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Mein Freund E. aus A. hat eine Weltreise gemacht. Allein. 3 Monate. Erst nach Asien, dann nach Südamerika. Viel Welt in kurzer Zeit. Im Gepäck Notizbücher und Stifte. Wie viele Reisende vor, mit und nach ihm hat er auf der Reise seine Eindrücke sprachlich verarbeitet und verdichtet. Anrührende Porträts sind entstanden, kenntnisreiche Beschreibungen besonderer Orte.
Doch während er als geübter Schreiber zwar Spaß hat am Fabulieren und Formulieren, fehlt ihm etwas. Es fehlt ihm ein emotionalerer Zugang. Zu viele Eindrücke, die ihn im Laufe eines Tage bestürmen und die bewältigt sein wollen; insbesondere da er allein unterwegs ist und niemanden an seiner Seite hat, um die Erfahrungen zu teilen. So entwickelt er eine Methode, die schon bald zum täglichen Ritual gehört: das intuitive Tagebuch.

Vor dem Einschlafen nimmt er sich ein paar Minuten Zeit, um den Tag an sich vorbeiziehen zu lassen. Gesichter, Begegnungen, Geräusche, Gerüche, Landschaftseindrücke, Überraschungen, Empfindungen, Stimmungen. Der Ablauf ist immer gleich: atmen, innehalten und dann den Stift auf ein quer liegendes Din A4 Blatt von links nach rechts laufen lassen. Wie ein Seismograph wandert der von seiner linken Hand geführte Stift über die Papierfläche. Sie hinterlässt Linien, Schraffuren, Kringel, Schlaufen – je nach Stimmung dieses spezifischen Tages. Nur er kann die Zeichen dechiffrieren, nur in ihm tauchen die der Skizze zugehörigen Bilder auf, als wären es Sequenzen eines Films, den nur er sehen und verstehen kann.
Man kann die Methode natürlich auch ohne Weltreise anwenden. Vielleicht habt Ihr ebenfalls ausgefallene, eigene Methoden des Tagebuchschreibens? Her damit!!

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Wer den Roman Tschick gelesen hat (Amazon (Werbelink)), wird mit Erschütterung die Nachricht vom Tod seines Erfinders, des Schriftstellers Wolfgang Herrndorf vernommen haben. Herrndorf war bereits bei Veröffentlichung des Erfolgsromans an einem Gehirntumor erkrankt. Im Blog „Arbeit und Struktur“, http://www.Wolfgang-Herrndorf.de, lässt er die Öffentlichkeit teilhaben an der Auseinandersetzung mit seinem von Krankheit und Todesangst überschatteten Leben. Ich habe diese Seite gerade erst entdeckt. Sie sind das Eindrücklichste, was ich seit langem gelesen habe und verkörpern für mich die hohe Kunst des Tagebuchschreibens: schonungslos, experimentell, sprachlich brillant, emotional anrührend und – durch die literarische Bearbeitung – distanziert und niemals nie larmoyant.
Die Beiträge im Archiv umfassen etwas mehr als drei Jahre. Es scheint, als wäre ihm das Notieren seiner Zustände und Erfahrungen zur Dringlichkeit geworden:

[…] Rückblende, Teil 4, Das Moleskine – Am 3. März kaufe ich mir am Alexanderplatz ein Notizbuch. Ich habe nie eins besessen, Dinge immer auf kleine Zettel, Bierdeckel, Fahrkarten notiert, wenn mir unterwegs etwas einfiel, Autor mit Notizbuch: schien mir immer eine Spur zu eitel für einen Behelfsschriftsteller wie mich. Jetzt ist der Wunsch danach übermächtig… […] … in einem Diagramm skizziere ich die Verhältnisse in meinem Kopf. Unter der Rubrik “Vorstellungen” liste ich Bilder und Gedanken auf, die ich hilfreich gefunden habe im Kampf mit der Todesangst, und immer, wenn ich vor Panik nicht mehr denken kann, schaue ich jetzt in mein Büchlein und gehe ein paar Bilder durch. Meistens reichen zwei oder drei, um mich zu beruhigen, und die, die sich als besonders effektiv erweisen, versuche ich selten zu benutzen und mir für die größeren Krisen aufzusparen….[…]

Am 19.7. dieses Jahres schreibt er:

[…]Am liebsten das Grab in dem kleinen Friedhof im Grunewald, wo auch Nico liegt. Und, wenn es nicht vermessen ist, vielleicht ein ganz kleines aus zwei T-Schienen stümperhaft zusammengeschweißtes Metallkreuz mit Blick aufs Wasser, dort, wo ich starb. […]

Sein Blog endet am 26.08.2013 mit einem Eintrag unter der Überschrift Schluss:

Wolfgang Herrndorf hat sich am Montag, den 26. August 2013 gegen 23.15 Uhr am Ufer des Hohenzollernkanals erschossen.

Die Freunde, die ihn unterstützt und seinen Blog bis zum Ende mitbegleitet haben, seien an dieser Stelle unbekannterweise herzlichst bedankt!

Nachtrag: soeben lese ich, dass Rowohlt die Texte als Buch veröffentlichen wird.

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27
Aug.

Hinterher weiß man oft, dass man es vorher schon geahnt hatte. Dass der Job nicht zu einem passt, dass die Partnerwahl verrutscht ist, dass es schlauer gewesen wäre, einen fischigen Auftrag abzulehnen. Aber vorher war es eben kein wirkliches Wissen, sondern lediglich eine Ahnung.

In seinem lesenswerten Buch Wo gute Ideen herkommen: Eine kurze Geschichte der Innovation (Werbelink), Scoventa Verlag 2013, widmet Steven Johnson der Ahnung ein eigenes Kapitel. Er zeigt auf, wie es im Vorfeld des 11. September 2001 Ahnungen gegeben hatte, die, wären sie miteinander verknüpft und von entsprechenden Stellen in der Sicherheitsbehörde ernst genommen worden, möglicherweise das Attentat hätten verhindern können. S. 91:

[…] Sie (die Ahnungen) beginnen als vages, nur schwer in Worte zu fassendes Gefühl, dass es für das anliegende Problem eine interessante Lösung geben könnte, auf die noch niemand gekommen ist. […]

Ahnungen sind flüchtige Geschöpfe mit kurzer Lebensdauer. Im Alltag schieben sich die üblichen Notwendigkeiten in den Vordergrund und schon ist sie weg die verheißungsvolle Ahnung. Was muss man tun, um ihnen eine Chance zu geben? Mr. Johnson weiß Rat (S. 97):

[…] Ein Teil der Kunst, eine Ahnung zu kultivieren, besteht also in einem ganz einfachen Trick: alles aufschreiben.[…]

Da haben wir´s! Wo entstehen gute Ideen? Wo? Genau! Im Notizbuch oder Tagebuch, dem Ort für Ahnungen, Verknüpfungen und Aha-Momenten. Das Aufschreiben alleine macht zwar noch keine Innovation, aber es erhöht die Chance, dass diffuse Ahnungen im Lauf der Zeit Konturen bekommen. Es muss nicht gleich der Nobelpreis dabei herauskommen, es würde schon helfen, in Alltagssituationen der Ahnung eine Gestalt verliehen zu haben, um nicht erst hinterher festzustellen, dass man es bereits vorher gewusst hatte.

Erfahrungen dazu sind herzlich willkommen!

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Schonmal Hitze in der Stadt beschrieben? Die gelben Rasenflächen, die schlappen Blätter des Holunderbusches, das trockene Husten der Krähe, die Mainzelmännchentattoos auf der Wade der Kellnerin, die Hygienemaßnahmen der Punks auf der Bank im Schatten? Sie zupft ihm die Nasenhaare, er niest sich den Kitzel aus dem Leib, sein schwarzes Hoodie klebt am Körper.

Überhaupt die Schattenbänke! Bevölkert von den Alten, die ihren stickigen Wohnungen entfliehen und lesend, plaudernd, dösend am Kanal sitzen.

Schonmal aufgeschrieben, wie das Hemd am Rücken klebt, wie der Ventilator den Papieren auf dem Schreibtisch Leben einhaucht, wie Fenster krachend zufliegen, weil das Prinzip Durchzug seine Tücken hat? Aufgeschrieben, wie die Synapsen im Gehirn Siesta halten, obwohl Deadline droht.

Sie hat ihr Kosmetiktäschchen zugeklappt, übt Handstand am Ahornbaum. Zwei Beine in durchlöcherten Netzstrümpfen ragen in den Himmel.

Sommer in der Stadt! Schreib´s auf, der nächste Winter kommt bestimmt!

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Ist es Dir im Freibad zu laut und in der Sonne zu heiß? Dann such´ Dir einen schattigen Platz, möglichst in der Nähe eines duftenden Rosenstrauchs und hol Dein Tagebuch aus der Tasche.
Fällt Dir nichts ein? Versuch es mal mit dem Erinnern! Das Erinnern im Tagebuch hat den tieferen Zweck, relevante Lebensthemen zu wecken. Nicht, um die Autobiografie zu schreiben (warum eigentlich nicht?), sondern um leichtfüßig in verborgenen Räumen umherzustreifen. Die entsprechende Technik dafür ist zum Beispiel das Sequentielle Schreiben. Jeder neue Satz beginnt mit den gleichen drei Worten: Ich erinnere mich… Jeder Satzanfang wird ergänzt mit spontanen Erinnerungen. Nach den ersten zehn bis zwölf Ergänzungen tauchen Bilder oder Situationen auf, die lange verschüttet waren, an die man lange nicht gedacht hat.
Der Erfolgsschriftsteller Eugen Ruge (Preisträger des Deutschen Buchpreises 2011) tut genau das in seinem neuen Buch Cabo de Gata (Werbelink), rowohlt 2013. Der Ich-Erzähler erinnert sich ausgiebig und scheint dadurch nicht nur seine Schreib- sondern auch seine Lebenskrise zu bewältigen:

„Ich erinnere mich an den Anflug von Übelkeit, als die ersten Schokoladenweihnachtsmänner in den Schaufenstern auftauchten und ich noch immer nicht wusste, wo ich hinwollte.“ (S.20).

Erinnern fängt manchmal harmlos an und kann sich zu einer Reise in unbekannte Gefilde entwickeln. Schöne Reise allerseits!

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Sie wollen, dass ich meine Gedanken und Gefühle aufschreibe. Dann bieten sie mir an, dass ich meine geheimen Aufzeichnungen an sie schicken kann, sie würden sie für mich aufbewahren. Sie würden sie feinsäuberlich ablegen, so dass ich jederzeit in den Begebenheiten meines Lebens stöbern könne. So eine Art Gedankenmöbellagerung im Container, also selfstorage. Sie wollen kein Geld dafür haben. Ich habe eigentlich nur Vorteile davon. Oh life, oh life, soll ich das glauben?

Eigentlich nutze ich das Internet wie viele andere mit mir: naiv, unbedarft, hoffend, dass meine Spuren sich im Datenozean verlieren und dass Regierungen oder Kriminelle oder beide never ever Interesse daran haben könnten, meine Wege im Netz zu verfolgen. Aber auch meine Blauäugigkeit ist erschütterbar. Insbesondere dann, wenn ich die Logik eines Angebotes nicht verstehe. Vielleicht kann mir jemand helfen bei dem vorliegenden Angebot:

Mein Verständnisproblem: ich kann mit Stift und Papier oder im notebook alles aufschreiben, was ich will, wann ich will, wo ich will und kann es mir jederzeit abrufen oder es wiederfinden. Warum sollte ich meine „memorable days“ bei ohlife.com speichern? Ich kenne die doch gar nicht. Und wofür brauche ich eine Erinnerungsmail von den Herrschaften?

Bin ich zu paranoid, zu beschränkt oder zu weitab aller digitalen Weiterentwicklungen, um den Sinn zu verstehen?

Bitte um Aufklärung!

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Man muss sich immer wieder wundern, welche Meldungen ihren Weg in die Welt finden. Eine Sensationsmeldung für Notizbuch- und Tagebuchfreunde findet sich auf Emma Watson has Imposter Syndrome, dort wird sie wie folgt zitiert:

[…] I’ve always kept and collected things, and I’ve always been interested in the idea of diaries. I must have 10 different personal diaries: I keep a dream diary, I keep a yoga diary, I keep diaries on people that I’ve met and things that they’ve said to me, advice that they’ve given me.
“I keep an acting journal. I keep collage books. They’ve given me a place in which I can try to figure myself out, because those kinds of ideas feel too personal to put out into the public or even discuss with anyone else. It allows me to get things out of my head and work them out in a way that feels safe, which is really helpful. I can kind of try things out and play around with things.[…]

Interessant ist vor allem der Zusammenhang, in dem sie über ihre obsessive Tagebuchleidenschaft spricht: sie leide angeblich unter dem sogenannten „imposter syndrome“ (s. auch Wikipedia), am ehesten zu umschreiben als Hochstaplerphänomen oder auch das Gefühl, eine Mogelpackung zu sein. Offensichtlich klärt sie in einem ihrer Tagebücher ihr Verhältnis zur Welt. Vielleicht bewältigt sie so die Angst des Hochstaplers vor dem Auffliegen, wenn sie sagt, dass sie Dinge im Tagebuch verarbeitet, um sich sicher zu fühlen.

Andere brauchen dafür Alkohol oder Tabletten, Diaristen nehmen ihr Tagebuch!

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Dringende Warnung an alle Menschen, die ein Tagebuch führen und persönliche Erlebnisse und Erfahrungen – was denn sonst? – da rein schreiben!
Wer unschöne Flecken auf seiner weißen Lebensweste aufweist, wer eine Person von öffentlichem Interesse ist, wer außerdem mehrere Kinder hat und sein Tagebuch achtlos den Nachkommen überlässt, der sorgt möglicherweise für Ärger unter denselben.

So geschehen im Haus Filbinger. Die Tochter findet, so heißt es im Vorwort ihres Buches Kein weißes Blatt: Eine Vater-Tochter-Biografie (Werbelink), Campus Verlag , die Tagebücher ihres Vaters beim Ausräumen des Elternhauses. Was tun damit? Entsorgen oder literarisch verarbeiten?

Wen würde es nicht in den Fingern jucken, die persönlichen Aufzeichnungen des eigenen Vaters, gar eines Mannes mit braunen Flecken auf seiner Weste, zu lesen und sich daran abzuarbeiten? Welche Tochter, welcher Sohn bekommt posthum noch einmal die Chance, ein Elternteil auf diese Weise zu begreifen?
Wehe aber, wenn die Geschwister über die Persönlichkeitsrechte des Vaters uneins sind, wenn sie nicht im Vorwege klären können, wo die Rechte anfangen und wo sie aufhören. Laut derzeitiger Rechtslage gehören die Tagebücher allen fünf Kindern, so mussten die wörtlichen Zitate aus dem Buch entfernt werden (Stuttgarter Zeitung vom 26.04.13) und am 2. Mai war Erscheinungstermin der korrigierten Fassung.

Zurück zur Warnung: solltet ihr Ärger unter euren Nachkommen vermeiden wollen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Verbrennen
  • Dem Deutschen Tagebucharchiv übereignen (http://www.tagebucharchiv.de)
  • Testamentarisch bestimmen, was wer damit tun darf und was nicht
  • So unspektakulär leben und schreiben, dass niemand sich je für eine Veröffentlichung interessieren wird

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Manchmal denke ich darüber nach, was ich schreiben würde, schrieb ich täglich Tagebuch. Natürlich nicht so eins, das dem späteren Ruhm zu dienen hat, sondern ein echtes…

So beginnt der Blogeintrag des Kulturwissenschaftlers Norbert W. Schlinkert. Er räsoniert über die Unterschiede zwischen dem „echten“ privaten Tagebuch und dem „fiktiven“, dem öffentlichen, also dem Weblog. Dann fragt er sich, was er in ein echtes Tagebuch überhaupt schreiben würde. Den Kommentar von Phyllis dazu finde ich sehr erhellend:

„…Ein privates Tagebuch zu führen: Manchmal vermisse ich das. Seitdem ich TT mache, liegt mein Tagebuch brach. Mir war damals nicht klar, dass das Weblog sich so auswirken würde. Das Zwiegespräch mit sich selbst, der Gang nach Innen wird ersetzt von diesem (für mich immer noch erstaunlichen) Gefühl, sich mit der öffentlich dargebrachten Gabe ein bißchen mit der Welt, den Anderen vermischen zu können….“

Darauf Herr Schlinkert:

„…Insofern fehlt uns, die wir ein persönliches Blog machen, die Tagebuch-Stufe, wir schreiben “es” direkt öffentlich, dabei aber bereits verklausuliert und somit schon ohne die Ausschläge nach ganz oben und unten, die allenfalls ahnbar sind. Wir sind Autoren unserer selbst und vergessen womöglich, dem Text ein Original als Basis zu geben – ist das so? Darüber wäre nachzudenken!“

Nachzulesen im Blog von Norbert W. Schlinkert

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Wird Stress mehr oder weniger, wenn man darüber schreibt? Je mehr in den Magazinen über Stress, Erschöpfung und Burn-Out berichtet wird, desto mehr scheint er zu wachsen. „So schlagen Sie den Stress!“ , „Gestresst oder depressiv? So erkennen Sie die Signale!“ , „Für jeden Stesstyp das passende Training“. Dann erklären einem die Fachleute wieder, warum sie wem welche Form des Ausgleichs empfehlen, warum der eine Joggen soll, andere aber Tai Chi üben, schwimmen oder Badminton spielen sollen (Stern, Gesund leben, Heft 2, 2013).

Meist stressen schon die Empfehlungen. Vor allem dann, wenn sie mit Ansprüchen und Aufwand verbunden sind. Leichtfüßig müssten die Maßnahmen gegen den Stress daher kommen! Mühelos belebend, wie ein leichter Frühlingswind nach endlosem Winter.

Frühlingswind bei Minustemperaturen? Da hilft nur eins: die Flucht ins kreative Schreiben!

Zum Beispiel mit dem Automatischen Schreiben: 5 Minuten den Stift über die Seiten jagen, ohne Absetzen, ohne Zensur und Kontrolle. Alles darf raus. Sich leer schreiben, bis die 5 Minuten vorbei sind. Dann aber sofort aufhören, auch wenn es schwer fällt.

Oder ein Tipp, den man als Labeling bezeichnen könnte, gefunden bei: A Simple Way to Calm Yourself: Describe Your Emotion. Hier schreibt sich der Autor aus schlechten Stimmungen heraus, weil er das Gefühl beim Namen nennt: „Ich bin gerade überfordert“ oder: „Ich fühle mich zerfranst“. Kein langer Text, keine Analyse der eigenen Befindlichkeit. Einfach nur benennen, welches unangenehme Gefühl vorherrscht. Nach seiner Erfahrung stellt sich sofort Entlastung ein: Gefahr erkannt, Gefahr benannt, Gefahr gebannt.
Natürlich kann man auch mit dem Stress spielen, wie ein altes griechisches Schreibspiel, das Akrostichon, uns nahelegt:

S icher ist, dass das
T empo, in dem wir leben, uns
R ichtig zwirbelt.
E s gibt sie so
S elten, die Momente der leichtfüßigen
S eligkeit.

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