GmbH bei mir gemeldet, nachdem er über das Notizbuchblog gestolpert war.
Er bot mir an, mir zwei Bücher auszusuchen, um die X17 Notizbücher auszuprobieren – am Ende hat er mir fünf verschiedene Bücher geschickt, über die ich heute schreiben möchte. Danke nochmal an dieser Stelle!
Ich werde mit dem ein oder anderen Buch zu Beginn des neuen Jahres eine kleine Neujahrsverlosung starten, da ich über die Weihnachtstage eine Blogpause plane.
Was genau ist ein X17?

X17 ist ein Book-by-book-System, d.h. kleine Bücher und nicht einzelne Blätter werden zusammen in einem Umschlag gehalten. Die einzelnen Bücher werden mit Gummiringen längs zum Rücken im Einband gehalten – genial. […] Im Vergleich zum Ringbuch ist der Vorteil deutlich: Der X17 verbraucht weniger Raum! Er ist flach und kompakt. Ideal für Jacken- Hemd- und sogar Hosentaschen. Die linke Seite kann komfortabel beschrieben werden, keine Metall-Ringbuchmechanik stört das Schreiben.

Insgesamt habe ich ein DIN A5 und vier DIN A6 Bücher erhalten. Zum einen ein A5 NylSkin, Organizer schwarz mit 4 Notizen (Mix), ein A6 NylSkin, Organizer/Notizbuch schwarz mit 3 Notizen (Mix), ein A6 ModeSkin mit 3 Notizen (Mix), ein A6 ModeSkin Balacron, Kalender mix, 3 Hefte und ein A6 RoadSkin mit 3 Notizen (Mix), die alle im folgenden Bild zu sehen sind:


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Sehr angenehm ist die Dicke der Bücher, die sich zwar nur minimal von einem normalen DIN A6 Notizbuch unterscheidet, aber bei mir sofort einen positiven Eindruck hinterlassen hat. Wenn man die Bücher mit dem horizontalen Haltegummi öffnet, sieht man in den Büchern z.T. ein kleines Heftlein eingehängt, das was zur Geschichte enthält. Außerdem sind zwei „X17“ Aufkleber enthalten. Manche Bücher haben innen noch eine Tasche und/oder Stecktaschen in Kreditkartengröße. Das folgende Bild zeigt die vier Einbände in der Vergrößerung: links oben in der Ecke RoadSkin, rechts oben ModeSkin Balacron (der Einbandtyp des Moleskine), links unten NylSkin und rechts unten ModeSkin. Im X17 Shop gibt es aber noch einige andere Einbände. Normalerweise ist bei X17 alles „Made in Germany“, nur die neue NylSkin Serie hat einen Einband aus China.


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Das Haltesystem mit den Gummis ist schon was Besonderes, auch wenn das Wechseln der Bücher erst einmal neu ist, wenn man es das erste Mal macht. Im Bild unten sieht man den Buchrücken, über den die Gummis gespannt und offen sichtbar sind. Der Buchrücken besitzt auch Einkerbungen, die die Gummis in der Richtung halten. Der horizontale Gummi, der das Buch zuhält, kann auch gleichzeitig als Stiftschlaufe verwendet werden.


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Im nächsten Bild seht ihr ein X17, aus dem ich alle Einlagen entfernt habe. Das geht nach ein paar Mal wechseln auch gut von der Hand – und sooft macht man das ja nicht.


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Einlagen (oder Einlagen im Bild) gibt es in verschiedenen Formaten und mit verschiedenen Lineaturen; sogar Notenblätter sind verfügbar. In den üblichen „Mix“ Zusammenstellungen werden Blankoseiten, linierte Seiten und karierte Seiten ausgeliefert. Sehr fein sehen die karierten Seiten im 2.5 mm Raster aus – auch wenn man kein Karofan ist.


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Da mein aktuelles Notizbuch (ich teste gerade ein DIN A6 Leuchtturm 1917 mit eingeklebter Stiftschlaufe) demnächst voll ist, werde ich wohl erst einmal auf X17 DIN A6 umsteigen. Zum einen aus patriotischen Gründen, zum anderen weil ich wissen möchte, wie sich das Buch-im-Buch System im Alltag bewährt – ich habe noch nie mit einem solchen System gearbeitet.
Als Technikfreund ist man vom sichtbaren Haltewerk der Bücher begeistert und ist sofort mit dem filigranen Karomuster per Du. Die Bücher sind zwar nicht unbedingt ein Schnäppchen, ein Anschauen im nächsten Laden lohnt sich aber.

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