Tag-Archiv für » Handschrift «

Mein erster Gedanke war: das erinnert mich an die Field Notes Notizhefte. Die Rede ist von Berlin Notebook. In meinen Notizen habe ich noch einen älteres Lesezeichen gefunden, das mich zu dieser Seite brachte. Berlin Notebook gibt es scheinbar schon sehr lange (2017), ich kann mich aber nicht erinnern, der Marke schon mal begegnet zu sein:

[…] Berlin Notebook is a stationery and lifestyle brand with a strong passion for handwriting. Its journey began in 2017 with just one little pocket notebook. Today Berlin Notebook is one of the coolest emerging German designer stationery brands. […]

Jedenfalls finde ich die verschiedenen Schreibwaren sehr ansprechend und v.a. die kleinen Notizhefte und Kalender erzeugen einen Sammeltrieb. Die Kalender gibt es etwa als quartalsweise Hefte. Das klassische Notizheft besteht aus 48 Seiten 100 g Papier und ist ca. 11×16 cm groß; es kostet knapp 5 EUR. Für Fans deutscher Schreibwaren empfehle ich einen Blick in den Shop, in dem es auch Geschenkkarten und Tinte gibt, aber auch Kunst.

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Notizbücher verwende ich in erster Linie zum Tagebuchschreiben und für schnelle Notizen und handschriftliche Zeichnungen. In den letzten Jahren bin ich aus Effizienzgründen aber für einige Aufgaben zum digitalen Notieren gewechselt. Es ist verlockend, alles digital zu haben: durchsuchbar, jederzeit zugreifbar, auch schnell von unterwegs auf dem Handy änderbar und erweiterbar.

Dann erinnern mich aber Artikel wie dieser daran, wie wichtig die Handschrift doch sein kann: The psychological benefits of writing by hand. Darin sind mehrere Studien und Artikel im Web verlinkt, die auf die psychologischen Vorteile der Handschrift eingehen. Angeblich sind die Hirnprozesse, die mit dem Schreiben von Hand aktiv sind, auch mit den Teilen verbunden, die für das Lernen, das Erinnern und sogar für Emotionen zuständig sind. Faszinierend, oder?

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Neulich las ich in der FAZ von der Studie „Handschrift in der digitalisierten Welt“. Die Studie wurde am Mercator Institut für Sprachförderung durchgeführt. Wer eine eindeutige Antwort erwartet, ob Handschrift oder digitales Schreiben besser ist, der wird enttäuscht. Auf der einen Seite scheint das Schreiben von Hand eine bessere Gedächtnisleistung zu fördern, sowie feinmotorische und kognitive Fähigkeiten positiv zu beeinflussen. Auf der anderen Seite scheint das Schreiben am Computer „längere, sprachlich richtigere und inhaltlich sinnvollere Texte“ zu fördern.

Das Fazit liest sich dann so:

[…] „Auf Grundlage der bisherigen Forschungsergebnisse ergibt es daher keinen Sinn, das Handschreiben und Tastaturschreiben gegeneinander auszuspielen. Anstatt die Entweder-oder-Frage zu stellen, sollten Lehrkräfte besser beide Techniken fördern und fordern“, betont Michael Becker-Mrotzek. […]

Leider kann man auf der Infoseite der Studie nicht herausfinden, wie oder mit wem die Studie zustande kam. Im FAZ Artikel steht, dass verschiedene andere Studien zum Thema ausgewertet wurden – auch wenn man nirgends eine Liste o.ä, findet – vielleicht habe ich die Infos auf der Homepage des Mercator Instituts aber auch einfach nicht gefunden oder überlesen.

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Wie Matthias von X17 die Tage per Mail schrieb, wurde das Projekt „Goethes Faust – Sein Werk in 229 Handschriften“ vor einigen Tagen im Saarländischen Rundfunk per Fernsehbeitrag vorgestellt. Ihr findet es in der Sendung „Saar nur!“ in der Mediathek. Es geht in etwa ab Minute 19:40 los. Es werden verschiedene Beitragende vorgestellt sowie Matthias selbst. Sehenswert.

Ihr kennt das Buch auch aus dem Notizbuchblog.

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Kategorie: X17 / X47  Tags: , , ,

Fast zwei Monate ist es her, dass ich einen Artikel im Blog geschrieben habe. Ich war etwas abgetaucht: in Arbeit und Auszeit. Heute also seit langem mal wieder ein Artikel, den ich in den weiten des Internet gefunden habe: How do you draw a circle? We analyzed 100,000 drawings to show how culture shapes our instincts.

Die Autoren nutzten einen Google Datenbestand, um herauszufinden, ob die Art und Weise wie jemand einen Kreis zeichnet, etwas über den Zeichnenden aussagt:

[…] In November, Google released an online game called Quick, Draw!, in which users have 20 seconds to draw prompts like “camel” and “washing machine.” It’s fun, but the game’s real aim is to use those sketches to teach algorithms how humans draw. By May this year, the game had collected 50 million unique drawings.
We used the public database from Quick, Draw! to compare how people draw basic shapes around the world. Our analysis suggests that the way you draw a simple circle is linked to geography and cultural upbringing, deep-rooted in hundreds of years of written language, and significant in developmental psychology and trends in education today. […]

Die Ergebnisse sind verblüffend. Es wurden neben dem Zeichnen von Dreiecken auch das Zeichnen von Kreisen untersucht:

[…] around 90% of French, German, and Filipino drawers submitted circles drawn counterclockwise […]

Spannend zu lesen.

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Heute las ich bei FAZ.net den Artikel Vernachlässigte Handschrift: Von der Hand in den Kopf. Der Autor berichtet darin über das Buch Wer nicht schreibt, bleibt dumm: Warum unsere Kinder ohne Handschrift das Denken verlernen. Zum Buch heißt es bei amazon:

[…] Handschrift und Rechtschreibung werden in den Grundschulen vernachlässigt und dem Experimentieren preisgegeben. Lernfreude und vernetztes Denken bleiben dabei auf der Strecke, denn Krakelschriften werden für Kinder immer mehr zum Handicap. […]

Scheint ein interessantes Buch zu sein, das jetzt auf meine Leseliste wandert.

Zur Handschrift habe ich schon oft im Blog berichtet, zuletzt mit meinem Vorwort zum X17 Buch „Faust in Handschrift“.

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Kategorie: Buch  Tags: , ,

Im Dezember hatte ich über die tolle Idee von X47 berichtet, Goethes Faust komplett in Handschrift als Buch herauszubringen. Nun ist das Buch fertig und die Beitragenden erhalten ihr Exemplar – „Goethes Faust – Sein Werk in 229 Handschriften“. 229 verschiedene Handschriften sind zusammengekommen! Das Buch ist dicker als dachte und hat einen wertigen festen Einband. Schon das optische Erscheinungsbild der Handschriften macht beim Blättern einen imposanten Eindruck.
Ich hatte im übrigen die Ehre, das Vorwort des Buches zu schreiben – allerdings digital und nicht von Hand, obgleich sich auch ein handschriftlicher Beitrag von mir im Buch befindet. X47 hat einen Teil des Vorwortes bei amazon veröffentlicht und diesen Teil könnt ihr auch hier lesen:

[…] Warum Handschrift?

Viele Freunde der Handschrift haben ihren handgeschriebenen Teil zu diesem Buch beigetragen. Aber stellen Sie sich vor, alle Beitragenden hätten ihren Teil des „Faust“ per Tastatur geschrieben und per E-Mail eingereicht. Welchen Unterschied würde das machen?

Wenn Sie den Text gleich lesen, wird Ihnen der Inhalt dieses berühmten Klassikers bekannt vorkommen. Aber die Handschrift wird jeder Seite einen anderen Klang geben, dem Text einen Charakter. Das wechselnde Schriftbild, die individuelle Linienführung, verwendete Schreibgeräte, Schriftfarbe – all das „spricht“ den gleichen Text alle paar Seiten in einer anderen Sprache, einem anderen Tonfall. Wäre das ein Copy-Paste-Text aus E-Mails, jede Seite klänge gleich – fast möchte ich sagen: monoton. Warum ist das so?

Die Handschrift verleiht dem Text einen Charakter, da sie Syntax und Semantik eine dritte Dimension zur Seite stellt: die Individualität des Schreibers und seiner Schrift. Mit der Vielzahl der Schreiber scheint plötzlich auch die Vielzahl der Leser sichtbar zu werden. Die vielen kleinen Momente, in denen die Textteile geschrieben wurden, werden auf einen Schlag präsent; diese Momente bekommen eine Geschichte und betten den Text in eine Welt unerzählter Geschichten von Menschen ein, die am „Faust“ mitgeschrieben haben und durch ihre Handschrift individuell sichtbar werden.

Der Effekt der Handschrift lässt sich in diesem wunderbaren Buch unmittelbar erleben: Das analog geschriebene Wort ist lebendiger als das digital geschriebene. Leider bietet der Alltag heute kaum noch Gelegenheit zur Handschrift, weil der Großteil unserer Kommunikation und der schriftliche Anteil unserer Arbeit meist digital erfolgen. Das ist verständlich.

Schade nur, dass auch viele andere Gelegenheiten zum Schreiben von Hand heute ausgelassen oder digitalisiert werden, ist doch die Handschrift ein wichtiges Kulturgut, und wissenschaftliche Studien stellen umfassend die Vorteile der Handschrift gegenüber dem digitalen Schreiben dar:

– Schüler lernen analog schneller schreiben, weil visuelles und
motorisches Erlebnis kombiniert werden,
– Handgeschriebenes wird besser behalten,
– Schreiben von Hand ergibt kreativere Texte,
– die Handschrift hält das Gehirn im Alter länger fit.

Und in unseren schnelllebigen Zeiten leistet die Handschrift einen wichtigen Beitrag zur Entschleunigung, denn beim Schreiben muss man nachdenken, bevor man schreibt und der Akt des Schreibens geht langsamer als an einer Tastatur.

[…]

Ich wünsche die Buch viele Leser oder einfach nur Betrachter.

Hier ein Foto meines Exemplars:

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Kategorie: Buch, X17 / X47  Tags: ,

Im Artikel This Machine Creepily Duplicates Your Handwriting Perfectly gibt es ein Video, das über eine Maschine (und Software) berichtet, die die eigene Handschrift kopiert und dann mit einem Stift entsprechende Texte verfassen kann. Ich werde nicht wirklich schlau daraus, wie der Lernvorgang für die Schrift funktioniert, aber das Video sieht interessant aus.
Erinnert mich irgendwie an Pensaki und andere Computer Ansätze. Aber ist das dann wirklich Handschrift?

machine_handwriting

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Über einen Tweet von X17 fand ich den Artikel Erfurter Künstlerin gründet „Club zur Rettung der Handschrift“.

Auf ihrer Homepage erfährt man, dass es um einen „geistigen Club“ handelt:

[…] er „Club zur Rettung der Handschrift“ ist ein rein geistiger Club. Er wurde von mir 2009 als Kunstprojekt geschaffen, um darauf aufmerksam zu machen, dass wir so viel wie möglich wieder mit der Hand schreibend kommunizieren sollten und wenn es „nur“ mittels einer Postkarte ist. […]

Der einfachste Weg, die Handschrift zu retten, ist selbst von Hand zu schreiben. In diesem Sinne: nutzt den Sonntag und schreibt Postkarten an eure Freunde und Verwandte!

trillhase_club_handschrift

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Kategorie: schreiben  Tags: , ,

Matthias von X17/X47 startet ein super Projekt, wie ich finde. Es geht darum, Goethes Faust in Handschrift schreiben zu lassen und zwar von uns allen. Dazu sucht er noch Freiwillige. Im Video unten erklärt er seine Idee und die Vorgehensweise:

[…] X47 lädt zu einem einmaligen Projekt ein: 300 Menschen schreiben des Goethes Faust ab. Mit der Hand und der individuellen Handschrift. Am Ende entsteht ein Buch der Sonderklasse – ein Lesebuch der 300 Handschriften. Wer daran teilnehmen möchte, der schreibe eine Email an: layout@x17.de […]

Ich habe meine Mail schon geschrieben … jetzt seid ihr dran!

faust_von_hand
© mit freundlicher Genehmigung von X47

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