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Christians Artikel Briefe schreiben: Anachronistischer Zeitvertreib oder wertvolles Ritual? kam sehr gut bei euch an. Ich habe ja auch schon einmal darüber nachgedacht, warum wir Papier lieben. Passend zum Thema Handschrift und Papier solltet ihr euch bei Twitter @LetterMonth oder online http://lettermo.com/ anschauen. Die Initiatorin Mary hat eine spannende Herausforderung für euch:

[…] I have a simple challenge for you.
In the month of February, mail at least one item through the post every day it runs. Write a postcard, a letter, send a picture, or a cutting from a newspaper, or a fabric swatch. Write back to everyone who writes to you. This can count as one of your mailed items. […] All you are committing to is to mail 23 items. Why 23? There are four Sundays and one US holiday. In fact, you might send more than 23 items. You might develop a correspondence that extends beyond the month.
Write love letters, thank yous, or simply notes to say that you miss an old friend. Send a fabric swatch from your new dress. A feather you picked up while on a walk. Whatever it is, let yourself step away from the urgency of modern life and think about an audience of one.[…]

Es geht also darum, jeden Tag im Februar einen handschriftlichen Brief zu verfassen. Für euch ist der Wettbewerb jetzt einfach, denn der Februar hat nicht mehr so viele Tage. Also: los gehts!

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Bei Twitter schrieb @stirboderlebe diesen interessanten Tweet:

Da ist was Wahres dran. Ich schreibe fast nichts über meine Kinder digital, aber dafür viel analog. In meinem Tagebuch und teilweise in ein spezielles Tagebuch. Aber viele andere Eltern schreiben und zeigen viel online über und von ihren Kindern. Vielleicht ist mein Gefühl altmodisch, aber wenn die Kinder irgendwann ein digital durchdrungenes Leben führen, freuen sie sich vielleicht darüber, auf romantisch-antiquierte Art meine alten Notizbücher zu lesen. Wenn ihnen die Notizen nicht gefallen, können sie die Bücher verbrennen. Das geht nicht, wenn sie alte Tweets, Babyfotos oder Videos finden, von denen Sie vielleicht gar nicht wollen, dass die seit Jahren über sie im Netz „kursieren“. Vielleicht wollen sie irgendwann gar nicht, dass sie als Kinder bereits im Netz existierten.

Hoffentlich wird nicht jeder alles über seine Kinde twittern, sondern wie ich bei den guten alten Notizbüchern bleiben.

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Mal wieder ein tolles Kickstarter Projekt, das ich euch nicht vorenthalten will und das nur noch wenige Stunden Backer erlaubt: Flag – the app that prints and mails your photos for free.

[…] Sharing photos online is great, but you can’t hang an iPad on a wall, you can’t look at two photos at once on a phone, and sometimes it’s nice to turn your screens off. […] Select 20 photos from your camera, Facebook, Instagram or favorite social network and tap ‘Print’. Flag will print and mail your pictures to you, or someone you love, free. No shipping, no handling, no BS. […] Flag prints your photos using museum quality (Giclée) printers, on German 220 gram photo paper from sustainable sources, laminated for long-life and durability. We intend to make them the best prints you’ve seen. […] An ad on the back of each photo allows us to deliver prints for free. Don’t like ads? Blank prints can be ordered for a small fee. Ads will always be tasteful and we will encourage advertisers to make them inspiring. […]

Finanziert werden die kostenlose Produktion und der Versand also durch einen Werbedruck auf der Rückseite der Fotos. Gegen Gebührt kann man die Werbung weglassen. Der Versand ist nur innerhalb der USA kostenlos. Nach Europa kostet es Geld, aber in Zukunft ist auch dort kostenloser Versand geplant.

Das Projekt ist schon locker finanziert, aber man kann noch mitmachen – auch um Werbung zu kaufen! Liebe Notizbuchhersteller, die ihr den amerikanischen Markt erobern wollt: hier ist eure Chance, mit einem frischen Produkt Werbung zu machen. Die Homepage tryflag.com ist noch recht leer und entspricht den Informationen auf der Kickstarter Seite.

Bin gespannt, wann die erste Notizbücher produziert werden, die man kostenlos bestellen kann und die dann auf jeder Seite / auf der Rückseite / im Vorsatz oder sonst irgendwo eine fette Werbung prangen haben. Oder gibt es das schon?

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Kategorie: Fundstücke  Tags: , , ,

(via notcot). In Mieru Record with Otowa: a manga music box mechanical organ wird eine interessante Variante einer analog aufgezeichneten Geschichte gezeigt: eine Geschichte ist auf einem Papierstreifen aufgemalt, der gleichzeitig Stanzungen für eine Drehorgel enthält. Das geht digital alles eleganter, ich weiß. Aber es ist lange nicht so authentisch und verrückt wie in dieser analogen Version. Schaut euch das passende YouTube Video an.

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Kategorie: Einband  Tags: , , , , , ,

(via heise.de). Das Kickstarter-Projekt PowerUp 3.0 – Smartphone Controlled Paper Airplane wird zur Zeit von Unterstützern überrannt. Die Idee des Projektes:

[…] PowerUp 3.0 turns your self-made paper airplane into a smartphone-controlled flying machine […]

Die Idee für das Projekt wurde schon 2008 geboren, aber erst jetzt kann man die Umsetzung unterstützen. Immer wieder interessant, wie versucht wird, die analoge Welt mit der digitalen zu verbinden. So richtig neu ist die Idee allerdings nicht. Bereits 2011 habe ich über den Propelleraufsatz für Papierflieger berichtet.

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Bei notocot, bei mashable und in vielen anderen digitalen Quellen kommt man zur Zeit am diesen Kickstarter-Projekt kaum vorbei: Circuit Scribe: Draw Circuits Instantly:

[…] Circuit Scribe is a rollerball pen that writes with conductive silver ink. It makes creating circuits as easy as doodling. […]

Es geht also um elektrisch leitende Tinte, mit der man Schaltungen auf Papier malen kann. Dass die Tinte wirklich Strom leitet und auch für Schaltungen verwendet werden kann, zeigt das Video, das man auf der Projektseite findet.

Das Projekt hat eine unglaublich spannende (Vor-)Geschichte und ebenso viel Potenzial. Stellt euch vor, man kann Kinder die Grundlagen elektrischer Schaltungen selbst malen lassen! Und nicht nur das: die gemalte Schaltung kann sogar Strom leiten und eine Lampe zum Leuchten bringen. Man kann spiele mit Labyrinthen bauen, bei denen man den richtigen Weg nachgezeichnet hat, wenn eine Lampe leuchtet. Notizbuchhersteller könnten in Einbände witzige Rätsel integrieren, die erst durch „Ausmalen“ zum Leben erweckt werden und kleine LEDs an- und ausschalten. Ich kann mir viele Anwendungen vorstellen. Und wenn ihr euch inspirieren lassen wollt, schaut mal in die zugehörigen YouTube Videos.

Was haltet ihr von der Idee?

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Bei coolhunting fand ich die sehr interessante iPad App Makr (Homepage). Bei iTunes heißt es in der Beschreibung:

[…] With Makr, make invitations, stickers, business cards, postcards, labels, tags, recipe cards, announcements, stationery, greeting and holiday cards, and more. Choose from a variety of endlessly customizable templates for Parties, Business, Wedding, Baby, Holiday, and Home. […]

Wenn ihr ein Design in der App bestellt habt, gibt es zwei Möglichkeiten, diese zu Papier zu bringen: entweder ihr kauft die Option in der App, die Entwürfe als hochauflösendes PDF zu exportieren, oder ihr lasst euch die Entwürfe aus der App heraus professionell ausdrucken und zuschicken. Die App selbst ist kostenlos und ihr könnt beliebig damit rumspielen – nur wenn ihr die digitale App mit eurer Kreativität verlassen wollt, müsst ihr zahlen.

Makr findet ihr auch bei Twitter, bei Facebook und bei Pinterest.

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Kategorie: Fundstücke  Tags: , , , , ,

Die kommenden Wochen vor Weihnachten sollten in den Augen der meisten Menschen mit stetig wachsender Besinnung einhergehen, doch meistens ist das Gegenteil der Fall. Den tägliche Zwang effizient zu sein – sei es im Beruf oder im Privatleben – kann man irgendwann nicht mehr abschütteln und so überträgt er sich auch auf Bereiche, wo es nicht auf Effizienz ankommt, ja wo sie sogar schädlich ist.
Die Weihnachtskarte ist so ein Fall.

Digitale Postkarten und E-Mails gehören zu den Effizienzvertretern und die will ich hier gar nicht betrachten. Also: Zu Weihnachten möchte man den Lieben eine Postkarte zukommen zu lassen. Doch nicht nur wegen Facebook (oder gerade trotz?) haben die meisten Menschen viele Freunde, denen sie eine analoge Nachricht schicken möchten. Aber handschriftliche Glückwünsche kosten Zeit und beginnen zu langweilen, wenn man immer wieder den gleichen Text schreibt. Also sucht man nach Effizienz und findet sie in Postkartendiensten oder ähnlichen Arbeitserleichterungen. Sicher, die Freude auf der anderen Seite wird dadurch nicht getrübt. Aber wieviel befriedigender ist es für den Schreibenden, wenn er tatsächlich von Hand schreibt oder die Karte individuell bastelt? Das ist herrlich ineffizient und wunderbar persönlich. Wie schon die letzten Jahre werden wir bei mir zu Hause auch dieses Jahr wahre Papierorgien veranstalten. Während ich dies schreibe, sammeln sich schon die bunten Papier, Blankokarten, Stempel, Stanzlocher und Masking Tapes auf dem Tisch. Es ist noch etwas früh für Karten, aber die Materialien kann man sich an einem trüben Sonntag Nachmittag schon mal zusammenstellen.
Und dann wird in den kommenden Wochen immer mal wieder gebastelt und geschrieben – natürlich von Hand. Alle Familienmitglieder machen mit Begeisterung mit und vor dem Abschicken freut man sich über die individuellen Papierwünsche, die jedem Adressaten hoffentlich persönliche Worte bringen.
Man hört es oft, es klingt abgedroschen und doch ist es wahr: handschriftliche Glückwünsche und ein paar Worte, die nur der eine Adressat bekommt, vermitteln auch beim Empfänger ein Gefühl der Wertschätzung und Zuneigung. Hier hat jemand viel Zeit auf eine Sache verwendet, die man auch effizienter hätte haben können. In der Effizienzwelt ist Zeit wertvoll. Und der Einsatz von Zeit überträgt ihren Wert auf den Gegenstand, dem man die Zeit gewidmet hat. Und von dem Gegenstand überträgt sich der Wert auf den Empfänger. Das spürt der Adressat einer „handgemachten“ Weihnachtskarte.
Auch die beruhigende Wirkung des Bastelns ist nicht zu unterschätzen. Das Kleben, Schreiben und Arrangieren entschleunigt ungemein und schon nach kurzer Zeit verfällt man in einen kontemplativen Modus und ist woanders. Man kann sich förmlich erholen. Es geht nicht darum, schnell fertig zu werden, effizient zu sein. Es geht darum, Zeit zu investieren für sich und für den Empfänger der Karte.

Dieses Jahr gilt also für das Erstellen eurer Weihnachtskarten: seid ineffizient!

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In einem der größten Tech-Blogs der Welt las ich den Artikel Social Experiment Turns Strangers‘ Emails Into Handwritten Notes. Darin wird vom Snail Mail My Email Projekt berichtet, das es seit 2011 gibt. Das Projekt will dazu animieren, wieder mehr Briefe handschriftlich zu verfassen, statt E-Mails zu schicken. Der Weg dahin führt über einen Umweg: das Projekt fordert auf, EMails an die Projektunterstützer zu schicken, die die Mails dann in handschriftliche Briefe abschreiben:

[…] For one week only (Nov. 11-17, 2013), we invite you to type a message to anyone— family, friend, secret crush, or congressional representative— and send it to us. We’ll then handwrite your message and post it via regular mail to the recipient of your choosing, for free! […]

Die Initiative erinnert mich an das The Hand Written Letter Project. Der Initiator Ivan Cash hat Sorge, dass das digitale Zeitalter die persönlichen Beziehungen schwächt und setzt auf die Handschrift als Träger zwischenmenschlicher Beziehungen:

[…] The Snail Mail My Email project aims to reignite the lost art of letter writing, reminding us of the power of personal connection in a digital world. […]

Das Buch gibt es auch bei amazon (Werbelink). Der oben erwähnte Artikel bei mashable verlinkt auch das folgende vimeo Video, in dem Passanten die digitale und analoge Briefewelt aus ihrem Alltag kommentieren.

Wann habt ihr euren letzten handschriftlichen Brief bekommen?

Snail Mail vs. Email from ivancash on Vimeo.

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Leser Michael schickte mir den Link auf den Artikel Print Your Own Paper Keyboard For iPhone. Darin wird eine App für das iPhone vorgestellt, die Eingaben von einer selbst ausgedruckten Tastatur interpretieren kann. Ich habe die Geschichte nicht ausprobiert, aber die App findet sich tatsächlich im App Store. In der Beschreibung heißt es:

[…] Are you tired of typing on your screen? Forget bluetooth, use paper! Just print a PDF file on paper and use it as a keyboard. How? Put your phone where marked on the paper and see how the magic happens: the phone’s camera detects your fingers with state of the art algorithms. You can play games, chat with friends, send emails, write anything with the keyboard. With the free version you can play 2 games, additional features may be available with in-app purchase. […]

Die App ist kostenlos. Leser Michael merkt in seiner Mail richtig an, dass es natürlich sehr interessant wäre, wenn es ein Notizbuch gäbe, das die entsprechende Tatstur fertig ausgedruckt enthielte. Dann könnte man das Notizbuch vielleicht sogar irgendwie als Halterung verwenden.

Falls das jemand von euch ausprobiert, freue ich mich über Rückmeldung.

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