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Weil heute Tagebuchdienstag ist, gibt es hier noch einen Hinweis zum Diary Slam.

 

„Cringe Night“ oder „Diary Slam“ – hinter diesen Begriffen verbirgt sich ein feuilletonistisches Vergnügen, das sich in deutschen Kneipen und Bars ausbreitet. Junge Leute  kramen ihre alten Tagebücher aus der Pubertät heraus und wagen es, vor Publikum aus diesen  Schätzen der Kindheit und Jugend zu zitieren. Die Reaktion: meist lautes Lachen, manchmal peinliche Berührtheit, aber auch  Anerkennung für ein lyrisches Frühwerk.

Michael Hollenbach hat zwar sein eigenes altes Tagebuch nicht mehr gefunden, dafür um so interessierter zugehört.

Der Podcast ist für meinen Geschmack sehr gut und er enthält Live-Sequenzen aus Diary Slams. Er ist rund 20 Minuten lang. Hier gehts zum Podcast.

 

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Kategorie: Tagebuch

OHOHO OHOHO Ich bin Psychologin
OHOHO OHOHO bin deine Psychologin

(aus: Rosenstolz, Die Schlampen sind müde, 2002)

Dieses Mal also etwas Psychologisches. Im Juli 2012 schreibt Heike von Stern in der Psychologie heute (Heft 7) über autobiografische Erinnerungen und ihre Bedeutung für Gegenwart und Zukunft. Das autobiografische Gedächtnis verfügt über diejenigen Gedächtnisleistungen, die sich mit nichts anderem als uns selbst befassen. Ein riesiger Fundus an belanglosen und bedeutsamen Erinnerungsspuren. In diesem Fundus jedoch befinden sich wahre Juwelen. Man bezeichnet dies als selbstdefinierende Erinnerungen. Sie erteilen Auskunft darüber,

„wer wir sind und warum wir so sind, wie wir sind. Diese besonderen Erinnerungen steuern unseren Gefühlshaushalt, unsere Beziehungsmuster, unsere Meinungen und unsere Haltungen. Wir interpretieren die Welt und unsere Lage durch die Brille dieser Erinnerungen. Sie können uns ermutigen und beflügeln – oder behindern und belasten.“

(HvS, Heft 7).

Was ich so spannend daran finde, ist die Hypothese, dass diese selbdefinierenden Erinnerungen offensichtlich eine Botschaft enthalten. Sie erzählen uns etwas über unsere zentralen Bedürfnisse und Ziele in unserem Leben. Wer dies nicht ohnehin weiß – ich habe gehört, es soll solche Menschen geben – , der sollte sich mit seinen wiederkehrenden Erinnerungen beschäftigen. Empfohlen wird sogar ein sogenanntes Erinnerungstagebuch, in das man die besonders emotionalen, bildhaften, immer wiederkehrenden Erinnerungen sammelt. So entsteht ein Erinnerungsalbum, das dabei helfen kann, längerfristig Sinn und Gestalt der eigenen Lebenserzählung zu finden.

Sollte jemand von euch damit Erfahrungen haben oder sie sammeln wollen, bitte kommentieren, die Psychologin jedenfalls ist gespannt darauf!

Wie wär’s wenn Sie mir alles erzähln
Das Tonband läuft – wir sind allein

(aus: Rosenstolz, Die Schlampen sind müde, 2002).

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Kategorie: Tagebuch  Tags: ,

Nanu nana – ist schon wieder Urlaubszeit? Für die, die ihren Sommerurlaub noch vor sich haben  oder für andere, die für das nächste Jahr vorsorgen wollen: Bei Nanu Nana gibt es wieder diese kleinen beliebten Reisetagebücher für 2,99 Euro. Sie sind quadratisch und haben ein interessantes Innenleben – teilweise vorgedruckte Seiten, teilweise leere Seiten … linierte Seiten. Das Buch ist quadratisch und hat einen tollen Kunststoffeinband. Gerade wenn man das Buch beispielsweise mit an den Strand nehmen möchte, ist es super. Es ist nämlich sehr leicht abwaschbar. Enthalten sind auch kleine Wochenpläne, wo man noch einmal zusammenfassen kann, was man im Urlaub gemacht hat sowie Seiten mit Sprüchen.

 

Das Buch bekommt ihr in zwei Ausführungen (siehe Fotos). Entschuldigt die schlechten Bilder, sie stammen vom Smartphone.

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Kategorie: Allgemein

Das Blog brainpickings von Maria Popova ist uneingeschränkt zu empfehlen und noch mehr Infos bekommt man vor ihr über Twitter. Via notocot wurde ich nun auf eines ihrer „Nebenprojekte“ aufmerksam, die literary jukebox. Eine sehr schöne Idee, wie ich meine, die sie so beschreibt:

[…] Daily quote from a favorite book, thematically matched with a song. […]

Als ich die Seite zum ersten Mal besuchte, war mein erster Gedanke: im Prinzip ist das die digitale Abbildung dessen, was viele von uns analog in ihren Notizbüchern tun: Zitate und interessante Textstellen notieren. Häufig hört man beim Notizbuchschreiben auch Musik – und schon ist das Konzept der Seite abgebildet.


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Kategorie: Allgemein

Die Homepage von Moleskine hat ein umfassendes Redesign erfahren. Die Seite sieht nun wesentlich frischer aus. Neben einer modernen Aufbereitung der klassischen Informationen wurde auch der Shop Bereich komplett neu entworfen. Besonderes Augenmerk wurde dieses Mal der Community gewidmet, die einen eigenen Bereich in der Homepage hat.
Auf jeden Fall lohnt ein Ausflug auf die neue Seite, deren Aktualisierung wohl nicht ganz zufällig kurz vor dem Börsengang stattfindet.


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Kategorie: Moleskine  Tags:

Wie in Julias Artikel Wiedergeburt des Notizbuchs findet man in der letzten Zeit viele Artikel über den Notizbuchhersteller Moleskine auch in Medien, die eher selten über Notizbücher berichten. Der Grund: Moleskine will noch dieses Jahr an die Börse. Und in diesem Zusammenhang fragt man sich aus wirtschaftlicher Sicht natürlich, ob der Börsengang ein Erfolg wird oder nicht. Da der Name Moleskine häufig synonym mit dem Begriff Notizbuch verwendet wird, versuchen Beobachter natürlich die Popularität und die Stabilität des Trends „Notizbuch“ als direkten Indikator für den Erfolg von Moleskine zu werten.

Im Artikel in der Süddeutschen Zeitung wird neben der Geschichte der Marke „Moleskine“ auch der häufig gehörte Einwand diskutiert, dass die Erfolgsgeschichte von Moleskine primär auf Marketing beruhe. Maria Sebregondi, die die Idee zur Belebung der Marke hatte, kontert dies mit dem Satz „Ich glaube an ein authentisches Marketing“.

Sogar im amerikanischen Chicago Tribune gibt es einen Artikel zum Börsengang: Italian notebook maker Moleskine plans Milan float. Dort findet sich auch die interessante Information, dass 68 % von Moleskine dem Investor Syntegra Capital gehört. Moleskine soll im September an die Börse gehen:

[…] Private equity firm Syntegra plans to file listing documents for Moleskine, in which it owns a 68 percent stake, in early September and is aiming for a market debut in the fourth quarter, said Marco Ariello, a partner at Syntegra. […]

Fremdinvstoren, die eine Firma an die Börse bringen, wollen meist Kasse machen, und ganz von der Hand zu weisen ist das wohl nicht:

[…] The offering is likely to be made up mostly of existing shares, Ariello said. He declined to comment on potential valuations for the company, or how big a stake would be sold, but said Syntegra intended to retain some of its holding following the listing to benefit from its expected future value […]

In der Financial Times fragt man sich in Moleskine to test volatile market with IPO, ob in der aktuellen Börsenlage ein Börsengang erfolgreich sein kann, und ob man die starke Marke und die guten wirtschaftlichen Zahlen in einen guten Börsenstart ummünzen kann. Die größten Märkte für Moleskine sind USA, Deutschland, Italien und England:

[…] The US is Moleskine’s largest market and accounts for 30 per cent of sales. Italy and Germany follow with 14 per cent each while Britain is fourth at 10 per cent. […]

Die Financial Times Deutschland überschreibt ihren Artikel Moleskines Mailänder Börsennotiz mit dem Begriff „Schreibheftverlag“, da musste ich erst einmal lächeln.

Einige Fakten zu Moleskine aus den Artikeln, die mir nicht immer konsistent scheinen:

  • Umsatz 2006: 80 Millionen Euro (Chicago Tribune)
  • Umsatz 2010: 200 Millionen Euro (Chicago Tribune)
  • Umsatz 2011: 66,6 Millionen Euro, 16 Millionen Euro Reingewinn (SZ)
  • Moleskine wird heute in 70 Ländern verkauft (SZ)
  • angeblich hat Moleskine 500 verschiedene Notizbuchtypen produziert (SZ) und hat 750 Produkte (FT)
  • Mitarbeiter 2006: 15 (Chicago Tribune)
  • Mitarbeiter 2007: 17 (SZ)
  • Mitarbeiter 2012: 100 (SZ)
  • 30 % der Moleskine Erträge stammen aus Nicht-Papier Produkten (FT)
  • Moleskine gehört zu 68 % Syntegra Capital, zu 15 % der Venture Capital Firma Index Ventures (Chicago Tribune)

Nun fragt man sich: warum geht Moleskine an die Börse? Da geht es wohl eher nicht um den Idealismus eines Notizbuchherstellers, sondern um das liebe Geld. Zumindest der Investor Syntegra Capital beschreibt sein Vorhaben sehr klar auf seiner Homepage:

[…] transaction strategy – Leverage on a leading global brand to fully express the growth potential in existing and new markets […] Deal Type: LBO, growth – Syntegra Role: Sole investor […]

Ein wichtiger Begriff ist LBO und das steht für Leveraged Buy-Out. Vereinfacht bedeutet er: ein Investor baut eine Firma mit externem Kapital auf und unterstützt seine Expansion, damit die Firma an Wert gewinnt. Irgendwann verkauft man seine Anteile dann (hoffentlich) zu einem Preis, der über dem Investment liegt. Jetzt wird auch klar, warum man an die Börse will: die Anteile sind dann wesentlich einfacher zu verkaufen, mit dem Zusatzeffekt, dass man über die Börse auch noch viel mehr externes Geld zur Expansion einnehmen kann.

Bin gespannt, was sich aus dem Börsengang ergibt.

Die Deutsche Welle wird demnächst einen Fernsehbericht anlässlich des Börsengangs von Moleskine für die Sendung Euromaxx – Leben und Kultur in Europa machen. Ich bin als Interviewpartner eingeladen – das Interview wird kommende Woche Freitag aufgezeichnet. Ich werde euch darüber natürlich noch berichten.

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Kategorie: Moleskine  Tags: , ,

Leserin Barbara schrieb mir eine nette Mail und machte mich auf ihre selbst hergstellten Notizbücher aufmerksam, die sie bei dawanda verkauft. Darunter gibt es auch Notizbücher speziell für den Mann, etwa das Modell „Born to be Wild“, das zur Zeit allerdings ausverkauft ist.


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Kategorie: Hersteller  Tags: ,

Vor kurzem erschien in der Süddeutsche ein Artikel über Moleskine unter dem Aspekt „Wiedergeburt des Notizbuchs“.

Ihr findet hier den Artikel:

Die Geschichte beginnt im Sommer, auf einem Segelboot vor der tunesischen Küste. Ein Urlaub auf dem Mittelmeer, unterwegs mit alten Freunden. Sie ist Soziologin und betreibt in Rom eine Agentur für Marketingberatung und Produktentwicklung. Er führt in Mailand eine Handelsfirma, die unter anderem Gebrauchsgegenstände der deutschen Designmarke Authentics vertreibt. Er wünscht sich, selbst etwas herzustellen. Sie soll ihm die Idee geben.[….]

 

Das war 1995. Heute empfängt Maria Sebregondi in Mailand in ihrem gläsernen Büro im Hinterhof einer stillgelegten Gerberei.

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Kategorie: Allgemein, Moleskine

Über Smash Books hat das Notizbuchblog ja jetzt schon mehrfach berichtet – vor allem dank des tollen Leserbeitrags von Uta. Es ist momentan nicht so einfach Material dafür zu bekommen. Über die K Company haben wir berichtet. Ein weiterer Shop der Artikel anbietet ist www.danipeuss.de.  Es handelt sich dabei um einen deutschen Shop, der sich auf Scrapbooking, Basteln und Smash Books spezialisiert hat. Zubehör aller Art gibt es auch beim  Idee.Creative Shop . Er hat eine wesentlich größere Auswahl und besonders viele Tapes. In beiden Shops gibt es aber auch Smash-Notes der verschiedensten Art. Auch die Scrapbooking Werkstatt hat Washi Tapes im Angebot.

 

Kennt ihr weitere Bezugsquellen und Shops?

 

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Kategorie: Allgemein  Tags: , ,

Meine treue Leserin und Linktippsenderin @filomaniac machte ich auf den Artikel Sich die Welt erschreiben im Blog von brandbook aufmerksam. Der Artikel ist ein Gastbeitrag von Miriam Meckel (kennt ihr als Autorin von Das Glück der Unerreichbarkeit: Wege aus der Kommunikationsfalle (Werbelink)), die darin eine Hymne auf die Handschrift schreibt:

[…] Was also macht dieses Schreiben mit uns? Wenn ich einen Stift zur Hand nehme und zu schreiben beginne, lote ich meine Gedanken förmlich in allen drei Dimensionen des Raumes aus. Ich kann die Buchstaben nach oben oder unten in die Länge ziehen, die Schrift nach rechts oder links kippen lassen oder auch fest aufdrücken, bis das Papier reißt, um einem einzelnen Wort materiell Nachdruck zu verleihen. […]

Ein großartiger Artikel und ein absoluter Lesetipp! Danach werdet ihr eure handschriftlichen Notizbucheinträge am Wochenende doppelt so gerne machen.

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