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Zur Abwechslung eine Filmempfehlung für die Freundinnen und Freunde des regelmäßigen Tagebuchschreibens: Die Wand.

Die Protagonistin (unfassbar gut: Martina Gedeck) sitzt allein in einer Jagdhütte in den Bergen und schreibt auf, was sie erlebt, was sie bewegt, wie sie lebt, wie sie überlebt. Bei Kerzenlicht führt sie den Bleistiftstumpen über die Rückseiten beschriebenen Papiers. Ihre Zeilen drängeln sich auf den Seiten, Platz ist knapp. Eine Katze schnurrt, der Ofen bollert. Sie spricht mit keinem Menschen, mit niemandem ist sie am Chatten, Smsen, Twittern oder Telefonieren. Klingt nach Klausur oder Auszeit. Ist aber Endzeit.
Aus dem Radio rauscht es. Die Sendestationen sind verwaist. Keiner mehr da. Nur noch die einsame Schreiberin in der Hütte, deren Leben hinter Glas stattfindet. In der Verfilmung des Romans von Marlene Haushofer, „Die Wand“, ist sie die vermutlich einzige Überlebende nach einer nicht näher beschriebenen Katastrophe. Allein, allein, allein. Doch irgendwie geht das Leben weiter. Was ihr bleibt, sind ein paar Tiere, mit denen sie zusammenlebt (Hund, Katze, Kuh), die sie tötet (Wild), die sie zu zähmen sucht (weiße Krähe). Was ihr außerdem bleibt: harte tägliche Arbeit für Nahrung, Wärme, Schutz und: das Schreiben!

„Ich schreibe nicht aus Freude am Schreiben; es hat sich eben so für mich ergeben, daß ich schreiben muß, wenn ich nicht den Verstand verlieren will“

notiert sie in ihr Heft. Die Zeilen sind auch gesprochen am Beginn des Trailers zu hören.

Hier zwangsläufig die Brücke zum Tagebuch. Auch ohne Endzeit, Jagdhütte und gläserne Wand kennen Tagebuchschreiber dieses Gefühl. Sie schreiben, weil sie müssen, weil der Druck von innen so hoch ist, dass die einfache Bewegung des Stiftführens und Worteaufpapierwerfens dazu beiträgt, den Verstand zu behalten bzw. ihn wieder zu finden.
Wer solche Situationen kennt, wird diesen Film lieben, wird das Buch fressen und wie Franz Kafka dazu stehen, dass es Zeiten gibt, in denen das Tagebuch einfach unverzichtbar ist: „Gott will nicht, dass ich Tagebuch schreibe, ich aber, ich muss“, notierte Franz Kafka vor ca. 100 Jahren in sein Tagebuch.

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Ganz schlimme Sache. Außer meinem Geldbeutel mit sämtlichen Plastikkarten und meinem iPhone gibt es nichts, was ich weniger gern verlieren möchte als mein Tagebuch. Allein der Gedanke, dass fremde Augen in mein Innerstes blicken und fremde Finger die Seiten meines Innenlebens umblättern könnten, lässt mich erschaudern. Bis ins Mark und tiefer.
Deshalb hat mich die Notiz in der Süddeutschen Zeitung vom Freitag auch so verstört: „Martin Walser sucht sein Tagebuch“ (SZ, 05.10.12, S. 15)
Er habe es auf einer Zugfahrt von Innsbruch nach Friedrichshafen liegen lassen. Schon am 17. September hätte er den Verlust bei der Bahn gemeldet, jedoch bislang ohne Erfolg.
Ich unterstelle ihm schlechten Schlaf und quälende Selbstvorwürfe sowie banges Hoffen auf ehrliche Finder, die das kostbare Stück bei ihm bzw. beim Rowohlt-Verlag abgeben. Es soll ihr Schaden nicht sein. Der Finderlohn beläuft sich, laut Notiz in der SZ, auf 3000 Euro. Die BILD oder der Stern würden vermutlich noch ein paar Taler drauf legen, insbesondere dann, wenn sich in dem Tagebuch „Stellenliteratur“ finden würde, ihr wisst schon: Feuchtgebiete und so. Aber auch ohne entsprechende Medien ist der Preis für das Tagebuch sehr ordentlich.
Walser soll die Frage gestellt haben, warum Deutschland immer nur den Superstar suche und nicht das Tagebuch eines Schriftstellers. Eine sehr gute Frage!
Wie wäre es mit einer entsprechenden Geschäftsidee: Geo-Caching von Tagebüchern berühmter Autoren oder ein neues Sendeformat auf rtl: Deutschland sucht das Super-Tagebuch oder …?
Auf weitere Geschäftsideen hier im Blog und natürlich auf sachdienliche Hinweise zum Verbleib des Walser-Tagebuchs sind wir sehr gespannt!!!

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Wen interessiert eigentlich literarischer Stil beim Führen eines Tagebuchs? Nur wenige, das wissen wir aus einer früheren Umfrage. Aber für die wenigen „Eperimentalisten“, die über Erlebtes, Ausgedachtes, Halbwahres etc. schreiben und dabei auch gerne mal Literatur zum Kreativen Schreiben zur Hand nehmen, hier ein paar Tipps aus dem Nähkästchen:

  • Lutz von Werder, Schreiben von Tag zu Tag: Wie das Tagebuch zum kreativen Begleiter wird. Ein Handbuch für die Praxis (Werbelink): Er ist der ungekrönte König der deutschen Creative-Writing-Szene, insbesondere im Zusammenhang mit therapeutischen und pädagogischen Übungen. Ich finde seine Auswahl sehr beachtlich, gut gegliedert in literarisches, therapeutisches, philosophisches, spirituelles usw. Schreiben. Man muss nicht alle Übungen mögen, aber die Auswahl ist groß genug, um einige zu finden, die Spaß machen und die Fingerchen üben.
  • Alexander Steele, Romane und Kurzgeschichten schreiben (Werbelink): Vor ein paar Jahren habe ich einen Sommer lang das Buch durchgearbeitet, leider vieles davon wieder vergessen. Das ist eher etwas für die zeitaufwändigere Beschäftigung mit literarischen Formen, aber sehr schön im Wechsel von Erklärung und Übung.
  • Bonni Goldberg, Raum zum Schreiben – Creative Writing in 200 genialen Lektionen (Werbelink): kleine one-pager für die schnelle Übung zwischendurch. Augen zu, Finger auf eine Seite, Übung machen und fertig. Quasi ein Mini-Workout.
  • Interessant finde ich die neue Duden-Reihe von Ortheil (Werbelink) (hier schon mehrfach erwähnt und besprochen). Allerdings stört mich der elitäre Stil. Das sind sehr schlaue Autoren, die sehr schlaue Sachen sagen und schlaue Tipps geben, aber es kam kein rechtes Auja-Gefühl auf bei mir.
  • Vor kurzem erst gelesen und mich sehr amüsiert: Stephen King, Das Leben und das Schreiben (Werbelink). Man würde es bei einem Autor wie ihm nicht vermuten, aber er ist unglaublich komisch in der Beschreibung seiner Erinnerungen und Empfehlungen.
  • Wer mit Englisch kein Problem hat und verführbar ist durch Design, dem kann ich das Observation Deck empfehlen: Naomi Epel, A Toolkit for Writers. Da ziehst Du eine Karte, schlägst im Buch nach, welche Übung Du machen sollst und welcher Autor damit welche Erfahrungen gemacht hat.

Sollte jemand von Euch mit den Titeln viel experimentieren und daraufhin den Deutschen Buchpreis gewinnen, bitte ich um Benachrichtigung, besser noch: um eine persönliche Einladung!

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Zugegeben: das Thema ist nicht neu und der Impuls zu diesem Text stammt aus dem August. Wir haben schon September!!! Die Augustausgabe der brandeins fiel mir jedoch erst gestern in die Hände, sie hat das wunderbare Sommerthema „Nichtstun“. Tenor des Heftes: ganz schön schwer, nichts zu tun bzw. nicht das zu tun, was man muss, sondern was man will.

Fängt schon damit an, dass wir frühzeitig verlernen, was wir wollen, was uns beflügelt, was die Augen zum Glänzen bringt. Besser, wir lassen uns die Pflichten diktieren, dann können wir maulen und unser Schicksal bejammern. Müssen wir heute wieder tun, was wir wollen? Nein, zum Glück nicht, der Sommer mit seinen langen planlosen Urlaubstagen ist vorbei, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt. Es gibt einfach Halt, wenn die Tretmühle wieder mahlt!

Manches Tagebuch weiß von der plötzlichen Panik zu berichten, wenn der Druck von außen wegfällt und plötzlich 24 Stunden unstrukturierter Zeit zu füllen sind. Wer keine Arbeit hat, länger krank ist, wer sein Arbeitsleben hinter sich und – mit Chance – dreißig Jahre Rentnerleben vor sich hat, wer sich ein sabbatical nimmt, in Elternzeit geht oder eine lange Sommerpause macht, fällt aus dem Rhythmus, bei dem sonst jeder mit muss. Wer nicht im Takt der meisten unterwegs ist, wer z.B. am Vormittag den Rasen mäht, mittwochs ins Museum geht oder am Montag im Café frühstückt, schwimmt gegen den Strom der Leistungsträger. Das will ausgehalten sein, das verlangt nach einem stabilen eigenen Takt.

Gut, dass es auch dafür Berater gibt! Die Autoren Kitz und Tusch (z.B. in Die 365-Tage-Freiheit: Ihr Leben ist zu wertvoll, um es mit Arbeit zu verbringen (Werbelink)) haben sich darauf spezialisiert, in ihren Ratgebern, Vorträgen und Workshops Mut zu machen für ein Leben neben der Arbeit.

„Müßiggang braucht einen Plan. Man muss Stück für Stück rausgehen, immen einen Schritt, nicht einfach mit allem brechen – das klappt nicht und macht nur noch frustrierter.“

(Interview brandeins, 08,2012, S. 42)

An dieser Stelle die Empfehlung zum Tagebuchdienstag: wie wäre es mit einer Zeitreise zum eigenen 90. Geburtstag. Du schaust zurück auf dein Leben und stellst zufrieden fest: einverstanden damit, gut hingekriegt! Dann schreibst du auf, auf welche Entscheidungen und Maßnahmen du besonders stolz bist, wofür sich der Aufwand an Zeit und Energie gelohnt haben und was du genau so wieder oder vielleicht im nächsten Leben anders machen würdest.

PS: mein Lieblingsplatz zum Tagebuchschreiben und zum Schreiben überhaupt siehe Foto!


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Stellen wir uns vor: es ist mal wieder Zeit für einen Eintrag im Tagebuch. Du nimmst dein Heft / Buch zur Hand, zückst den Stift (Füller, Kuli, Filzstift, Bleistift …) und lässt ihn über die Seiten gleiten.

Wir hätten da mal eine Frage: Wo befindest du dich, wenn du das tust. Wo schreibst du am liebsten in dein Tagebuch, Journal, Ideenheft … ?
So wie es Dutzende von Motiven gibt, um ein Tagebuch zu führen, gibt es Dutzende von Lieblingsplätzen dafür. Ich habe zwar viele Plätze, an denen ich gern schreibe, weil ich mir immer so viel zu erzählen habe , aber meine beiden Favoriten sind: am Gartentisch auf der Terrasse – besonders toll, wenn es warm ist aber regnet und die Tropfen auf das Blechdach über mir prasseln – und in Cafés, wenn ich unterwegs bin, also in mir unbekannten Gegenden.
In einem Blogartikel aus dem letzten Jahr mit dem Titel Sitting is deadly: Make like these 5 writers and stand while you work werden Schriftsteller vorgestellt, die ausschließlich am Stehpult ihre Innenwelten zu Papier bringen.

Und du? Wo am liebsten?

Wir würden an dieser Stelle gerne eine kleine Galerie der Möglichkeiten veröffentlichen. Schick uns ein Foto von (dir und) deinem Lieblingsschreibplatz. An einem der nächsten Tagebuchdienstage findet ihr hier eine Kollektion der persönlichen Favoriten. Wir freuen uns schon darauf! Schick dein Foto an info@notizbuchblog.de. Wenn ihr möchtet, dass wir die Bilder anonym veröffentlichen oder einen Link auf euren Blog setzen sollen, erwähnt das bitte in der Mail.

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OHOHO OHOHO Ich bin Psychologin
OHOHO OHOHO bin deine Psychologin

(aus: Rosenstolz, Die Schlampen sind müde, 2002)

Dieses Mal also etwas Psychologisches. Im Juli 2012 schreibt Heike von Stern in der Psychologie heute (Heft 7) über autobiografische Erinnerungen und ihre Bedeutung für Gegenwart und Zukunft. Das autobiografische Gedächtnis verfügt über diejenigen Gedächtnisleistungen, die sich mit nichts anderem als uns selbst befassen. Ein riesiger Fundus an belanglosen und bedeutsamen Erinnerungsspuren. In diesem Fundus jedoch befinden sich wahre Juwelen. Man bezeichnet dies als selbstdefinierende Erinnerungen. Sie erteilen Auskunft darüber,

„wer wir sind und warum wir so sind, wie wir sind. Diese besonderen Erinnerungen steuern unseren Gefühlshaushalt, unsere Beziehungsmuster, unsere Meinungen und unsere Haltungen. Wir interpretieren die Welt und unsere Lage durch die Brille dieser Erinnerungen. Sie können uns ermutigen und beflügeln – oder behindern und belasten.“

(HvS, Heft 7).

Was ich so spannend daran finde, ist die Hypothese, dass diese selbdefinierenden Erinnerungen offensichtlich eine Botschaft enthalten. Sie erzählen uns etwas über unsere zentralen Bedürfnisse und Ziele in unserem Leben. Wer dies nicht ohnehin weiß – ich habe gehört, es soll solche Menschen geben – , der sollte sich mit seinen wiederkehrenden Erinnerungen beschäftigen. Empfohlen wird sogar ein sogenanntes Erinnerungstagebuch, in das man die besonders emotionalen, bildhaften, immer wiederkehrenden Erinnerungen sammelt. So entsteht ein Erinnerungsalbum, das dabei helfen kann, längerfristig Sinn und Gestalt der eigenen Lebenserzählung zu finden.

Sollte jemand von euch damit Erfahrungen haben oder sie sammeln wollen, bitte kommentieren, die Psychologin jedenfalls ist gespannt darauf!

Wie wär’s wenn Sie mir alles erzähln
Das Tonband läuft – wir sind allein

(aus: Rosenstolz, Die Schlampen sind müde, 2002).

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Wer häufig mit der Methode des Lügentagebuchs arbeitet, ist auf dem besten Weg zum fiktiven Tagebuchschreiber. Es ist ein vergnügliches Spiel, die Perspektive zu wechseln und mit einer anderen Identität auf das eigene oder auch auf fremdes Leben zu blicken. Das kann man selbst tun, man kann aber auch fiktive Tagebücher lesen, in denen sich ein Autor mit fremden Federn schmückt bzw. mit fremdem Unrat umgibt. Meistens sehr unterhaltsam, manchmal komisch, gelegentlich auch der ernsthafte Versuch, das Leben einer bedeutsamen Person von innen zu betrachten und als Fake-Autobiografie zu veröffentlichen.

Ich komme auf die Idee, weil ich beim Stöbern in der Buchhandlung an diesem Buch nicht vorbei gehen konnte: „Mein königliches Tagebuch – top secret“ von „Queen“. Ich hätte getrost vorbei gehen können, es ist zwar durchaus komisch, aber nach ein paar Seiten, war meine Schmunzelbereitschaft erloschen. Vor ein paar Jahren sehr erfolgreich, inzwischen nicht mehr ganz aktuell: „Das geheime Tagebuch der Carla Bruni“ von der taz-Journalistin Silke Burmester.

Immer noch gerne gelesen, von Kids (normalerweise Nicht-Leser) und ihren Eltern (heimliche Mitleser) ist die Reihe von Jeff Kinney: Gregs Tagebuch. Der Autor antwortet in einem Interview (nachzulesen bei amazon„Viele Geschichten aus Gregs Tagebuch habe ich selbst erlebt. Ich habe fast vier Jahre damit verbracht, mir all die lustigen Erlebnisse und Begegnungen meiner jungen Jahre wieder in Erinnerung zu rufen. Die Geschichten im Buch entsprechen zwar nicht ganz genau der Wirklichkeit, aber trotzdem sind sie in gewissem Sinne wahr – nur dass ich sie in meinen Büchern etwas überzeichne.“

Zurück zum Anfang: genau so können auch Nicht-Bestseller-Autoren vorgehen. Ein bisschen Wahrheit, ein bisschen Phantasie und fertig ist das fiktive Tagebuch!

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Einen Tag zu spät für den Tagebuchdienstag, aber dennoch eine interessante Geschichte, ist der Aufruf von Nadine und Ella Carina:

liebe leute,

nach über einem jahr erfolgreicher „diary slams“ (http://www.diaryslam.de) werden wir ein buch aus der sache machen – einen sammelband mit schönen, lustigen oder auch ganz pathetischen, völlig banalen oder auch abgefahrenen tagebuch-einträgen aus jugendzeiten.
dabei soll es weniger um totale „peinlichkeiten“ gehen – vielmehr wollen wir tagebücher als eine eigene, oft sehr witzige, überraschende, weil entwaffnend ehrliche textform mit all ihren absurditäten, ihrer alltagspoesie präsentieren. und jetzt seid ihr dran: einsendungen hierfür sind herzlich willkommen!!

wir würden uns freuen, wenn ihr uns einen oder mehrere auszüge aus euren „frühwerken“ zusenden könntet, aus denen wir die passenden beiträge auswählen. zwischen 3 zeilen und mehreren seiten sind alle textlängen erlaubt (lieber erstmal etwas länger belassen, wir würden dann selber kürzen).
neben tagebüchern sind auch gedichte, geheime liebesbriefe, liedtexte, to-do-listen oder was auch immer möglich – aber ihr dürft beim verfassen höchstens 20j. alt gewesen sein. ihr könnt die passagen gern mit einem pseudonym (vor- und nachnamen) unterzeichnen und auch im text namen und orte verfremden. und natürlich auch sätze rauskürzen – nur nichts hinzudichten oder inhaltlich verändern.
super wäre es, wenn ihr uns die einträge abgetippt per mail zuschickt oder eingescannt per mail. Wenn ihr lust habt, mitzumachen, wäre es toll, wenn ihr uns dies möglichst bald mitteilt.

Einsendetermin ist der 30. Juli 2012.

wir freuen uns auf die texte und bedanken uns schon mal im voraus!!

und: wäre toll, denn ihr diesen Aufruf an mögliche interessierte weiterleitet!

Eure Rückmeldungen an die beiden sendet ihr bitte an info@diaryslam.de

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10
Juli

Ein schöner Impuls für das Tagebuch ist eine Übung aus dem kreativen Schreiben. Sie gibt es in Variationen und funktioniert folgendermaßen: „Liste 10 Dinge auf, die du von diesem Tag mitnehmen willst. Ergänze mit ein einem kleinen Text den Satzanfang ´Und dann ist da noch …´!“ Die Idee dahinter verfolgt zwei Ziele:

  • die Auflistung von 1 bis 10 gibt uns eine Struktur, mit der wir spontan die guten Dinge des Tages einsammeln und somit festhalten, was untergeht, weil es zu selbstverständlich oder banal klingt. Genau diese selbstverständlichen und banalen Erlebnisse sind jedoch häufig das Salz in der Suppe.
  • Die Erlaubnis, außerhalb der Liste etwas auszuformulieren, das „da noch ist“, öffnet überraschend den Blick auf Wesentliches, zumeist Verborgenes, das erst auftaucht, wenn die zehn offensichtlichen Erlebnisse notiert sind.

Variationen davon sind z.B. „10 Dinge, die mir Energie geben …“, 10 Dinge, auf die ich stolz bin …“ usw. usf. – und dann ist da noch …

Wo lernt man solche Tipps? Diesen Tipp sende ich direkt, quasi live, aus einem Kurs zum Thema „Schreib dich frei!“ bei der Schriftstellerin Liane Dirks. Sie bietet Wochenend- und Ferienseminare an mit einladenden Titeln wie z.B. „Wie die Götter schreiben“, ein Ferienseminar in den Olivenhainen der Mani Pelopones, Südgriechendland, oder das Intensivseminar „Flow: das kreative Selbst wecken“. Alles zu finden unter www.liane-dirks.de. Ich würde sie nicht empfehlen, wäre ich nicht begeistert von ihrer Fähigkeit, die Balance zwischen der Arbeit an der persönlichen Entwicklung und am Handwerk des Schreibens zu halten.

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Es ist Sommer, die Menschen verreisen und was brauchen sie dafür? Richtig, ein Reisetagebuch. Aber können sie es auch führen? Wissen sie überhaupt, ob und wie sie ihre Erlebnisse verschriftlichen sollen bzw. wie sie es mal anders machen könnten als bisher?
„Interessiert mich nicht, ich brauche keine Anleitung, weder für mein Tagebuch noch für ein Reisetagebuch“, sagen die einen. „Finde ich spannend, lasse mich gern inspirieren und verführen“, sagen die anderen. Ich gehöre zu beiden Gruppen und werde mir trotzdem und deswegen die im März dieses Jahres im Dudenverlag erschienene Ausgabe von Josef Ortheil (Schreiben auf Reisen: Wanderungen, kleine Fluchten und große Fahrten – Aufzeichnungen von unterwegs (Werbelink)) anschaffen, in der er in bewährter Manier, – wir haben über die anderen Ausgaben aus dieser Reihe berichtet – den Fächer weit aufmacht. Amazon sagt dazu: „Dieser Band verführt dazu, das Reisen, die Sprache und das Schreiben zusammenzubringen. Es gilt, im Unterwegssein anzukommen. Mit vielen Textbeispielen aus der Literatur und Schreibaufgaben zum eigenen Ausprobieren.“
Wer also noch nicht weg ist und zur zweiten Gruppe zählt, kann damit experimentieren und am besten hier kommentieren, wie erfolgreich das Experiment verlaufen ist!
Eine Alternative für eine sehr spezielle Zielgruppe soll hier auch kurz vorgestellt werden: das Pilgertagebuch, erhältlich bei X17, dort heißt es:

Die Mühen und Entbehrungen des Weges und die Begegnungen mit Freunden und Fremdem lassen die Pilger die Tiefe der eigenen Existenz erfahren. Viele Pilger wollen diese ganz besonderen täglichen Erlebnisse und Erkenntnisse auf ihrer Pilgerreise festhalten; ganz privat für sich oder auch für die Daheimgebliebenen.

Ob Pilgern oder Reisen oder beides: alles, was unterwegs beeindruckt, erschüttert, begeistert, hat Platz im Tagebuch und kann zu gegebener Zeit wiederbelebt werden, wenn man seine Aufzeichnungen hervorholt.
Gute Reise!

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