Eine Freundin von mir, hat mir am Sonntag den Link zu einem kurzen Artikel im Gießener Anzeiger, einer Tageszeitung geschickt, der sich mit dem Thema „Wer schreibt schon täglich in sein Tagebuch“ beschäftigt. Für diejenigen, die keine Lust haben täglich Tagebuch zu schreiben, empfiehlt die Autorin, sich die Seite HappyRambles anzuschauen.

HappyRambles ist eine Art Online Tagebuch – allerdings nur für kurze Nachrichten und auf eine bestimmte Frage ausgerichtet. Man kann sich dort ganz einfach mit seiner E-Mail-Adresse anmelden und erhält jeden Abend um 20 Uhr eine Mail mit der Frage „“What are you grateful for today?“ (Wofür warst du heute dankbar?). An sich ja eine nette Idee. Aber wird dieses Mailsystem wirklich meinem Tagesablauf gerecht? Vielleicht hat diese Seite auch gar nicht den Anspruch einem Tagebuch gerecht zu werden, schließlich schließt die Nutzung dieser Seite das Führen eines Tagebuchs nicht aus. Trotzdem gefällt mir die Idee nicht. Die Zeit, die ich für das Beantworten dieser Frage per E-Mail aufbringe, kann ich mich genauso gut mit einem Notizbuch und einer Tasse Tee aufs Sofa bringen und es mir gemütlich machen.

Allerdings hätte ich – wie bei anderen Online-Tagebüchern  auch – permanent die Angst, dass die Seite irgendwann plötzlich nicht mehr erreichbar ist und alle Einträge weg sind.  Vielleicht bin ich da auch ein wenig altmodisch, aber ich finde es geht nichts über Papier und Stift und eine Schublade oder ein Regal mit „anfassbaren“ Einträgen, die nicht von einem Server und einem Betreiber abhängig sind.

 

Wie seht ihr das? Nutzt ihr solche oder ähnlichen Seiten? Schreibt ihr euere Notizen/Tagebücher online?

 

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Kategorie: Tagebuch
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7 Antworten
  1. Christian sagt:

    Guten Morgen,
    das wäre doch ein Thema für eine neue Umfrage!

  2. T-M sagt:

    Ich muss zugeben, dass ich von Online-Tagebüchern nciht viel halte.

    Papier und einen Stift kann ich überall hin mitnehmen, wenn mir danach ist. Gut, heutzutage kann man auch „überall“ ins Internet, aber trotzdem fühle ich mich mit echtem Papier unabhängiger.

    Man ist mit einem echten Büchlein auch flexibler. Nein, vermutlich stimmt das nicht: Am Computer hat man unter Umständen auch viele Gestaltungsmöglichkeiten usw. Aber man ist auf andere Weise flexibel, je nach Laune und individueller Veranlagung gibt es ja diverse Gestaltungsmöglichkeiten, man ist ja nicht verpflichtet, sich „nur“ auf Text zu beschränken. Und auch beim Text kann die Handschrift auch z. B. Gefühle ausdrücken usw. (Bis hin zu 5 cm Großen Buchstaben, bei denen man so fest aufgedrückt hat, dass das Papier eingerissen ist, wenn man wirklich wütend ist — keine Sorge, das ist bei mir nur ein einziges mal vorgekommen.)

    Auf Papier zu schreiben ist für mich auch ein ganz anders Gefühl, als am PC, schon allein deshalb, weil ich schreiben kann, ohne viel nachzudenken, und dann was ich geschrieben habe, nicht so leicht korrigieren oder gar komplett neuschreiben kann, wie das am Computer geht. Da würde ich vermutlich jeden Satz so lange neu formulieren, bis mir die Lust am Schreiben vergangen ist. Ich schreibe daher solche Sachen lieber per Hand, trotz meiner schrecklichen Handschrift.

    Auch ist Papier potentiell dauerhafter, es verschwindet nicht einfach bei einem Computerabsturz oder dergleichen. Und wenn das ganze online ist, hätte ich vor einer Sache noch mehr Angst, als vor dem Verschwinden: Dass das Ganze durch einen Fehler oder dergleichen öffentlich wird. Zwar habe ich nichts wirklich schlimmes zu verbergen, aber ich würde einfach sehr gerne selbst entscheiden, wer wann was liest; es geht mir vor allem einfach um die Privatsphäre.

    Kurz und gut: Ich bleibe weiterhin beim echten Papier. Ich mag damit etwas altmodisch sein, aber das bin ich (zumindest für mein Alter) vermutlich sowieso. Aber es gefällt mir, und darauf kommt es bei solchen Sachen schließlich an.

    Ich kann mir vorstellen, dass es durchaus viele Leute gibt, die Online-Tagebücher gut finden. Ist halt Geschmackssache, jeder wie er meint.

    Um aber abschließend nochmal auf die Überschrift zurückzukommen: Es besteht ja weder beim Online-Tagebuch noch beim Papier-Tagebuch irgendeine Verpflichtung, wirklich täglich zu schreiben. Es reicht, wenn man schreibt, wann immer einem danach ist.

    Der Vorteil von HappyRambles scheint ja zu sein, dass es einen täglich per E-Mail daran erinnert was zu schreiben. Das fände ich persönlich aber eher lästig. Wobei auch das sicherlich Geschmackssache ist.

  3. Judith A. sagt:

    Das Problem, das ich mit dieser Idee habe, ist, dass sie jeden Tag um 20 Uhr eine Mail schicken. Meistens kontrolliere ich meine Mails aber nur ein Mal am Tag, und das irgendwann am Nachmittag. Ich würde also ständig daran erinnert werden, etwas zum gestrigen Tag aufzuschreiben…
    Außerdem bin ich nicht immer online – ich gehöre wohl zu der aussterbenden Rasse ohne Smartphone. Von daher kann es kommen, dass ich, vor allem im Urlaub oder sonst wo unterwegs, meine Mails ebenfalls nicht checke. Dann hätte ich nach ein paar Tagen ne ganze Reihe an Mails, könnte aber wahrscheinlich nicht mehr zuordnen, was zu welchem Tag gehört.
    Stift und Notizbuch funktioniert immer und überall, auch unterwegs, auch bei Stromausfall, wann ich will, wo ich will, wie ich will. Und ich mag es, handschriftlich zu schreiben.

  4. Christian sagt:

    @Christian: gute Idee. Gehe ich die nächsten Tage mal an

  5. Von Online-Tagebüchern würde ich aus den erwähnten Gründen auch die Finger lassen.
    Mein persönlicher Favorit für das Führen meines Autorentagebuchs am PC ist das kostenlose iDailyDiary (http://www.splinterware.com/products/idailydiary.htm): Kostenlos, mit deutscher Benutzeroberfläche und zudem noch portabel, so dass man es auf dem USB-Stick mitnehmen oder auf Dropbox speichern kann.

  6. Thomas W. sagt:

    Da selbst ich meine Handschrift schon nach kurzer Zeit kaum entziffern kann ;), finde ich die Idee mit online- oder PC-Tagebüchern gar nicht so schlecht. Hier noch ein paar andere Beispiele:
    http://280daily.com
    http://ohlife.com
    http://750words.com/

  7. Himbeer sagt:

    Ich hätte auch in erster Linie Angst vor einer Datenpanne. Abgesehen davon finde ich auch Papier und Stift viel schöner als eine Website…

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