Süddeutsche Zeitung am 7. Januar 2013:

5. Januar 2012. Der Wind pustet mich nach Hause. Mit S. zum Sport. Laufbänder immer noch überfüllt. Dann halt Cross-Dingsda. Dauerschleife: „Grab somebody sexy tell’em hööööööy. . .“ – Give me everything von Dingens. Ich schäme mich nicht. Trotzdem alles öde. Ich will wieder ’ne Volleyballmannschaft – keine Zeit. Abendsuppe. „Jonas“ hat geschrieben. Kino? Warum nicht. TextTrulla

Wer immer noch glaubt, das Tagebuch sei ausschließlich ein Hobby liebeskranker Teenager oder subdepressiver Einzelgänger, die ihre Tagebücher mit Elend volljammern, sollte auf die Seite für junge (und junggebliebene) Leser der Süddeutschen Zeitung gehen: http://jetzt.sueddeutsche.de. Dort haben Leser ein Jahr lang öffentlich Tagebuch geschrieben und erneut bewiesen, wie vielfältig, witzig, emotional, literarisch und lebendig solche Einträge sind.

Auch im Jahr 2013 gibt es mehr als einen Grund, um an sich selbst zu schreiben. Ob banal, chaotisch, verspielt oder zukünftig, – eine Norm für das richtige Tagebuch im richtigen Stil und im richtigen Tonfall GIBT ES NICHT! Nicht immer sind es die langen Texte, manchmal reichen wenige Worte, um dem Tag ein Gesicht zu geben, das ihn hervorhebt aus den Tagen vor und hinter ihm, wie zum Beispiel der Beitrag vom 27. Juli 2012: „Glück kann man doch kaufen. Zwetschgenkuchen, hmmm.“ (nameless_miss)

Ein glückliches Neues – ob mit oder ohne Tagebuch – für alle Leser und Leserinnen des Notizbuchblogs!

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2 Antworten
  1. Udogi-Sela sagt:

    Auch Dir, Angelika, ein glückliches Neues Jahr!

    Mein Sohn schenkte mir zu Weihnachten das Buch „Schreiben, Tag für Tag“. Ich wurde erst durch die hier veröffentlichten Beiträge auf das Buch aufmerksam.
    Die darin enthaltenen Schreibaufgaben sind tatsächlich eher etwas für Tagebuchschreiber mit Erfahrung, die wie ich vielleicht mal etwas anders ausprobieren wollen. Aber du hast vollkommen recht: eine Norm für das richtige Tagebuch im richtigen Stil und im richtigen Tonfall GIBT ES NICHT! Auch hätte ich dieses Buch nicht unbedingt gebraucht, denn ich habe schon einige der darin angesprochenen Formen selbst praktiziert. (Ohne dass ich mir gesagt hätte, jetzt versuche ich mal so oder so zu schreiben.) Aber ich brauche doch schon mal einen Anstoß von außen, um was Neues zu probieren. Als ich im September/Oktober letzten Jahres (erst) auf Euren blog gestoßen bin, habe ich mich dadurch wieder intensiver auf das Tagebuchschreiben konzentriert. Und eine weitere Komponente fließt inzwischen mit ein: Zeichnungen, Skizzen, Bilder und Collagen. Wenn auch noch etwas zaghaft, aber doch mit Lust an meiner Kreativität. Das Internet gibt dazu eine Menge an Beispielen her. Die Kunst ist eben unter anderem: Man darf sich durch die Fülle und Qualität fremder Beiträge nur nicht einschüchtern lassen.
    Also: das Jahr 2013 wird für mich auf jeden Fall ein Jahr mit Tagebuch und für Tagebuch-Experimente! Einfach nur Dranbleiben!

  2. Angelika sagt:

    Das höre bzw. lese ich sowas von gern! Danke für Deinen ausführlichen Kommentar. Ich bin gerade dabei, ein kleines Impulsbuch für Tagebuchschreiber (Anfänger und Fortgeschrittene) zu verfassen und hoffe, dass es Lust macht und Unterstützung liefert, um dranzubleiben. Es wird auf jeden Fall auch hier vorgestellt. Und: Einschüchtern lassen war gestern, avanti dilettanti! Frohes Neues!

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