Archiv für » März, 2014 «

Manche tun es, manche reden nur darüber und viele hängen im Niemandsland dazwischen. Dort im Niemandsland, wo die Hoffnung mit der Enttäuschung und die Energie mit der Lethargie tanzt – und wenn sie nicht gestorben sind, tanzen sie noch immer. Wovon rede ich eigentlich? Von Ewigen Projekten.
Den Begriff habe nicht ich mir ausgedacht sondern die Damen und Herren von der ZEIT. Auf der Onlineplattform werden LeserInnen aufgerufen, ihre Ewigen Projekte vorzustellen: „Haben Sie auch so ein Projekt, das Sie seit Jahren begleitet und von dem Sie mittlerweile ahnen, dass Sie es nie beenden werden? Von dem Sie mittlerweile vielleicht gar nicht mehr wollen, dass es je zum Ende kommt, weil es Ihnen ein liebgewonnener Begleiter geworden ist oder seine ganz eigene Dynamik und Schönheit entwickelt hat? Dann erzählen Sie uns davon – und zwar jetzt gleich!“ (ZEIT):
Da kommen recht wunderliche Projekte zum Vorschein. Patchworkhäkeldecken, die nicht fertig werden, der ultimative Spickzettel für Englisch-Tests in der Schule bis hin zu Wortneuschöpfungen, die das Thema Aufschieben in ein anderes Licht rücken wollen: Das Morgensagen, Zeitverlegen, Alibihandeln uvm. Besonders beeindruckend fand ich das Ewige Projekt des Fotografen Frederik Busch:

[…] In den 24 Jahren, die ich mein visuelles Tagebuch nun führe, habe ich rund 20 Aktenordner mit Tausenden von Farb- und Schwarz-Weiß-Negativen gefüllt. Ich habe das Tagebuch-Projekt irgendwann „das kleine Glück“ getauft. Bis heute fotografiere ich analog, mit Kleinbild- und Mittelformat-Kameras. Regelmäßig lege ich neue Ordner an und sortiere um, mal nach Jahren, mal nach Themen. […]

Was er mit seinen Bildern macht, können Menschen, die über Jahre hinweg Tagebuch führen, unterstreichen (ich jedenfalls ☺), weil die Übersetzung des eigenen Lebens in Bild oder Wort in späteren Zeiten beglückend ist:

[…] „Wenn es mir nicht gut geht oder ich an mir selbst zweifle und mich zu verlieren drohe, dann hilft es mir, mich über meine Negative zu beugen. Meistens bekomme ich schnell wieder ein Gefühl für mich selbst und denke: Du solltest stolz auf dich sein. Selbst wenn ich nie ein Buch publiziere: Mein ganzes Leben steckt in diesem Archiv. Ich kann meine Freunde und mich selbst jederzeit wiederfinden. Und das ist ein großes Glück.“ […]

(Frederik Busch)

Dazu passt ein Zitat des berühmten Diaristen Victor Klemperer (1881-1960):

[…] „Nur Leben sammeln. Immer sammeln. Eindrücke, Lektüre, Gesehenes, alles. Und nicht fragen wozu und warum. Ob ein Buch daraus wird oder Memoiren oder gar nichts, ob es in meinem Gedächtnis haftet oder verdirbt wie eine schlechte photographische Platte. Nicht fragen, nur sammeln.“ […]

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Den Online-Shop von Luiban kennen die Leser des Blogs schon. Für die Leser in Berlin oder solche, die Berlin besuchen, gibt es nun eine neue Notizbuchattraktion in der Hauptstadt. Luiband hat einen stationären Laden eröffnet! Er befindet sich in der Rosa-Luxemburg-Straße 28 in Berlin-Mitte und ist Mo-Sa von 12-19 Uhr geöffnet. Die Fotos sehen vielversprechend aus!


© mit freundlicher Genehmigung, Luiban


© mit freundlicher Genehmigung, Luiban

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Bei coolhunting gab es die Tage einen Artikel über die Notizbücher von Plumb. Das besondere an dieser Notizbuchmarke ist die Zusammenarbeit mit Künstlern, die die Notizbücher gestalten. Bei Plumb heißt es:

[…] Welcome to Plumb, a new line of notebooks designed and illustrated by contemporary artists. Each season, the Plumb team works with three selected artists to create notebooks they want to see in the world. The artists are asked to think about how they use notebooks in different environments, for varied applications, and about the meaning and utility of recording their ideas. Often they are inspired by store-bought notebooks they’ve altered and hacked to suit their unique purposes. […]

Im Shop finden sich Notizbücher ab 10 USD. Als Beispiel für ein Notizbuch könnte das Night + Day Journal gelten:

[…] Sumi Ink Club designed the Day + Night Journals to allow people to have two parallel but opposite journals going at once—one all white, one all black—to accommodate the different sides of themselves. – Complementary journals reflect different moods […] Includes postcard with artist interview and artwork
Textured paperback 2-journal set; 6 x 9 inches; 80 pages each (one with white paper, one with black paper) […]

Die beiden Notizbücher (eher Notizhefte) kosten 18 USD. Notizbücher mit schwarzen Seiten gibt es ja nicht so oft und ihr habt mich schon oft nach Büchern mit schwarzem Papier gefragt. Hier wäre ein solches Exemplar. Der Shop versendet auch international.

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Michael vom Notizbuch Online-Shop Luiban schickte mir vor einiger Zeit einige Interessante Hinweise zu ausgefallenen Notizbüchern. Darunter waren auch die Bücher von Astier de Villatte. Auf der ungewöhnlichen Webseite muss man etwas probieren bis man den Katalog mit den Notizbüchern findet. Die Navigation in der Seite ist sehenswert und weit ab von typischen Konventionen. Was man da wohl von den Notizbüchern erwarten darf? Die Webseite müsst ihr euch unbedingt anschauen! Michael schreibt:

[…] Astier d Vielatte ist eine Firma welche eigentlich nur Porzellan herstellt. Doch seit kurzem gibt es auch hier Notizbuchunikate mit Goldschnitt nach einem speziellen Druckverfahren […]

Viele Bilder findet ihr bei der Google Bildersuche. Und bei vimeo gibt es ein Video zum Herstellungsprozess. Die Bücher gibt es nicht im Online Shop, sondern nur im stationären Laden von Luiban, über den ich noch berichten werde.

Astier de Villatte from studiohomme on Vimeo.

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Leserin Tine schreibt einen Blog, der „Tine schreibt“ heißt. Dort hat sie eine interessante DIY Anleitung veröffentlicht: Das ultimative Mehrwegnotizbuch – eine Bastelanleitung:

[…] ich werde euch jetzt mal verraten, wie ihr für kleinstes Geld euren eigenen Taschenbegleiter basteln könnt, den ich aus rechtlichen Gründen mal Das Ultimative Mehrwegnotizbuch nennen will. […]

Sie bastelt dabei aus einem Aktenordner eine Art Einlegenotizbuch. Besonders lustig finde ich in der Anleitung die Katzenbilder als Comic Relief :-)

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Es gab Sigel Kalender zu gewinnen und ihr habt mal wieder fleißig teilgenommen. Ich habe dieses Mal fünf Gewinner zu benennen. Über einen Sigel Kalender dürfen sich Mädchenpapa, Elli, Matze, Mischa und Michael freuen. Glückwunsch an die Gewinner!

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Leser Michael kennt ihr bereits aus früheren Leserrezensionen, in denen er immer mal wieder interessante digitale Helfer zum Notieren vorstellt. Heute hat er eine Retro-Rezension für euch, eine Rezension eines „antiken“ Gerätes, des LaPazz D-Note DNA500:

Anlässlich des erfolgreichen Kickstarters von iSketchnote, der nun einige Zeit her ist (siehe auch Blog-Eintrag iSketchnote, gewissermaßen eine Rezension von Gestern.

Denn die Idee das Schreiben auf einem Block vom Computer zu erfassen ist nicht neu. Worin sich iSketchnote wirklich von ähnlichen Produkten unterscheidet, ist die Möglichkeit dies über das iPad zu tun. Denn immerhin gibt es ja bereits Lifescribe welche die Notizen direkt über den Stift erkennt, dazu jedoch ein speziellen „Dot-Papier“ benötigt oder auch Apps wie Penultimate, die eine Schrifterfassung direkt am Tablet ermöglichen. Sogar eigene Geräte wie Boogie Board existieren, quasi also „Magna-Doodle“ für Erwachsene.

Für iSketchnote hingegen braucht man kein spezielles Papier oder einen besonderen Stift. Auch kann man auf Papier schreiben und braucht dies nicht am Bildschirm zu tun. Möglich wird dies durch eine Art Scanner, der unter dem Papier liegt und die Schrift erfasst.

Genau dieses Prinzip wurde bzw wird auch von Handschrifterfasser genutzt. Das Gerät selbst hat die Größe eines Tablets und ist dicker als ein derzeit handelsübliches Tablet. Im Umfang inbegriffen sind das „Schreibtablet“ selbst inklusive einer Hülle mit Verschluss sowie einem Block und zwei verschiedenfarbige Stifte (Rot und Schwarz). Dazu kommt noch ein USB-Kabel und eine kleine CD mit den erforderlichen Programmen.

Die Bedinung des D-Note DNA500 ist vergleichsweise simpel. Natürlich kann er auch als ganz analoge Unterlage für den Block genutzt werden, eine Aufzeichnung der Notizen erfolgt aber nur dann, wenn das Gerät eingeschaltet ist. Da der nicht weiss, wann eine Seite beginnt oder endet, muss man per Knopfdruck immer die nächste Seite einstellen. Tut man dies nicht, so wird eine Seite quasi doppelt beschrieben.

Bei bloß kurzen Notizen stört dies sicher nicht, kann aber doch den Schreibfluss stören, da man immer wieder „zum Umblättern“ kurz unterbrechen muss. Auch beim Einschalten ist demgemäß immer darauf zu achten, auf welcher Seite man sich gerade befindet.

Dies muss man sich natürlich nicht merken, sondern wird auf einem kleinen Display angezeigt. Die Stifte bzw deren Farben werden hingegen automatisch erfasst, sodass mehrfarbige Notizen möglich sind.

Das Aufladen sowie die Synchronisierung erfolgt per USB, ein WLan ist nicht inkludiert. Der Stromverbrauch ist jedoch entsprechend niedrig, sodass man lange Zeit mit einer Akkuladung auskommt.

Für die Erfassung der Notizen ist ein Programm zuständig, welches am Computer installiert werden muss. Dann ist man in der Lage Notizen aus dem D-Note DNA500 zu laden und auch weiter zu bearbeiten. Etwa eine Skizze mit Schrift zu versehen oder nachträglich farblich zu gestalten.

Schließt man das Gerät an, während das Programm läuft, kann man sogar in Echtzeit Notizen erfassen.

In einem nachrüstbaren Upgrade war es überdies (angeblich) möglich die handschriftlichen Aufzeichnungen in Maschinenschrift zu transformieren und dann als zB als Word-Dokument zu exportieren. In der mitgelieferten Basisvariante ist hingegen nur ein Export als PDF- oder JPG-Datei möglich.

Es ist nun schon einige Jahre her, dass der D-Note DNA500 erschienen ist und das Modell ist mittlerweile auch schon seit Längerem nicht mehr auf der Homepage von LaPazz gelistet. Derart existieren auch keine Upgrades, immerhin ist aber das Basisprogramm noch verfügbar.

Fazit, der D-Note DNA500 ist ein Kind seiner Zeit und sicherlich den heutigen Geräten unterlegen, leistet aber nach wie vor seinen Dienst und dies beständig. Wem es also darum geht, Notizen nicht nur analog sondern auch als Datei parat zu haben, der kann getrost über alles was an dem Gerät nicht mehr state-of-the-art ist hinwegsehen und es einfach weiterverwenden.

Retrospektiv gesprochen ist das Gerät sehr praktisch (gewesen) und definitiv eine Empfehlung. Sollte das Prinzip von iSketchnote nur etwas ähnlich sein, so ist diese ein mit Spannung zu erwartendes Gerät.

Übrigens noch eine Schlussbemerkung: eine wirkliche Neuerung wäre eine Handschrifterkennung bei so einem Gerät. Dies kann aber offenbar weder iSketchnote noch Lifescribe oder eine App derzeit wirklich leisten.


© mit freundlicher Genehmigung, Michael Lanzinger


© mit freundlicher Genehmigung, Michael Lanzinger


© mit freundlicher Genehmigung, Michael Lanzinger


© mit freundlicher Genehmigung, Michael Lanzinger

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Zwei von euch haben einen Roterfaden Lehrerkalender gewonnen. Danke an alle für eure Teilnahme! Dieses Mal haben die Kommentare von Iselin und Leroy. Glückwunsch an die Gewinner.

Heute endet auch noch die Verlosung der Sigel Kalender. Und als nächstes sind wahrscheinlich paperblanks Kalender dran.

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Anfang November 2013 bekam ich einen Stapel sehr schöner Kalender von Sigel, die alle mit aktuellen Jette Joop Design ausgestattet sind. Leider kam ich dann aufgrund der ungeplanten Blogpause vor Weihnachten nicht mehr dazu, sie zu verlosen, was ich heute nachholen möchte.
Ich habe zwei Größen der Kalender: A6 und A5. Beide Varianten sind gleich ausgestattet: runde Ecken, Kapitalband oben und unten, zwei Lesebändchen, ein Stifthalter und ein Verschlussgummi. Hinten gibt es eine Froschtasche und vorne eine kleine Einstecktasche.
Die Einbände sind trotz der ertastbaren Oberflächenstruktur recht glatt. Vorne ist dezent der Schriftzug „Jette“ erkennbar. Von den Lesebändchen ist übrigens eines jeweils weiß und das andere farblich passend zur Farbe, die den Einband dominiert.
Die Kalender zeigen eine Woche auf einer Doppelseite. Jeweils drei Tage links und vier rechts. Tages- und Monatsnamen sind in vier Sprachen gehalten. Das Layout gibt keine Uhrzeiten vor, sondern lässt jeden Tag mit Linien Platz für eine eigene Struktur. Vorne gibt es eine Jahresübersicht, Ferien- und Feiertagsinfos, sowie ein paar andere nützliche Tabelleninfos. Hinten gibt es punktkarierte Notizblätter, die punktkariert sind.

Ein schöner und robuster Kalender, der mit seiner Gestaltung wohl eher Frauen als Männer ansprechen dürfte. Fünf der Kalender möchte ich an euch weitergeben – es dürfen aber wie immer Männer wie Frauen mitmachen :-)

  • Die Verlosung startet 10. März 2014 und endet am 12. März 2014 um 18 h
  • Wer teilnehmen möchte, muss hier einen Kommentar mit einer gültigen E-Mail Adresse hinterlassen (wird nicht angezeigt und nur für die Verlosung verwendet)
  • Am Ende werden alle Kommentare durchnummeriert und die Gewinner per Zufallsgenerator ermittelt
  • Ich schreibe die Gewinner dann an und erfrage die Postanschrift
  • Der Rechtsweg ist ausgeschlossen

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(via mashable) The Daily Muse berichtete in Do You Have an Ostrich Problem on Your Hands? über den Effekt, dass wir oft wie die Strauße (Strauß = engl. ostrich) den Kopf in den Sand stecken und Angst davor haben, den Fortschritt unserer eigenen Arbeit zu sehen, weil wir Angst haben, dass er nicht unseren Erwartungen entspricht.
Ein Artikel bei 99u erweitert das Thema um die Frage der Motivation: „“The Ostrich Problem“ and The Danger of Not Tracking Your Progress“. Und hier kann langsam auch das Notizbuch ins Spiel kommen:

[…] The Ostrich Problem is problematic because there’s so much research showing that realistic progress monitoring is beneficial to achieving our goals. Evidence comes from diverse sources including students who keep progress diaries succeeding better at math homework, and patients who monitor their progress being more likely to adopt beneficial exercise routines. […]

Wenn man also regelmäßig seinen Fortschritt feststellt und festhält, also den Straußeneffekt vermeidet, hilft das signifikant seine Ziele besser zu erreichen. Dabei kann ein Notizbuch helfen, das in Form eines Tagebuchs oder in Form von Aufgabenlisten genutzt wird, in denen man regelmäßig die erreichten Schritte abhakt.
Der eine schreibt vielleicht täglich, wie weit er gekommen ist. Der andere hakt Listen ab, in denen er die Schritte bis zur Zielerreichung festhält. In der Software-Entwicklung gibt es viele Prozesstechniken, die die Aufgaben z.B. auf Post-Its festhalten und auch das Wandern der Klebezettel von der „Zu erledigen“-Liste in die „Erledigt“-Liste so sehr schön visualisieren. All das hilft dabei, den eigenen Fortschritt zu überwachen und sich zu vergegenwärtigen.
Ich könnte mir vorstellen, dass es hilft, sich dabei nicht zu verkünsteln. Je leichter man es sich macht, den Fortschritt ohne großen Aufwand stetig festzuhalten, desto leichter tut man sich wahrscheinlich damit, es auch tatsächlich zu tun. Vielleicht ist das auch ein Grund für die vielen Fitness-Apps und Tracking-Armbänder, die man heute sieht: sie helfen auf einfache und unaufwendige Weise den Fortschritt der eigenen Bewegung zu messen und zu visualisieren und führen uns so vor Augen, ob wir uns ausreichend bewegen oder nicht.

Ich bleibe lieber bei meinem Notizbuch und meinen Aufgabenlisten, die mich Richtung Ziel führen, denn Abhaken macht glücklich. Aber bei aller Eigenvermessung und Selbstoptimierung: übertreibt es nicht. Manchmal ist der Weg das Ziel und das permanente Visualisieren, dass man einfach nicht alles schaffen kann, kann auch mal demotivierend sein.

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