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(via notcot): Colors ist ein Heft mit buntem Papier, das man auch als Notizbuch missbrauchen könnte, obwohl das gar nicht das Ziel des Buches ist:

[…] Based on the same cuts, folds and colored sequence, “Dots”, “Lines” and “Colors” only have one difference: their pattern which is composed of dots, lines or blocks of color that modify in the end our visual perception. Each book thus reveals its own dynamics and allows us to explore endless combinations of reading, in 2D or 3D. […] 24 pages, 133 x 130 mm – Fluorescent quadrichromy on Shiro Echo 160 g – 3-color softcover on Brossulin XT 360 g – Black Singer sewing thread – Purple embossed credits

12 EUR soll das Notizheft kosten. Generell ist das Produktangebot von Éditions du livre sehenswert. Zum Beispiel finde ich das „leere“ Comic Book sehr inspirierend, um sich Notizen zu machen, speziell, wenn man in „Kästen“ denkt … schaut mal rein. Schaut euch auf jeden Fall den Katalog und den Shop an, auch wenn ihr die Hefte nicht als Notizhefte nutzen werdet. Bunt und vielseitig.

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Im Quo Vadis Blog las ich über den Artikel Science Has Great News for People Who Read Actual Books:

[…] The debate between paper books and e-readers has been vicious since the first Kindle came out in 2007. Most arguments have been about the sentimental versus the practical, between people who prefer how paper pages feel in their hands and people who argue for the practicality of e-readers. But now science has weighed in, and the studies are on the side of paper books. […]

Der Artikel ist eine wahre Fundgrube an Studien über die Vor- und Nachteile von gedruckten Büchern gegenüber E-Book Readern. Die analoge Welt liegt bei den Ergebnissen vorne. Mit dem Lesen gedruckter Bücher kann man sich besser an den Inhalt erinnern, man kann besser schlafen und man kann Stress reduzieren.
Wir hatten das Thema E-Reader schon oft im Blog, u.a. in der legendären Umfrage: E-Book Reader. Es gibt wirklich ein paar praktische und selbst zu erfahrende Vorzüge von E-Book Readern, aber die gedruckte Variante hat einige nicht so einfach selbst zu erfahrende Vorteile. Die Studien zielen ja nicht auf Funktionen von analogen Büchern ab, sondern auf die Wirkungen im Gehirn. Und die sind sicher nicht bei jedem in gleichem Maße nachvollziehbar. Wahrscheinlich kommt auch daher die Anziehungskraft der E-Reader.

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Ein unglaublich inspirierendes Buch ist Haben oder Sein (Werbelink) des Soziologen Erich Fromm (Wikipedia). Man muss gar nicht alle Gedanken und Ideen teilen, um fast auf jeder Seite einen Denkanstoß zu bekommen. Das Buch ist eine Gesellschaftskritik, die man in vielen Bereichen anwenden kann. Gerne zitiert bei Themen wie Konsumkritik (Haben), der Sharing Economy (nix haben), etc.
Wie Wikipedia richtig bemerkt, ist das Werk in meinen Augen immer noch aktuell (es stammt aus dem Jahr 1976):

[…] Ersetzt man die von Fromm verwendeten und für die damalige Zeit aktuellen maschinenfixierten Beispiele durch computerfixierte, so ist das Werk zum größten Teil noch immer hochaktuell. […]

Nicht nur deshalb lese ich es alle paar Jahre wieder, zumindest abschnittsweise. Es sieht mittlerweile gebraucht aus, ist voller Notizen und oben schauen diverse Lesezeichen aus Zeitungsschnipseln raus. Beim neuerlichen Lesen stieß ich mehrfach auf Hinweise, die mit dem Thema Schreiben und Notieren zu tun haben. So heißt es etwa in meiner Ausgabe auf Seite 41:

[…] Eine weitere Form entfremdeten Erinnerns ist, wenn ich mir aufschreibe, was ich im Gedächtnis behalten möchte. Indem ich es zu Papier bringe, erreiche ich, daß ich die Information habe – ich versuche nicht, sie meinem Gehirn einzuprägen. Ich bin meines Besitzes sicher, es sei denn, ich verliere die Aufzeichnungen und damit auch das zu Erinnernde. Meine Erinnerungsfähigkeit hat mich verlassen und meine Notizen – eine Datenbank – spielen die Rolle eines veräußerlichten Teils von mir. Angesichts der Unmenge von Daten, die der moderne Mensch im Gedächtnis behalten muß, ist es unmöglich, ganz ohne Notizen und Nachschlagewerke auszukommen […]

Wie ihr euch vorstellen könnt, ist in dem Buch das „Sein“ die gute Seite der Macht, das „Haben“ eher böse. Und hier sind die Notizen böse, den man „hat“ sie, wenn man sie niederschreibt. Trotzdem kann man aus dem Buch ein paar Dinge etwa zum Tagebuchschreiben oder zum Notizbuchführen generell mitnehmen.

Ein Gedanke dazu: Menschen, die zum ersten Mal mit einem Notizbuch starten, fragen oft (wie oft lese ich das bei Twitter …), was sie nun mit dem neuen Notizbuch machen sollen. Tagebuchschreiber fühlen sich überfordert, weil sie nicht wissen, wie sie das Erlebte des Tages und all ihre Gedanken effizient festhalten sollen – es ist alles zu viel. Die Antwort ist, dass man nicht an das „Haben“ denken soll. Es geht nicht darum, alle Gedanken und Ideen festzuhalten, nur um sie zu besitzen und im Buch zu haben. Es geht darum, die für das eigene „Sein“ relevanten Themen aufzuschreiben. Es geht nicht so sehr um die Quantität und Vollständigkeit der Inhalte, es geht um die Qualität und Tiefe der Einträge. Die tiefen eigenen Gedanken bringen das eigene „Sein“ weiter.

Wenn ihr euch den Frühling intellektuell versüßen wollt, lest Haben oder Sein (Werbelink).

Ich habe das Buch übrigens als PDF im Netz gefunden.

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2011 stellte euch Angelika das Buch der Tagebücher vor. Leser Markus hat nun herausgefunden, dass es davon nur noch wenige Exemplare gibt, die exklusiv beim Piper Verlag bestellt werden können. Danke an Markus, der hier sehr aufmerksam war und bei seinen Recherchen an euch alle gedacht hat.

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Der Countdown läuft. 
Bin ich die Einzige, die erst in der Dezembermitte beginnt, nach passenden Geschenken zu fahnden? 
Kaum. An dieser Stelle ein paar Tipps von der Tagebuchfront für Menschen, die nicht nur gerne lesen, sondern auch schreiben, egal, ob Tagebuch, Geschichten, Gedichte, Essays, den Jahrhundertroman, Drehbücher für Hollywoodfilme und was noch mehr.

Meine Einstiegsdroge in das Kreative Schreiben: Natalie Goldberg, Schreiben in Cafes (Werbelink), Autorenhaus Verlag 2003. So viel Ermutigung, vor allem für das Durchhalten, fürs Scheitern und wieder Aufstehen, habe ich in keinem der anderen Schreibratgeber gefunden. 
Sehr unterhaltsam und – für einen Erfolgs-Gruselautor überraschend persönlich und feinfühlig – sind die Gedanken von Stephen King über Das Leben und das Schreiben, Heyne 2011.

Leichtfüßig geschriebenes Buch über berühmte Diaristen und ihren ganz persönlichen Stil: Michael Maar, Heute bedeckt und kühl (Werbelink), C.H.Beck 2013. Nah dran an dem unverzichten Buch der Tagebücher, zusammengestellt von Rainer Wieldand, Piper 2010.

Beeindruckende Tagebücher, zum Teil schon gelesen, zum Teil begonnen oder auf der Wunschliste, weil sie spannend klingen:
 Wolfgang Herrndorf, Arbeit und Struktur (Werbelink), S.Fischer 2013. Besprochen hier, zurzeit ohnehin in jeder Zeitung, die etwas auf sich hält. 
Paul Auster, Winter Journal (Werbelink) , Rowohlt 2013. Der Autor schreibt über sein Leben. So what, machen viele. Was sein Buch aber spannend macht, ist die Körperlichkeit seiner Autobiografie. Er lässt sein Körpergedächtnis erzählen. 
Auf meiner Wunschliste, auch und gerade für Kenner des Anne-Frank-Tagebuchs: Gesamtausgabe: Tagebücher (Werbelink), S.Fischer 2013.

Habt Ihr auch Lieblingsbücher? Bitte hier mitteilen!

Ich würde mein Buch als Weihnachtsgeschenk für SchreibleserInnen hier anpreisen, weil die mit x17 realisierte Version zum Lesen UND Schreiben etwas Besonderes ist (mein Favorit: cognac vegetabil gegerbtes Leder…), aber das wäre mir jetzt unangenehm.

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(via notcot) Sehr ungewöhnliche Kunst hat der japanische Student Minami Arai präsentiert: Tracing Acton | Minami Arai on the lost art of the written word:

[…] In a fascinating installation, artist and student Minami Arai uses books and wires to illuminate the lost art of the written word. “Before typewriters there was the written word,” says Arai in a statement. “The text would trace the action of writing , offering glimpses of the author’s personality current state of mind.” In “Tracing Action” Arai uses thick wire and to recreate an elevated text from her favorite books. It’s as if the text is rising off the page and being brought to life. […]

Bei Spoon&Tamago findet ihr tolle Fotos der Kunstwerke, die mir spontan sehr sympathisch sind. Anschauen lohnt, denn die kleinen Wunderwerke können durchaus Anregungen für eigene Kreative Experimente geben.

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Wie Christian schon berichtete: mein Buch zum Tagebuchschreiben ist da und bei x17 käuflich zu erwerben! Lesen UND Schreiben in einem Aufwasch. Warum das Buch, warum die Mühe?
Mein Motor für das Tagebuchalphabet war der Wunsch nach einem Mix aus Unterhaltung und Anregung. Ein Leser schrieb mir, dass er sich beim Lesen mehr und mehr fragte, warum er nicht längst Tagebuch führe, er wolle unverzüglich damit beginnen. Ob er es wirklich umsetzt, weiß ich nicht. Seine Reaktion aber trifft den Kern meines Anliegens: Lust machen auf Tagebuchschreiben, Lust am Spiel mit dem Stil.

Wie so häufig war auch für mich das (mehr oder weniger) regelmäßige Schreiben im Notizbuchblog ein wichtiger Impuls, die Buchidee nicht nur zu bebrüten sondern in die Tat umzusetzen. An dieser Stelle ein großes Danke an alle Leser im Blog (vor allem für die ermutigenden Kommentare, als ich meine Buchidee hier vorgestellt habe), an Christian Mähler (Blogger), an Matthias Büttner von x17 (Verleger), an Stefanie Clemen (Illustratorin) und an Felix Bittmann (Layouter)!!!

Und jetzt der Werbeblock, DER Geschenktipp für das Fest der Liebe zum Selberschreiben: das Tagebuch als X17 Einlage

Kommentare und Feedback gerne hier oder an angelika@notizbuchblog.de!


© mit freundlicher Genehmigung, X17

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Sowohl in der Printausgabe als auch im Web wird vom „Love Your Home“ Magazin die Anleitung aus dem Notizbuchblog beworben, mit der man sich selbst einen Weihnachtsbaum aus alten Büchern basteln kann: Zauberhafte Weihnachten. Die Originalanleitung findet ihr unter Anleitung: Weihnachtsbaum in die Seiten eines Buches falten.

Love Your Home

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Als ob es das immer noch bräuchte: einen Beleg für die Daseinsberechtigung des Tagebuchs. Dieser aber hat seinen besonderen Charme:
Ein junger Franzose namens Florent Silloray stöbert nach dem Tod seines Großvaters in dessen Sachen und findet – was wohl? – das Tagebuch des Großvaters.
Kein Tagebuch über dessen Alltag oder amouröse Verwicklungen, sondern das Tagebuch seiner 5-jährigen Kriegsgefangenschaft in Deutschland, im Stammlager IV B in Mühlberg und anderen Lagern. Nie hatte der Großvater nach Kriegsende über diese Zeit gesprochen, wie ohnehin kaum ein ehemaliger Kriegsgefangener viel darüber sprach. Nach vorne blicken und die Schmach vergessen, war die Devise.
Das aber sollte so nicht bleiben, fand der Enkel Florent, von Beruf Comiczeichner, und begann mit der Recherche:

[…] Angesichts dieser Wissenslücke war mir schnell bewusst, wie wertvoll das Tagebuch war. Das war der Stoff, aus dem ich meinen ersten Comic machen musste. […]

Dieser Comic ist im August auf Deutsch erschienen, was nicht weiter erwähnenswert wäre, wenn sich nicht die Großväter des Franzosen Florent Silloray und seines deutschen Übersetzers Volker Zimmermann damals als Feinde bekriegt hätten. Dazu Herr Silloray in einem Interview mit der WELT (In einem kalten Land):

[…] Mein Großvater war Humanist, konnte Kriegen und Feindseligkeiten nie etwas abgewinnen. Und nun erscheint dieser Comic auf Deutsch. Das bedeutet mir sehr viel. […]

Amazon link: Auf den Spuren Rogers (Werbelink)

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In diesem alten Artikel Joan Didion on Keeping a Notebook schreibt Maria Popova von brainpickings über ihre Lektüre des Buches Slouching Towards Bethlehem (Werbelink) von Joan Didion. Angelika hatte in Was treibt Menschen dazu, ein Tagebuch zu führen? bereits Joan Didion, die amerikanische Intellektuelle, erwähnt.

Maria Popova zitiert im Artikel viel. Das letzte Zitat dreht sich darum, dass es beim Tagebuchschreiben und dem Führen eines Notizbuchs darum geht, in Kontakt zu bleiben. In Kontakt zu bleiben, mit sich selbst:

[…] It is a good idea, then, to keep in touch, and I suppose that keeping in touch is what notebooks are all about. And we are all on our own when it comes to keeping those lines open to ourselves: your notebook will never help me, nor mine you. […]

Tagebuchschreiben hilft nur uns selbst, sonst niemandem.

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