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Wer Ebbe in der Kasse hat und Begeisterung für das Tagebuchschreiben, wird auf der Seite http://store.createwritenow.com fündig. Mari L. McCarthy ist Tagebuchtherapeutin und bietet ´journaling services for self-discovery and personal growth´ an. Bei ihr gibt es eBooks zu verschiedensten Themen des Tagebuchschreiben: vom Buch über Gesundheit und Selbstentdeckung, über dunkle Schokolade oder darüber, wie man den richtigen Job findet. Besonders fasziniert hat mich das Thema Geld. Ich habe schon viel experimentiert mit meinem Tagebuch, aber noch nie zum Thema Geld oder Reichwerden.

Klingt das nicht verführerisch: jeden Tag seine Seiten und kurze Zeit später sein Konto füllen? Das wär´s doch! „Das Ticket zur finanziellen Freiheit“, wie es bei amazon heißt. Ich habe mir das eBook Pay Yourself First (Werbelink) als Kindle-Version auf meinen PC geladen und gestaunt und dann spontan die Entscheidung getroffen, weiterhin nicht reich zu werden durch das Tagebuchschreiben. Stattdessen werde ich Mari´s Tipps zur Money Mastery kurz zusammenfassen und KOSTENFREI ins Notizbuchblog stellen. Am nächsten Dienstag. Vorher muss ich noch etwas Geld verdienen mit anderen Dingen.

Falls Ihr besondere Wünsche oder Fragen habt zum Thema Geld und Tagebuch, dann werde ich gerne versuchen, sie im Sinne einer Tagebuchtherapeutin zu beantworten. Ich freue mich auf eure Fragen in den Kommentaren oder per E-Mail.

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Kategorie: Tagebuch  Tags: , ,

Zunächst: vielen Dank für die große Beteiligung bei der Umfrage am letzten Dienstag!!! Willkommen, Tagebuch-Typen-Mischlinge! Allerdings ist neben den Mischformen auch ein zarter Überhang der Chronisten und Momente-Sammler zu verzeichnen. Der heutige Beitrag ist euch gewidmet.

In dem Buch New York Diaries, hrsg. von Teresa Capenter, finden sich an jedem Tag Einträge unterschiedlicher Menschen aus unterschiedlichen Epochen. Eingefleischte New Yorker kommen hier ebenso zu Wort wie Besucher, meist Künstler-, Schreiber-, Denker – Innen wie z.B. Albert Camus, Mark Twain, Joyce Carol Oates und viele andere. Zusammen weben sie einen Teppich aus Impressionen über die Stadt und die jeweilige Zeit, insgesamt 400 Jahre umspannend. Wer NY liebt, knüpft an, knüpft weiter und verliert sich in den Fäden der Tagebucheinträge und ihrer Sicht auf die Stadt. “My experience is that a man cannot go anywhere in New York in an hour. The distances are too great—you must have another day to it. If you have got six things to do, you have got to take six days to do them in.”—Mark Twain, February 2, 1867.

Gefunden in der New York Times und dabei folgenden Kommentar aufgespürt, den ich hier gerne wieder gebe, weil er so anrührend ist und aufzeigt, welchen Wert das Aufzeichnen und Momentesammeln hat – er stammt von R. Grayson:

“I highly recommend that more people keep a diary. I started my own daily diary in August 1969 when I was an 18-year-old about to start Brooklyn College and I have not missed a day since then, writing for about half an hour every day. My handwriting is less legible and a bit shakier at 60, but it’s really wonderful to be able to look back and see your former self dealing with each day. Although I doubt my diary has any literary value, it is important to me, and sometimes interesting, if not because of my personal life or feelings, but for being alive at a particular time and being witness to some interesting events, like the first Earth Day in Prospect Park with Gov. Nelson Rockefeller in 1970 or being at the Earth Day opening of the lawn at Brooklyn Bridge Park forty years later.”

New York Diaries: 1609 to 2009 (Werbelink) gibt es für knapp 16 EUR bei amazon.


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Kategorie: Tagebuch  Tags: , ,

1000 ways to leave your lover – und 1000 Arten, ein Tagebuch zu schreiben. In dem Buch von Christian Schärf im Duden Verlag (hatten wir schon vorgestellt) werden 25 verschieden Stile berühmter Diaristen skizziert. Wenn man die möglichen Kombinationen und individuellen Spielarten dazu nimmt, kommt man sicher auf 1000 Arten, mindestens. (Siehe auch Beitrag vom 13.12.122 über die 101 Gründe für Tagebuchführen von Sam, http://www.easyjournaling.com/).
Heute einmal die direkte Frage an die Tagebuchschreiber unter Euch: wie würdet Ihr Euren eigenen Tagebuchstil charakterisieren? Der Einfachheit halber, gebe ich ein paar Stilrichtungen – 10 statt 1000 – vor, wissend, dass Stilmix normal ist und die Reinform selten vorkommt. Mir geht es darum, Rückmeldung zu erhalten, was euch beim Thema Tagebuch besonders interessiert und wie Ihr analog oder digital das Prinzip Tagebuch mit Leben füllt.

Bitte Ankreuzen, welcher Typenbeschreibung Ihr Euch am ehesten zuordnen würdet.

  • Chronisten: Täglich alles aufschreiben, was passiert ist, egal ob in Stichworten oder Prosa
  • Momente-Sammler: Besondere Erlebnisse oder Erfahrungen im Tagebuch festhalten, um sich daran zu erinnern
  • Freestyler: Morgen- oder Abendseiten, also free-writing oder automatisches Schreiben.
  • Spontis: Spontane Aufzeichnungen, assoziatives Skizzieren, egal ob in Stichworten, Prosa oder Lyrik und /oder Zeichnungen
  • Affekt-Schreiber: Anfallsartiges Niederschreiben negativer Gefühle, um so den Frust, Schmerz, Ärger nach draußen zu bringen und sich zu entlasten.
  • Selbstbeobachter: das eigene Denken, Fühlen und Handeln schreibend umkreisen,eine Art DIY-Psycho-Analyse
  • Reflexionsschreiber: vor Entscheidungen oder in Konflikten die unterschiedlichen Sichtweisen zu Papier bringen – egal ob in Listenform oder Prosa
  • Themen-Schreiber: Reise, Garten, Lektüre, Traumtagebuch, Ideentagebuch …
  • Experimentalisten: Arbeit mit kreativen Schreibtechniken im Tagebuch
  • Ganz anders, nämlich …

 
Welcher Tagebuch-Typ bist du?

  • Momentesammler
    (20%, 15 Stimmen)
  • Chronist
    (16%, 12 Stimmen)
  • Selbstbeobachter
    (16%, 12 Stimmen)
  • Sponti
    (16%, 12 Stimmen)
  • Affektschreiber
    (11%, 8 Stimmen)
  • Ein ganz anderer Typ
    (8%, 6 Stimmen)
  • Freestyler
    (4%, 3 Stimmen)
  • Reflexionsschreiber
    (4%, 3 Stimmen)
  • Themenschreiber
    (3%, 2 Stimmen)
  • Experimentalisten
    (3%, 2 Stimmen)

Stimmen: 75

 
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Auf Eure Kreuze und Eure ausführlichen Antworten freue ich mich sehr und hoffe, Ihr zwackt 5 Minuten vom Tagebuchschreiben ab für eine Mail an ava@notizbuchblog.de oder einen Kommentar.

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Kategorie: Tagebuch, Umfrage  Tags:

Wieso in der allzu einen Person?
Der und nicht andren? Was tu´ ich hier schon?
Am Tag, der ein Dienstag? Im Haus, nicht Nest?
In Häuten statt Schuppen? Gesicht statt Blatt?
Nur einmal persönlich? Und immer statt?
/…/
Allein hier bei mir und mit mir? Wie denn?
Nicht nebenan oder meilenweit weg,
nicht gestern und nicht vor Jahrhunderten
sitze und blick´ ich ins leere Eck
/…/

Selten hält man inne und fragt, wer man ist und warum oder wie viele. Meistens klären das die anderen, der Alltag, der ganz normale Wahnsinn, der pausenlose. Dann aber die Pause. Die Verwunderung: warum bin ich hier und nicht in Hollywood oder im Bundestag oder auf dem Pilgerweg? Warum zu Beginn des 3. Jahrtausends?
Kleine Gedankenspiele. Eine andere sein, in einer anderen Zeit, an einem anderen Ort dieses Universums. Der Blick ins Leere. Komische Sache, wie Dinge zusammen hängen.
Das Telefon klingelt. Pause vorbei.
Das Buch zuklappen, doch in Griffweite liegen lassen. Nein, es geht nicht um das Tagebuch, auch nicht um meine lyrische Verdichtung des Tagebuchdienstags (schön wär´s!).
Der heutige Beitrag ist meine Verbeugung vor der polnischen Dichterin und Nobelpreisträgerin Wislawa Szymborska (Wikipedia), die vor einer Woche im Alter von 88 Jahren gestorben ist.
Nebenbei ist es eine Buchempfehlung für Innehalter, Sprach- und Schreibfreudige: das Gedicht „Verwunderung“ stammt aus dem Gedichtband Hundert Freuden (Werbelink), suhrkamp Taschenbuch, 1996. Solltet Ihr das Buch kennen oder ihre Gedichte, lasst uns gemeinsam wundern!

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Kategorie: Tagebuch  Tags:

In Notizbüchern landen nicht nur Worte und Sätze, sondern häufig auch Skizzen.
Mit einer Skizze begann eine bundesweite Aktion zur Gewalt gegen Frauen. Isabell Neher, Grafikdesignerin in Crailsheim, fand, dass zu viele Aktionen nur den Kopf ansprechen und nicht das Herz. Sie weiß: um Menschen wirklich aufzurütteln und zu aktivieren, müsste man emotionaler werden. Man müsste die Verletzung von Frauen sichtbar und spürbar machen. Sie will mit Nadeln besteckte Puppen verteilen, um ins Gespräch zu kommen.

Zusammen mit Amnesty International und engagierten Mitstreiterinnen der handmade-Szene entstand so die Aktion „Äußerst grausames Spiel“, bei der am 8. März 2012 tausende von Puppen auf Straßen und Plätzen verteilt werden sollen. Achtung: es werden noch MitnäherInnen gesucht.
Wer sich an der Aktion beteiligen möchte, findet auf der Seite „Äusserst grausames Spiel“ alle Informationen zur Aktion.

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Kategorie: Allgemein  Tags: ,

Neulich blieb ich im aktuellen Magazin des Stern „Gesund leben“ an den Gedanken von Prof. Harald Walach, mit dem Titel „Zähneputzen fürs Gehirn“, hängen.
Er wundert sich, warum wir so viel Zeit auf die Körperhygiene verwenden, unseren Geist aber verlottern lassen. Wir würden wie im Mittelalter stinkend und mit fauligem mentalem Gebiss unterwegs sein, dabei wäre Gedankenhygiene ebenso sinnvoll wie machbar.
Ich wundere mich mit ihm und stimme ihm zu: bestenfalls ein wenig Puder aufsprühen, ein paar Tropfen Eau de BrainGym aber keine ernsthafte Hirnhygiene – so behandeln wir unser bestes, zumindest sehr kostbares, Stück. Wie die meisten Menschen habe auch ich keine tägliche Routine für den Kopf. Nur dann, wenn die Zeit reicht, kümmere ich mich bewusst um meinen Geist. So eine Art Badetag am Sonnabend, oder die gelegentliche Kurpackung. Aber tägliche Mentalhygiene? Soll ich jetzt auch noch das Gedankenzwischenraumbürstchen für meine Gehirnzellen benutzen? Dann komme ich morgens gar nicht mehr aus dem Haus oder abends gar nicht mehr ins Bett. Wir sollten, so verstehe ich den Professor, jeden Morgen unsere Gedankenwelt reinigen, pflegen und schützen und abends die Wahrnehmungs- und Erlebnisreste aus den Gedächtnisregionen schrubben, um Fäulnisprozesse zu verhindern. Tipps dafür gibt es an jeder Ecke, Buchläden und Zeitschriften sind voll davon.

Ich bin hin und her gerissen. Recht hat der Professor, sagt mein vernünftiger Kopf, ich bin keine Selbstoptimierungsmaschine, sagt mein rebellisches Selbst. Oder, – da leuchtet ein Hoffnungslämpchen in mir auf- , oder könnte ich einfach das Tagebuchschreiben zur ausreichenden Gedankenhygiene erklären? Dann wäre ich jetzt fein raus. Ich würde die Nase rümpfen über die müffelnden Nicht-Schreiber, die nicht einmal gelegentlich ihren Seelenhaushalt aufräumen oder die Fenster putzen. Dann würde es jetzt Zeit werden für die unter euch, die nur über Notizbücher lesen oder sie besitzen aber nicht für gedankenhygienische Zwecke benutzen: ein bisschen sauber muss schon sein!

Noch sind wir im Januar, noch ist Platz für einen guten Vorsatz.

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Kategorie: Tagebuch  Tags: ,

„Hier sind meine Vorsätze für die nächsten 3 Monate; den nächsten Jahresabschnitt. Erstens, keine zu haben. Nicht gebunden zu sein. Zweitens, frei & freundlich mit mir selbst umzugehen, mich nicht zu Gesellschaften anzutreiben: lieber zurückgezogen in meinem Studio zu sitzen & zu lesen ….. dann – , nun der Hauptvorsatz ist der wichtigste – keine Vorsätze zu fassen. Mal lesen, mal nicht lesen. Ausgehen, ja – doch auch zuhause bleiben, obwohl man eingeladen worden ist.“

Virginia Woolf am 2. Januar 1931.

Und ich? Mal Tagebuch schreiben, mal keines schreiben, mal ohne Punkt und Komma alles heraus kübeln, mal ganz ordentlich die Ereignisse des Tages festhalten, mal in lyrischer Form, mal ohne Regeln, mal böse und fies, mal wertschätzend, positiv und optimistisch, mal ohne Worte, nur in Bildern, mal mit Stift und Papier in das ausgewählte Heft oder Buch, mal in den Rechner (z.B. Evernote ausprobieren), mal einen Kommentar im Notizbuchblog hinterlassen und auf den Kommentar vom Kommentar antworten, mal schweigen und genießen.
Mal Vorsätze ernst nehmen, mal über Bord werfen!

Und ihr? Für alle Eure Vorsätze und Nicht-Vorsätze, für alle mutigen Experimente so wie für alle bewährten Systeme mit Euren Notiz- und Tagebüchern viel Erfolg und Spaß für das Jahr 2012!
Für alle Eure Erfahrungen, Antworten, Fragen, Anregungen rund um das Thema Tagebuch jetzt schon vielen Dank!

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Kategorie: Tagebuch  Tags: ,

Zum Jahresende möchte ich gern bedeutsam werden. Ein letzter Text muss schließlich Gehalt haben und Rückblick und Ausblick und natürlich Relevanz für die Leserinnen und Leser des Notizbuchblogs. Oder ist etwa schon alles gesagt für dieses Jahr?
Da kommt eine Idee gesegelt, besser gesagt auf einem Schlitten, gezogen von Ponys, was eine dramatische Fehlentscheidung war. Ich greife voraus und gleichzeitig zurück: im Jahr 2012 jährt sich zum 100. Mal das tragische Ende der Robert Falcon Scott-Expedition zum südlichsten Punkt der Erde. Er und seine Leute lieferten sich ein Wettrennen mit den Norwegern um den ersten Platz am Südpol. Erster! Das alte Spiel. Leider verloren. Angeblich wegen der Ponys und der Motorschlitten. Roald Amundsen, der Rivale, der auf Schlittenhunde und Kleidung aus Rentierfellen gesetzt hatte, hisst am 14. Dezember 1911 die norwegische Flagge. Der Brite R.F.Scott erreicht den Ort erst 35 Tage später und überlebt – zusammen mit seiner Mannschaft – die Rückreise nicht. Am 29. März 1912 schreibt er in sein Tagebuch: „Letzter Eintrag. Um Gottes willen – sorgt für unsere Hinterbliebenen!“

Auf meinem Weihnachtswunschzettel steht das Buch Letzte Fahrt: Kapitän Scotts Tagebuch – Tragödie am Südpol. 1910-1912 (Werbelink) von Robert Falcon Scott. Er schreibt seine Einträge unter Bedingungen, die wir uns in der warmen Stube, den Stift in der gut durchbluteten Hand, den heißen Kaffeebecher auf dem Tisch, nur schwer vorstellen können. Robert F. Scott ist ein Tagebuchschreiber, von dem ich mir für mein Schreiben und Leben viel verspreche. Der Kommentar in der NZZ, vom 27.11.11 (laut amazon) macht jedenfalls neugierig darauf: „Bis heute hat wohl kein Autor vermocht, die Tragik des Scheiterns emotional besser in Worte zu kleiden als der literarisch hoch begabte Expeditionsleiter selbst.“ Wenn man schon scheitern muss, was ja gelegentlich vorkommt, wenn auch nicht so endgültig wie bei Scott, dann gerne mit der Fähigkeit, die eigene Tragik in literarisch ansprechende Form zu kleiden. Oder seht Ihr das anders?!

Ich verabschiede mich für dieses Jahr mit dem Ausblick, zu Beginn des neuen Jahres von dem Buch zu berichten und Erkenntnisse für Diaristen (= Tagebuchschreiber) daraus abzuleiten, vorausgesetzt es liegt unter dem Tannenbaum, sonst könnte es noch etwas dauern …
Allen Leserinnen und Lesern dieses Blogs ein fröhliches Fest, ruhige Tage zwischen den Jahren – mit viel Muse zum Tagebuch schreiben – und eine erfolgreiche Expedition in und durch das Jahr 2012!

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Kategorie: Tagebuch  Tags:

Das ist Sam. Auf seinem Blog easyjournaling.com teilt er seine Erfahrungen mit dem Tagebuchschreiben seinen Lesern mit und möchte ihnen Lust aufs selber-Schreiben machen.
Unfassbare 101 (einhunderteins) Gründe hat er gefunden, warum es sich lohnt, ein Tagebuch / ein Journal zu führen. Er beginnt mit der Rubrik Self-Improvement und findet 28 Anregungen, wie das Journal einen besseren Menschen aus einem macht. Es geht weiter mit den Rubriken Kreativität, Familie, Schreiben, Problemlösung, Spiritualität, Alltag und „Logging“.
Bei Licht (und mit deutscher Brille) betrachtet, schreibt er weniger über Gründe sondern vielmehr über Tipps zum Führen eines Journals. „Don´t worry, be happy!“ klingelt an. Das muss man mögen, genauso wie die Grundidee, dass wir uns ständig und überall verbessern sollen.
Vor allem in seinen Selbstentfaltungs- und Spiritualitätsrubriken gerät man fix unter Stress, weil die Körbe hoch hängen aber natürlich erreicht werden sollen. Ich aber räkle mich gerade im Tagebuch gern in meiner Unvollkommenheit und möchte mal nichts lernen, verbessern, kultivieren, einfach Ich sein und keine Andere.
Vielleicht ist das lediglich eine Stil- oder Mentalitätsfrage.
Was ich allerdings toll finde, ist, dass er sich dabei selbst auf die Schippe nimmt. Zum Beispiel Tipp / Grund Nr. 69: „Make your therapist happy. Yup doc, I wrote in my journal, just like you asked. Do I get a discount now?“
Bei Nr. 86 sind wir uns komplett einig: „Have a guaranteed moment of reflection – Life is busy. Like CRAZY busy. We may not stop and let it all in very often, but a few minutes with your journal gives you that opportunity pretty much every day.“
Das schätze auch ich am Tagebuch besonders: so eine Art Boxenstopp.
Um sich ein eigenes Bild über Sams 101 Gründe zu machen, empfiehlt sich auf jeden Fall ein Besuch auf seiner Seite:

I don’t know if there is a typical stereotype of a journaler, but I doubt the love of hockey and journal show up in the same bio too often. I say all of this because I believe there is a ton of us out there that believe in recording our life history but don’t have the time to journal in the way the gurus preach you should. I believe that journal and diary keeping is as important for the busy professionals, students and parents as it is the small children or retired grandparent. I believe that it is possible to journal as frequently as you want and still live a normal life.

Erkennt ihr euch in seinen Tipps wieder?

#tagebuchdienstag

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Kategorie: Tagebuch  Tags:

Im aktuellen newsletter von Förster & Kreuz, http://www.foerster-kreuz.com, bin ich auf einen Beitrag gestoßen, der für Kreative, Künstler, Lebenskünstler, Notizbuch- und Tagebuchschreiber und den Rest der Welt sehr beachtenswert ist. Sie stellen darin einen Künstler namens Mike Winkelmann, alias Beeple, vor. Sein Prinzip: jeden Tag ein Kunstprojekt beginnen und es abschließen. Auf seiner homepage www.beeple-crap.com erklärt er den Grund für seine „Everydays“: Er will in bestimmten Bereichen besser werden und tut dies, indem er jeden Tag etwas erschafft und das Ergebnis davon online veröffentlicht. Fast 1.700 Tage in Folge hat er nach eigenen Angaben durchgehalten und eine Menge, genaugenommen fast 1.700, Zeichnungen, Filme und Fotomontagen produziert, d.h. etwas begonnen und es abgeschlossen. Ohne Anspruch darauf, dass jedes Werk ein Meisterwerk ist, aber mit dem Anspruch, mit der Everyday-Aktion sein Potenzial zu erweitern und zu verfeinern.

Zu Recht könnten wir uns die Frage stellen: wo wäre ich heute, hätte ich jeden Tag eine Etappe auf einer bestimmten Wegstrecke zurück gelegt? Hätte ich meine Vorhaben nicht nur mit Gedanken und Worten paniert sondern sie direkt in die Pfanne gehauen? Tag für Tag! Da solche Fragen (hätte, hätte, Herrntoilette) aber zu schlechter Stimmung führen, formulieren wir sie um: welche Projekte oder Herausforderungen jiepern heute unserem Entschluss entgegen, begonnen und abgeschlossen zu werden? Ohne Vielleicht, ohne Einschränkung, ohne Angst vor dem Scheitern!

Das Tagebuch, – um die Kurve zum Tagebuchdienstag zu nehmen –, das Tagebuch ist ein wunderbares Übungsfeld, um sein Potenzial zu erweitern und jeden Tag einen Eintrag zu beginnen und ihn zu beenden. Ohne Anspruch auf auf kreative Höchstleistung oder bahnbrechende Erkenntnisse. Einfach nur Datum hinschreiben, Stift über das Papier schicken: mit Worten, Skizzen, Sätzen, mit Lyrik, Gestammel, Banalem oder Wichtigem. Der berühmte Diarist Victor Klemperer hat es so formuliert: „Nur Leben sammeln. Immer sammeln. Eindrücke, Lektüre, Gesehenes, alles. Und nicht fragen wozu und warum. Ob ein Buch daraus wird oder Memoiren oder gar nichts, ob es in meinem Gedächtnis haftet oder verdirbt wie eine schlechte photographische Platte. Nicht fragen, nur sammeln.“

Ob Klemperer oder Beeple, die Message dahinter ist simpel: Tu es!!!

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Kategorie: Tagebuch